Pflichtlektüre!
von kalligraphin
Rezension
Geisteswissenschaftler werden nur die, die nichts anderes können. Faulpelze, Langzeitstudenten, Sozialschnorrer und nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium enden sie als verarmte Taxifahrer.
So weit zu den diversen Vorurteilen über Studenten der Geisteswissenschaften. Es geht aber auch anders, wie Alex Burkhard mit seinem Buch „… und was kann man damit später mal machen?“ beweist. Genervt von dieser Frage scheint er mit seinen genialen, scharfsinnigen und pointierten Kurzgeschichten, die in diesem Buch vereint sind, die Antwort darauf zu geben.
Wer wissen möchte, was die Kernkompetenz eines guten Geisteswissenschaftlers ist, der greife zu diesem Buch: Der Autor (gerade einmal Mitte 20!) geht mit offenen Augen und scharfem Verstand durch die Welt, analysiert Alltägliches und nimmt Details wahr, die andere übersehen hätten. Und dann macht er aus seinen Beobachtungen diese Kurzgeschichten und damit Kunst daraus.
Von Erfahrungen während seines Studiums, über unfaire Fußballtrinkspiele und ketzerische Monopolyvarianten, bis hin zum – im wahrsten Sinne des Wortes – surrealen Traum. Alex Burkhard vereint all diese Themen und Lebensbereiche in seinem Kurzgeschichtenband. Die Texte sind humorvoll, schön, traurig, ernst, verrückt, albern, klug, surreal, bizarr, real und skurril.
„… und was kann man damit später mal machen?“ – das Buch sucht eigentlich nicht direkt eine Antwort auf diese Frage. Und doch kann sie mit diesem Kurzgeschichtenband beantwortet werden: Das macht man damit! Ein intelligentes und humorvolles Buch schreiben! Mit offenen Augen durch die Welt gehen und sie versuchen zu verstehen.
Volle fünf Sterne für ein Buch, das mich positiv überrascht und meine Erwartungen um Längen übertroffen hat.