Cover des Buches Hank Grave: Genesis (ISBN: 9781521243688)
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Rezension zu Hank Grave: Genesis von Alex DeLorean

Ein Sciencefiction-Roman der Extraklasse

von Frau-Aragorn vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Dieses Debut ist ganz großes Kino!

Rezension

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Frau-Aragornvor 7 Jahren
Hank Grave, der seinen Namen (zu Recht) absolut nicht leiden kann, erwacht nach einem Kampfeinsatz in Afghanistan zuhause in seinem Bett bei seiner Frau im beschaulichen Städtchen Elmfield. Er weiß nicht, wie er dort hin kam, was genau passiert ist und auch nicht mehr viel über sich selbst. Er weiß nicht viel, aber er weiß, dass etwas Merkwürdiges vorgeht, und schon bald stellt sich heraus, dass das Leben, in dem Hank sich einrichtet, viel mehr als das ist, was es zu sein scheint.


So viel zur Zusammenfassung des ersten Teils des Romans. Alles andere wäre gespoilert.


Alex DeLorean führt uns in seinem Debutroman als Leser direkt mit Hank durch seine Geschichte. Da die Erzählperspektive zwar allwissend, aber nicht allesverratend ist, fühlt man direkt mit dem Protagonisten (der im Übrigen ein obersympatischer Typ ist, der auf Clint Eastwood und Johnny Cash steht), der auf seinem Weg einigen Irrungen und Wirrungen begegnet. Man erschreckt such mit ihm über die Entwicklungen und wenn man denkt, dass es nicht mehr dicker kommen kann, dreht man die nächste Seite um, und eine neue Überraschung wartet schon.


Auch die anderen Charaktere sind allesamt detailliert und authentisch eingeführt. Alle Personen, bis hin zum letzten Nebencharakter, sind so gut beschrieben, dass man denkt, die Tür geht auf und sie kommen ins Zimmer. Mir persönlich hatten es vor allem die Nebencharaktere angetan. Da dieses Buch als Auftakt einer Reihe gedacht ist, ist diese Art der Charaktereinführung ein sehr guter schriftstellerischer Schachzug, um den Nährboden für eventuell späteres Wiederauftauchen der Personen zu bereiten.


Die Sprache dieses Buches ist gefüllt mit Adjektiven, der Wechsel zwischen kurzen und langen Sätzen sehr ausgeglichen und die Kapitel gerade lang genug, um den Leser in einen guten Lesefluss zu bringen und die Bilder im Kopf entstehen zu lassen.


Apropos "Bilder im Kopf ": von der ersten bis zur letzten Seite hatte ich beim Lesen den Eindruck mitten in einem guten Film zu sein. Alex DeLorean zeichnet seine Figuren, Schauplätze und Handlungen derart eindringlich und bildreich, dass ich ein paar Mal versucht habe, die "Pause " Taste zu suchen. Allerdings hätte ich sie sowieso niemals gedrückt, um diesen spannenden, fesselnden Film nicht zu unterbrechen.


Die Leistung, einen Text so voll von Bildern zu packen, ohne ins Schwafeln zu kommen, eine dermassen komplexe Handlung, die aber niemals konstruiert wirkte, so zu verpacken, dass man sie gut verstehen, aber zu keiner Sekunde vorhersagen konnte, für Überraschung zu sorgen, aber dennoch Charaktere an den Start bringt, die authentisch und lebendig wirken, und das Ganze einzubetten in eine nett geschriebene Prosa, wo zwischen den Zeilen immer wieder schön ironischer Humor vorblitzte... Diese Leistung muss ich bewundern.


Ich ziehe meinen nicht vorhandenen Hut vor dieser Leistung. Ich könnte, und würde gerne noch stundenlang über dieses Buch sprechen, aber wahrscheinlich wäre es besser, es lieber noch einmal zu lesen.


Jedem anderen würde ich das Gleiche empfehlen, aber beeilt euch, denn ich bin mir sicher, dass wir von diesem Buch noch jede Menge hören werden
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