Die Autorin ist bekannt für die Märchenadaption Beastly, daher dachte ich, dass mich mit Kissed ebenfalls eine wunderbare Story erwartet. Leider konnte mich das Buch jedoch nicht so sehr überzeugen...
Wie bereits das Cover vermuten lässt, geht es um das Märchen des Froschkönigs, aber in abgewandelter Form. Hier begegnet man Johnny, dem Jungen, der Schuhe liebt und in der Familienwerkstatt für Schuhreperatur in Miami arbeitet. Seit dem Verschwinden seines Vaters versucht er seiner Mutter zu helfen und arbeitet Tag und Nacht, um Geld zu verdienen. Eines Sommers kommt eine Prinzessin ins Hotel, an welches die Schuhwerkstatt angeschlossen ist, und Johnny sieht seine Chance, die Prinzessin kennenzulernen, ihr vielleicht seine selbst entworfenen Schuhe zu zeigen. Doch es kommt anders, als geplant. Die Prinzessin braucht Johnnys Hilfe, denn er scheint ihr vertrauenswürdig genug, dass er ihren verzauberten Bruder finden soll. Dieser wurde in einem Frosch verwandelt und wird von einer bösen Hexe gejagt. Zusammen mit seiner besten Freundin Meg, begibt sich Johnny also auf die Suche und dabei laufen sie von einem Problem zum nächsten.
Johnny ist als Protagonist anstrengend. Sein einziger Gedanke mindestens im ersten Viertel des Buches dreht sich nonstop um Geld und noch länger um Schuhe. Seine Gedanken drehen sich viel um diese Themen und er wiederholt sich ansonsten auch sehr oft. Dabei kommt er weder besonders schlau, noch erwachsen rüber. Seine Naivität und die häufigen Momente der geistigen Umnachtung gingen mir derbe auf den Geist. So zieht er schnell falsche Schlüsse, denkt nicht weiter über eine Situation oder Handlung nach und als Meg ihm wirklich eindeutige Zeichen gibt, rafft er - dumm wie Bohnenstroh - einfach nichts. Keine Ahnung wie oft ich das Buch kurz zu geklappt habe, weil ich mir dachte: Junge, was stimmt nicht mit dir?!
Meg dagegen ist weniger farblos und wenigstens interessant. Es ist relativ schnell klar, dass sie wahrscheinlich Magie in ihren Adern hat. Weiterhin ist sie nicht auf den Kopf gefallen und hat ein freches Mundwerk. Das war herrlich erfrischend im Vergleich zu Johnny. Die anderen Charaktere empfand ich sonst leider auch als fade und oberflächlich. Insbesondere der Akzent der Prinzessin und Konsorten hat mich kollosal genervt, auch wenn das wohl dazu gehören sollte.
Neben dem Märchen um den Froschkönig sind noch sehr viele andere, wie die Sechs Schwäne, der goldene Vogel und so weiter eingeflossen. Es hat zwar mehr oder weniger gepasst, aber dennoch wirkte es aufgrund der Kürze des Buches etwas gepresst und sehr gezwungen. Schade, denn da hätte mehr rausgeholt werden können.
Der Schreibstil war einfach und leicht. Es ist nicht schwierig gewesen einen Sprint durch das Buch hinzulegen. Die Beschreibungen vom Setting waren ausreichend um sich ein Bild machen zu können. Und obwohl ich mir gewünscht hätte, dass das Buch etwas länger gewesen wäre, damit es nicht so gepresst wird, war es an manchen Stellen etwas langweilig und gezogen. Dafür wurde es am Ende jedoch ein wenig spannend, was diesen Punkt wieder ausgleicht.
Insgesamt ein unterhaltsames Buch für Zwischendurch, wenn man Märchen gerne liest oder auch Filme dazu gesehen hat. Allerdings würde ich sagen, dass es kein absolutes Muss ist 🦢