Cover des Buches Der Kinderflüsterer (ISBN: 9783764507107)
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Rezension zu Der Kinderflüsterer von Alex North

Starker Anfang, schwacher Abgang

von Flaventus vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Was sich als spannender und mystischer Roman ankündigt, liest sich zu Beginn auch so, verliert dann leider beides zum Ende hin.

Rezension

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Flaventusvor 5 Jahren

Ein Thriller (und auch ein Krimi) steht und fällt mit seinem Ende und wie der Leser dort hingeführt wird. Da kann der Roman noch zu gut anfangen. So wie im vorliegenden Buch “Der Kinderflüsterer”.

Starker Anfang

Der Thriller beginnt wirklich gut. Er wirft sehr viele gute Ansätze und Elemente in die Geschichte, so dass sich eine enorme Spannung aufbauen konnte. Vielschichtige Charaktere, eine gehörige Portion Mystery und viele große und kleine Ereignisse, die darauf gewartet haben, zu einem großen Ganzen verwoben zu werden.

Leider nimmt Alex North nach und nach immer mehr Tempo aus seiner Erzählung und fokussiert sich zunehmend auf die Beziehung zwischen den Charakteren, insbesondere auf die des Protagonisten Tom Kennedy zu seinem Sohn Jake und dessen Probleme nach dem Tod ihrer Ehefrau und Mutter. Dabei hat er leider vergessenen, den eigentlichen Plot ebenfalls zu betrachten und voranzutreiben. Das gewählte Stilmittel, dass die Erzählperspektive sich immer wieder ändert, ist durchaus passend, verstärkt in diesem Fall allerdings den Spannungsabbau.

Zum Ende hin verpuffen dann zusätzlich die eingestreuten Nebenhandlungen im Nichts und viele angeschnittene Szenen bleiben Randnotizen, die sich mir als störende Fragmente im Kopf niedergelassen haben, da sie nicht zu Ende gedacht wurden oder denen schnell die Spannung genommen wurde. Grundsätzlich scheint das Ende sehr hastig geschrieben geworden zu sein und präsentiert sich regelrecht simpel, wobei die eigentlichen Ermittlungen kaum eine Rolle gespielt haben.

Fazit

Dieses Romandebüt von Alex North hat nach Verlagsangaben in der Literaturszene für Aufsehen gesorgt. Warum, kann ich leider nicht nachvollziehen. Viele begonnene Handlungselemente werden nicht konsequent im Buch fortgeführt, was vor allem den eigentlichen Fall des Kinderflüsterers und des auf dem Cover zu sehenden Schmetterlings betrifft. Was sich als spannender und mystischer Roman ankündigt, liest sich zu Beginn auch so, verliert aber dann vor allem zu Ende hin sowohl die Spannung als auch jegliches mystische Element. Zurück bleibt ein eher durchschnittlicher Krimi, der sich an jene richtet, die es gern etwas geruhsamer angehen und sich nicht gern von der Spannung an die Seiten fesseln lassen möchten.

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