Cover des Buches Zeig mir das Meer (ISBN: 9783741621178)
K
Rezension zu Zeig mir das Meer von Alex Sanchez

Berührende, aber etwas überladene Coming-Out-Geschichte

von Kirschbluete vor 2 Jahren

Kurzmeinung: Schöne Coming-Out-Geschichte, die aber leider zu kurz ist, für das was sie erzählen möchte.

Rezension

K
Kirschbluetevor 2 Jahren

„Zeig mir das Meer“ erzählt die Origin-Geschichte des Superhelden Aqualad als Coming-Out-Story.

Aqualad, eigentlich Jake Hyde, ist ein eher unbekannter Superheld aus dem DC-Universum. Jake lebt mit seiner Mutter in einem abgeschiedenen Dorf in New Mexico. Er fühlt sich vom Meer und seinem Mitschüler Kenny magisch angezogen. Der Comic verknüpft diese beiden Handlungselemente geschickt miteinander.

Eine Verbindung zum DC-Universum schafft der Comic vor allem durch Nachrichtensendungen im Fernsehen, in denen bekannte DC-Superhelden erscheinen. Aber auch Jakes Geschichte ist mit dem DC-Universum verwoben.

Die Zeichnungen sind sehr pastellig und haben einen fast poetischen Stil. Der Stil ist sehr untypisch für eine einen Comic im Superhelden-Comic. Er passt aber wunderbar zur Geschichte, die ihren Fokus mehr auf den Comic-out-of-Age-Aspekt legt als auf den Superhelden-Teil.

Bei den Charakteren gibt es sowohl Licht als auch Schatten. Jake und Kenny sind sympathische Jugendliche und haben eine gute Chemie miteinander. Kenny geht sehr offen mit seiner Homosexualität um, während Jake noch sehr zurückhaltend ist. Gerade für junge Leser sind die beiden gute Identifkationsfiguren. Schade ist, dass es gerade im Superhelden-Genre wenige Identifikationsfiguren für Homosexuelle gibt.

Schön ist auch, dass mit Kennys Vater Probleme eines Outings thematisiert werden. Jedoch ist hier problematisch, dass gerade Kennys Vater in seiner Haltung sehr sprunghaft ist und der Konflikt nicht glaubhaft gelöst wird. An dieser Stelle hätte sich die Geschichte deutlich mehr Zeit nehmen müssen, um die Charakterentwicklung realistisch darzustellen. Insgesamt hätte der Comic an vielen Stellen mehr Seiten oder weniger Konflikte gebraucht, um alle Geschichten glaubhaft zu Ende zu erzählen.

Wer also gerne eine Coming-Out-Geschichte im DC-Universum lesen möchte, findet hier einen soliden Ansatz. Leider sind homosexuelle Superhelden immer noch eine Rarität.

Man sollte auch nicht vergessen, dass dieser Comic an ein jugendliches Publikum gerichtet ist. Gerade für Jugendliche ist der Comic ist sehr geeignet, weil er einige gute Identifikationsfiguren enthält und Probleme behandelt, die für Jugendliche sehr nachvollziehbar sind. Zudem bietet er am Ende auch eine Seite mit wichtigen Kontaktstellen.

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