Cover des Buches Weihnachten mit Mama (ISBN: 9783764504472)
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Rezension zu Weihnachten mit Mama von Alex Thanner

Rezension zu "Weihnachten mit Mama" von Alex Thanner

von sddsina vor 11 Jahren

Rezension

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sddsinavor 11 Jahren
Weihnachten mit Mama - bei dem Titel hatte ich an eine lustige Geschichte voller Pannen direkt vor Weihnachten gedacht, die mich so richtig in Weihnachtsstimmung versetzen würde. Ein wenig Stimmung ist aufgekommen, aber das wars dann leider schon. Geschmunzelt habe ich so 1-2 Mal, daneben gab es die doch recht spannungslose Geschichte mit für mich zum größten Teil nicht sympathischen Charakteren und einem Ende, welches das Buch auch nicht mehr zu etwas ganz Besonderem machen konnte. Zum Inhalt: Wenn Heiligabend und der 65. Geburtstag auf einen Tag fällt, dann ist das schon etwas ganz besonderes. Und so hat die Mutter von Johannes Siebenschön beschlossen diesen feierlichen Anlass zum Grund zu nehmen, alle ihre Liebsten zu sich einzuladen - Absagen sind ausgeschlossen! Wenige Tage vor Heiligabend erreicht Johannes dann der panische Anruf seines Vaters: "Du musst sofort kommen, deine Mutter dreht durch!" Als Erstgeborener erkennt Johannes natürlich sofort seine Pflicht und macht sich sofort auf den Weg nach München. Dort muss er durch einige Krisen und Katastrophen gehen, damit das ganz besondere Fest am Ende doch noch stattfinden kann. Es fällt mir irgendwie schwer überhaupt großartig was über dieses Buch zu sagen. Beschrieben wird einfach der ganz normale Wahnsinn um das Weihnachtsfest. Die Mutter hat sich leider ziemlich übernommen und 3 Tage vor Heiligabend noch so gut wie gar nichts fertig, weshalb Johannes jede Menge Nerven, viel Geld und viel Hartnäckigkeit einsetzen muss um die ganzen "kleinen" Besorgungen für seine Mutter noch rechtzeitig zu erledigen. Ich habe schon öfter solche Romane gelesen und irgendwie war auch hier nie was Neues bei. Das einzige worüber ich immer schmunzeln konnte war der Held in jeder Notsituation, der Taxifarer. Ansonsten findet man hier als Leser nicht gerade die geballte Spannung. Es gibt Stress, Streit und Versöhnung - an unterschiedlich Orten, zu unterschiedlicher Zeit. Das Buch konnte mich einfach nicht recht fesseln, ich habe es ziemlich emotionslos einfach runtergelesen ohne lange über irgendwelche Einzelheiten nachzudenken. Für mich war die Geschichte einfach nichts bleibendes, etwas das man zwar liest, was aber schon einige Stunden nach dem Ende sofort wieder aus dem Gedächtnis verschwunden ist. Der Schreibstil des Buches ist ziemlich trocken, was mir normalerweise gefällt, da so oft der Humor noch besser zur Geltung kommen kann. Leider hat das hier wohl nicht so ganz funktioniert und irgendwie konnte ich mich auch mit den Charakteren nicht so richtig anfreunden. Johannes, aus wessen Sicht das Buch erzählt ist, hat eine sehr lockere, sympathische Art, die das Buch zu dem macht was es ist. Aber der Rest seiner Familie bleibt doch schon sehr im Hintergrund. Man bekommt als Leser zwar einzelne Informationen, aber oft genug musste ich den Kopf über einige Familienmitglieder schütteln, da einem doch der Zugang und somit auch das Verständnis für sie irgendwie einfach gefehlt hat. Das Buch endet dann auch noch mit einem besonderen Höhepunkt. Was eigentlich Anlass zur Freude geben soll, sieht Johannes Mutter am Anfang ersteinmal als Ruin für ihr "perfekes" Fest, das niemals auch nur annährend wirklich perfekt war. Nun, ich habe schon erkannt was der Autor damit zeigen wollte und wurde dann sogar kurz etwas nachdenklich. Aber direkt danach war es eher Abneigung für die Charaktere, den die Reaktion ist für mich überhaupt nicht angemessen und zeigt nur, dass ich mich in die Situation der Mutter so gar nicht reinfinden konnte und keinerlei Beziehung zu dieser Figur während des Buches aufgebaut habe. So wurde der große Höhepunkt, der alles abrunden sollte, für mich auch zu nichts großartigem mehr. Ein interessantes Ende, welches das Buch dann aber auch nicht mehr in meinem Gedächtnis bleiben lässt. Fazit: Ich bin etwas verwundert, dass dieses Buch bisher nur positive Rezensionen bekommen hat. Anscheinend empfinden andere das Buch doch als lustiger und besonderer als es für mich war. Wie gesagt kam aber immerhin auch für mich etwas Weihnachtsstimmung auf und einzelne Lacher waren eben auch dabei. Für mich war es durchschnittliche Unterhaltung zur Vorweihnachtszeit - kann man wohl mal lesen. Nächstes Jahr würde ich es aber nicht wieder zur Hand nehmen, dafür gibt es einfach zuviele andere Bücher die man als Leser noch zur Auswahl hat und die dann vielleicht doch noch etwas mehr Spannung und Unterhaltung bieten können. Kein kompletter Fehlgriff, aber nichts, was mir als besonderes Buch in Erinnerung bleiben wird.
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