Rezension zu So finster der Zorn (Paula Tennant 3) von Alex Thomas
Wer vermag die Grenze zwischen Gut und Böse zu ziehen?
von frank_rommerskirchen
Kurzmeinung: Ein Wechselbad der Gefühle. Was ist Gut, was ist Böse? Wer steckt die Grenzen? Spannung bis zur letzten Seite
Rezension
F
frank_rommerskirchenvor 5 Jahren
The Ghost - diese Alptraumhafte Figur begleitet uns auch im dritten Fall von Paula Tennant. Ein neuer Tatort in London, drei lebendig sezierte Männer, eine rätselhafte Münze mit einer Alpha und Omega Prägung sind die Zutaten für die neue Geschichte - und schnell ist klar, dass es Verbindungen zu den beiden ersten Ermittlungen gibt. Paula nimmt ihre Jagd nach dem Ghost wieder auf.
Wieder begegnen wir Tätern, von denen man denkt, dass es jetzt kaum noch grausamer geht - aber das Böse lässt sich immer wieder steigern.
Paula fühlt sich berufen dieses Böse aufzuspüren und es zu bekämpfen, und die Täter dem Gesetz zuzuführen.
Eine Berufung hat Ghost auch - und tatsächlich ist seine Motivation der von Paula gar nicht unähnlich. Auch er spürt dem Bösen nach - aber wenn er es entdeckt, merzt er es gnadenlos aus, ist Richter und Henker in einer Person.
Im dritten Band habe ich dieses Spannungsverhältnis von Gut und Böse besonders intensiv empfunden, weil man permanent zwischen den Fronten hin- und hergerissen ist. Man ist fast geneigt Sympathien für den Racheengel zu empfinden, obwohl man weiß, dass es moralisch nicht vertretbar ist.
Es bleibt von der ersten bis zur letzten Seite spannend - auch wenn man bald ahnt, wer sich hinter der Maske des Ghost versteckt. Tatsächlich fand ich es nochmal gesteigert spannend, als mir die Identität klar wurde, weil die Frage nach Gut und Böse umso drängender wurde.
Keine Angst - ich spoiler nichts.
Wer noch nicht mit der Trilogie begonnen hat: unbedingt anfangen und sich bis zum bitteren Ende durcharbeiten. man wird mit jeder Menge Lesegenuss belohnt.