Cover des Buches Gefährlicher Geliebter (ISBN: 9783864434662)
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Rezension zu Gefährlicher Geliebter von Alexa Lor

fesselnde Story und prickelnde Erotik

von SabsiS vor 9 Jahren

Kurzmeinung: fesselnde Story und prickelnde Erotik - klare Leseempfehlung!

Rezension

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SabsiSvor 9 Jahren
Inhalt:

Sean ist auf den ersten Blick ein Durchschnittsamerikaner: Anfang dreißig, verheiratet, eine kleine Tochter, mit einem Job im Labor von Phober Pharmaceuticals. Allerdings nur auf den ersten Blick. Denn auf den zweiten Blick führt er sogar zwei Doppelleben. Das eine, weil er homosexuell ist, diese Neigung aber nur mit anonymen Bekanntschaften in einschlägigen Clubs auslebt. Das zweite Doppelleben betrifft seine Arbeit, denn in dem Labor von Phober wurde er „befördert“ in die geheimen Labors, wo eine sehr gefährliche Spezies erforscht wird – die Vampire. Seine Arbeit dort ist natürlich streng geheim, da der Rest der Menschheit nicht einmal um die Existenz der Vampire weiß. Und auch über die Grausamkeiten, die in dem Labor vor sich gehen, muss er Stillschweigen bewahren.


Tarben ist ein Vampir aus der Adelsschicht, der von seinem Vater verstoßen wurde und gesellschaftlich geächtet ist – aufgrund seiner Homosexualität, die unter Vampiren nicht akzeptiert wird (wenn auch sehr verbreitet ist ;-)). Er lernt Sean in einem Club kennen und beide fühlen sich sofort sehr voneinander angezogen. Dennoch bleibt diese Begegnung kurz und sowohl Tarben wie auch Sean hoffen auf ein Wiedersehen.

Dass dieses Wiedersehen im Labor von Phober Pharmaceuticals stattfinden wird und zwar mit Sean als Versuchsleiter und Tarben als „Laborratte“, ist der Einstieg in einen sehr spannenden und fesselnden Roman.


Meine Meinung:

„Gefährlicher Geliebter“ ist ein homoerotischer Romantic Fantasy-Roman, der nicht nur an der Oberfläche bleibt. Hier werden Themen wie Homophobie, Xenophobie (daher sehr passend der Name des Labors), wie auch Speziesismus behandelt. Der Umgang mit den Vampiren, genannt „Laborratten“ in dem Labor erinnert sehr an den Umgang mit Versuchstieren in unseren realen Versuchslabors. Sie sind nur Versuchsmaterial, ihre Bedürfnisse werden nur berücksichtigt, als diese nötig sind, um sie am Leben zu erhalten. Wenn eine „Ratte“ mal versehentlich bei einem Versuch „draufgeht“, dann wird sie einfach ins Sonnenlicht gelegt, um sie zu entsorgen.

Die Beschreibungen der Versuche und des Labors sind äußerst beklemmend und nicht unbedingt für schwache Nerven geeignet.


Die Hauptcharaktere sind glaubwürdig und sympathisch. Sehr liebenswert, wie beide lange an der Zuneigung des anderen zweifeln, aber doch hoffen, er könnte genauso fühlen wie man selbst :-)

Alexa Lor erzählt die Geschichte immer abwechselnd aus Seans und aus Tarbens Sicht, zT auch die gleiche Szene erst aus der einen, dann aus der anderen Sicht. Das lässt einen mit beiden Protagonisten sehr gut mitfühlen und mitfiebern.

Auch die Nebencharaktere sind glaubhaft und haben ihre eigenen Geschichten. Natürlich werden auch einige Klischees bedient, wie eine Vampir“tucke“, der allerdings als einzig gesellschaftlich akzeptierter homosexueller Vampir ein gefragter Künstler und Innenausstatter ist. Oder ein besonders homophober Vampir, von dem sich später herausstellt, dass er selbst im geheimen Kämmerlein seit Jahrhunderten seinen homosexuellen Neigungen nachgeht. Es gibt aber auch einige Figuren, die aus allen Klischees herausfallen und sehr witzig und detailreich beschrieben sind.


Der gesellschaftliche und soziale Rahmen der Vampire wie auch bestimmte Verhaltensweisen haben mich ein bisschen an die Vampire von J. R. Ward erinnert. Auch hier gibt es einen Vampirkönig, der zwar vordergründig hart und furchteinflößend ist, eigentlich aber ein weiches Herz hat, eine (sehr arrogante) Adelsschicht wie natürlich auch Krieger. Das Verhalten gebundener Vampire kam mir auch bekannt vor, allerdings wird das Ritual der Bindung sehr originell von Alexa Lor beschrieben.


Die erotischen Szenen kommen auch nicht zu kurz und sind sind für meinen Geschmack sehr anregend und nicht zu derb oder vulgär geschrieben.

Noch ein Wort zum Cover (das hier auf LB leider nicht angezeigt wird): Dieses gefällt mir überhaupt nicht, die beiden bärtigen Typen darauf kommen meinem Kopfbild von Sean und Tarben nicht im entferntesten nahe, auch die überverschnörkelte Schrift und die willkürlich verteilten Blutstropfen sind gar nicht meins. Hätte ich (wie sonst oft) ein Buch nach dem Cover ausgesucht, wäre dieses hier sicher im Laden geblieben - also: nicht vom Cover abschrecken lassen! ;-)


Insgesamt ist „Gefährlicher Geliebter“ eine klare Leseempfehlung, wenn man auf homoerotische Fantasy steht, die außer Sexszenen auch noch eine spannende Story, glaubwürdige Charaktere und eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte zu bieten haben soll.

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