In Heute ist es schon zu spät von Alexander Cimzar wird eine düstere Zukunft beschrieben, die stark von den Folgen des Klimawandels geprägt ist. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen: in der Jugend des Hauptcharakters Fin und in einer Welt im Jahr 2075, die von einer totalitären Regierung kontrolliert wird. Dieser Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gibt dem Leser die Möglichkeit, die Entwicklung der Figuren und die gesellschaftlichen Probleme hautnah mitzuerleben.
Die Geschichte handelt von Roland, einem Schüler, und seinem Großvater Fin. Die beiden machen sich auf eine gefährliche Reise nach Neapel, um Rolands Mutter zu finden, die bei einer Hilfsaktion verschwunden ist. Unterwegs müssen sie sich in einem Polizeistaat zurechtfinden, der jeglichen Widerstand brutal unterdrückt. Gleichzeitig erfahren wir in Rückblenden von Fins Beziehung zur Umweltaktivistin Lara, deren radikale Ideen das junge Paar in große Gefahr bringen.
Durch den ständigen Wechsel der Perspektiven hält Cimzar die Spannung hoch. Die parallelen Erzählstränge zeigen nicht nur die persönlichen Kämpfe der Figuren, sondern auch, wie sehr die Welt sich durch die Fehler früherer Generationen verändert hat. Themen wie Migration und soziale Ungleichheit werden eindrucksvoll dargestellt, während die Figuren mit ihren eigenen Geheimnissen und ihrer Familiengeschichte konfrontiert werden.
Die gut ausgearbeiteten Charaktere und ihre Beziehungen zueinander machen die Geschichte tiefgründig. Leser und Leserinnen erleben nicht nur einen spannenden Umwelt-Thriller, sondern auch eine bewegende Geschichte über das Erwachsenwerden, die dazu anregt, über die Umweltprobleme unserer Zeit nachzudenken. Trotz der düsteren Stimmung im Buch gibt es auch eine Botschaft der Hoffnung: Es besteht die Chance auf Veränderung, und es lohnt sich, für eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Insgesamt ist Heute ist es schon zu spät ein eindrucksvoller Roman, der spannend und lehrreich zugleich ist. Er regt dazu an, über die Herausforderungen des Klimawandels und seine Auswirkungen auf unsere Gesellschaft nachzudenken.