Alexander Fest

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Cover des Buches Jesus' Sohn (ISBN: 9783499245244)
Duffys avatar

Rezension zu "Jesus' Sohn" von Denis Johnson

Duffy
Grundstein zur Legendenbildung

1992 erschien diese Storysammlung in den USA und begründete die Sonderstellung von Johnson. Und tatsächlich ist der Ton von Johnson wirklich etwas Neues gewesen. NIemand konnte die absurdesten aber treffendsten Vergleiche ziehen, oder Landschaften, Gebäude und Menschen so beschreiben wir er. Dabei sind seine Geschichten alles andere als harmonsiche Bedtime-Storys. Anders als Bukowski, der einen Reigen mit den Loosern tanzte, nahm sich Johnson all jener an, deren Charakterzüge immer auch etwas neben der Norm lagen, um sie der Normalität als nicht aus der Art geschlagen zu präsentieren. Dass es dabei alle Bereiche menschlicher Emotionen, von Liebe und Zärtlichkeit bis zum absoluten Horror streifte, schien nur eine Logik seiner Heransgehensweise zu sein. Der Eindruck, dass Johnson die Menschen nicht besonders mag, trügt, denn er nimmt sich nie aus der Schusslinie, sucht die Versäumnisse bei sich und gibt uns einen Eindruck, wie es wäre, würde man nicht versuchen, alle Schuld anderen in die Schuhe zu schieben.
Es ist gut, dass Johnson nun auch bei uns bekannter wurde. Weniger gut ist, dass der 2017 verstorbene Autor nichts mehr davon hat.
Beeindruckend.

Cover des Buches Jesus' Sohn (ISBN: 9783499245244)
The iron butterflys avatar

Rezension zu "Jesus' Sohn" von Denis Johnson

The iron butterfly
Kraftvoll, kompakt und schonungslos

Drogen, Gelegenheitsjobs, Zweckgemeinschaften, Liebe ohne Verbindlichkeiten, in elf Episoden driftet der Protagonist durch Tage und Jahre. Ein zwanghafter Griff nach dem Leben folgt dem nächsten. Beim Versuch sich selbst zu spüren, reale Empfindungen zu generieren und diese auszuleben, verliert er sich selbst und das Gefühl für Maß und Raum. Drogen werden unrationiert konsumiert, wenn sie verfügbar sind, ein Rausch unterdrückt den anderen. Im Rausch selbst sind die Handlungen unkritisch und fragwürdig, alles wird auf eine Karte gesetzt. Freunde werden als Verluste verzeichnet, die Abtreibung eines Kindes hingenommen, das ersehnte Leben mit seinen guten und weniger guten Seiten verkommt zur Negativbilanz. Nach dem Drogen- und Alkoholentzug folgt das Leben am Rande der eigenen Existenz.

Denis Johnson beschreibt mit diesen elf Episoden unter dem Titel „Jesus‘ Sohn“ sehr konkret und unverhüllt diese ungebärdige Sehnsucht des Protagonisten. Seine Hoffnungen aus dem Gleichklang seines Daseins auszubrechen und dies mit exzessiven Handlungen zu erreichen bleiben selbstverständlich unerfüllt, wecken jedoch auf grausige Weise eine erschreckende Traurigkeit. Diese spürbare Einsamkeit des Einzelnen, der trotz seinen Freundschaften, die an Zweckgemeinschaften erinnern, der trotz seiner lieblosen Beziehungen isoliert im emotionsleeren Raum exisitiert. Kraftvoll, kompakt und schonungslos realistische Prosa.

Cover des Buches Jesus' Sohn (ISBN: 9783499245244)
Holdens avatar

Rezension zu "Jesus' Sohn" von Denis Johnson

Holden
Rezension zu "Jesus' Sohn" von Denis Johnson

Roh, rauh, ungeschliffen.

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