Alexander Fest
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Drogen, Gelegenheitsjobs, Zweckgemeinschaften, Liebe ohne Verbindlichkeiten, in elf Episoden driftet der Protagonist durch Tage und Jahre. Ein zwanghafter Griff nach dem Leben folgt dem nächsten. Beim Versuch sich selbst zu spüren, reale Empfindungen zu generieren und diese auszuleben, verliert er sich selbst und das Gefühl für Maß und Raum. Drogen werden unrationiert konsumiert, wenn sie verfügbar sind, ein Rausch unterdrückt den anderen. Im Rausch selbst sind die Handlungen unkritisch und fragwürdig, alles wird auf eine Karte gesetzt. Freunde werden als Verluste verzeichnet, die Abtreibung eines Kindes hingenommen, das ersehnte Leben mit seinen guten und weniger guten Seiten verkommt zur Negativbilanz. Nach dem Drogen- und Alkoholentzug folgt das Leben am Rande der eigenen Existenz.
Denis Johnson beschreibt mit diesen elf Episoden unter dem Titel „Jesus‘ Sohn“ sehr konkret und unverhüllt diese ungebärdige Sehnsucht des Protagonisten. Seine Hoffnungen aus dem Gleichklang seines Daseins auszubrechen und dies mit exzessiven Handlungen zu erreichen bleiben selbstverständlich unerfüllt, wecken jedoch auf grausige Weise eine erschreckende Traurigkeit. Diese spürbare Einsamkeit des Einzelnen, der trotz seinen Freundschaften, die an Zweckgemeinschaften erinnern, der trotz seiner lieblosen Beziehungen isoliert im emotionsleeren Raum exisitiert. Kraftvoll, kompakt und schonungslos realistische Prosa.
Roh, rauh, ungeschliffen.
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