Rezension zu "Die Kunst, die Welt zu sehen" von Alexander K Woronski
Aleksander Woronski ist einer der bedeutendsten Essayisten Russlands, der akribisch, gewissenhaft, scharfsinnig und freigeistig Stellung nahm zu politischen Ereignissen, Kunst und Kultur, gesellschaftlichen Veränderungen und schließlich der umfassenden Neustrukturierung der Verhältnisse im Russland des 20. Jahrhunderts, einem von Bürgerkrieg und Revolution, Umsturz und final Terror bestimmten Land am Rande der westlichen Zivilisation.
In diesem Band finden sich, erstmalig in deutscher Veröffentlichung, seine wichtigsten Schriften der Jahre 1911 bis 1936, in denen er als Wegbegleiter Trotzkis zu den hereinbrechenden Scheußlichkeiten des Stalinismus Position bezieht und dafür bitter bestraft wurde: A.K. Woronski wurde zunächst aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen, später verbannt und schließlich im Jahre 1937 hingerichtet. Seine Werke wurden verboten und vernichtet, sein Andenken jedoch bis heute bewahrt und ist dankbarerweise nun auch des Russischen unkundigen Lesern und Leserinnen zugänglich.