Alexander Klymchuk

 5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Schattenseiten, Erkerfenster und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jahrgang 1979, lebt mit Familie in der Nähe von Bad Nauheim. Vater, Ehemann, Erzieher, Tischler, Musiker, Autor, Literaturpreisträger.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Alexander Klymchuk

Cover des Buches Erkerfenster (ISBN: 9783961038534)

Erkerfenster

(1)
Erschienen am 01.09.2020
Cover des Buches Schattenseiten (ISBN: 9783985277124)

Schattenseiten

(1)
Erschienen am 18.03.2024
Cover des Buches Bay Windows (ISBN: 9783985270958)

Bay Windows

(0)
Erschienen am 15.04.2021
Cover des Buches Studies in Black (ISBN: 9783988855954)

Studies in Black

(0)
Erschienen am 16.12.2024

Neue Rezensionen zu Alexander Klymchuk

Cover des Buches Schattenseiten (ISBN: 9783985277124)
J

Rezension zu "Schattenseiten" von Alexander Klymchuk

Jeanpaul
Besser geht es nicht

Klymchuk macht es seinen Lesern/Innen nicht leicht. Aber das liegt nicht an ihm, sondern am Stoff, am Inhalt seiner Geschichten. In fast allen gibt es den „Lohengrin“-Moment, also das plötzliche und stets folgenreiche Erscheinen des Übernatürlichen, zumeist auch Unnatürlichen, in der realen Alltagswelt. Erklärungen werden nicht geliefert. Die Eindringlichkeit, ungeheure Plastizität und Gänsehaut-Virtuosität, mit der diese Schockmomente geschildert werden, verdanken sich einer erstaunlichen Disziplin im Gebrauch bewährter Stilmittel und genretypischer Topoi.

Der Autor erweist seinen Erzählungen den ihnen gebührenden Respekt, indem er voll und ganz hinter sie zurücktritt, ihnen kommentarlos ihr Eigenleben lässt und dieses dabei in großartiger stilistischer Meisterschaft in praller Anschaulichkeit in der Fantasie seiner Leserschaft erstehen lässt.

Worum geht es in den 13 Erzählungen von „Schattenseiten“? Um es in den unsterblichen Worten des von Klymchuk verehrten Shakespeare (dem  in der Erzählung „Namagashi“ ausführlich Referenz erwiesen wird) auszudrücken: „There are more things in heaven and earth, Horatio, than are dreamt of in your philosophy.“ (Hamlet, 1. Akt, 5. Szene) (Das Zitat findet sich in deutscher Übersetzung auch in „Namagahsi“)

Hier nun ein geraffter Überblick über das, was einen in den 13 Stories von „Schattenseiten“ erwartet:

Festtagsrituale

Jahr 2051: eine Dystopie von ergreifender Intimität.

Morgengrauen

Eine zutiefst pessimistische Story, in der der Zombie-Horror unfröhliche Urständ feiert. 

Teufelswerk

Bayrischer Alpenhorror, in der eine alte Sagengestalt weiter ihr letales Unwesen treibt.

Namagashi

Eine merkwürdige Grusel-/Monsterstory mit interessanten Einblicken in japanische   Sagentradition. Ausführliche Shakespeare-Zitate. Die Kehrtwendung, die die Handlung nimmt, verrät die Pranke eines mit allen Wassern gewaschenen Horror-Profis.

Gegenübertragung

Der hinsichtlich Vielschichtigkeit, stilistischer Raffinesse und intellektuell herausfordernder Mehrdeutigkeit Höhepunkt der Anthologie. Ein zu wiederholter Lektüre zwingendes Sciencefiction-Abenteuer, das einen kühnen Bogen über Jahrhunderte hinweg spannt.

Blutacker

Religion: stets eine fruchtbare Inspirationsquelle für Rache- und Fluchgeschichten. Äußerst gelungene Beschreibung einer polizeilichen Vernehmung hinter Klostermauern.

Invictus

Exzellente Imitation lateinischen Schrifttums mit profunden Kenntnissen des altrömischen Militärs und einer monströsen, nicht mehr überbietbaren Apokalypse.

Himmelskörper

Science-Fiction mit dystopisch-endzeitlichen Anklängen. Aber letztlich eine beinah heitere, leise optimistische und klug konstruierte Montage aus zwei parallelen Handlungssträngen.

Schlachtrufe

In mehrfacher Perspektive erfahren wir von einer unheimlichen Racheaktion der von der Menschheit erbarmungslos ausgebeuteten und unterdrückten Natur. Allerdings ist die Lektüre aufgrund mehrerer in regionalem Dialekt gehaltener Dialogpassagen für Mundart-Unkundige stellenweise etwas mühsam.

Kreuzweg

Auch hier kämpft der ortsunkundige Leser mit möglicherweise unvertrauten Mundart-Ausdrücken. Ansonsten lässt uns der Autor guten alten Raunachthorror im Kleinstadtmilieu in seiner ganzen Teuflischkeit erleben.

Tempus fugit

Ein weiterer Höhepunkt hinsichtlich Sprachvirtuosität in einer klug konstruierten Geschichte um einen jahrhundertealten Fluch. In der Welt der Kunstmaler tun sich Abgründe auf, die wir nie für möglich gehalten hätten …

Entfremdung

Hier erfährt der real erlebte Horror der Tschernobyl-Katastrophe eine Steigerung, die einem wahrlich Angstschweiß verursacht …

Niemandsland

Ein weiteres Mal: die Apokalypse. Klymchuks Vertrauen in die Vernunft und Friedensliebe der Weltmächte scheint nicht allzu groß zu sein. An Intensität und Lebensnähe sucht diese Beschreibung einer in Schutt und Asche gebombten Großstadt Deutschlands jedenfalls ihresgleichen!

Abschließendes Fazit: Das Werk eines Meisters, vielleicht sogar ein Meisterwerk?! Hier ist noch viel, noch sehr viel zu erwarten!

 

 

Cover des Buches Erkerfenster (ISBN: 9783961038534)
K

Rezension zu "Erkerfenster" von Alexander Klymchuk

kaytermarram
fantastische geschichten jenseits allem, was man zu kennen glaubt

bei dem autor alexander klymchuk fragt man sich unwillkürlich, wo war er die ganze zeit! für mich ist er die literarische entdeckung des jahres.

ich durfte den storyband ERKERFENSTER als testleser bis zur entstehung begleiten und war von anfang an begeistert von dem sprachlichen können, dem stil und vor allem den begeisternden, geradezu überbordenden ideen, die weit über dem durchschnitt ähnlicher anthologien rangieren!

was der autor z.b. aus alten lovecraftschen versatzstücken herausholt, ist beispiellos. mühelos spielt er auf der klaviatur des grauens und reizt seine ideen weit über das, was man erwartet, hinaus aus.

dabei erweist er sich als meister und bezwinger aller fantastischen genres. ob horror, fantastische kriminalistik, dystropie oder science fiction. klymchuk überzeugt jedes mal aufs neue!

ich wünsche mir, noch viel aus seiner feder lesen zu können und freu mich schon auf den nächsten storyband. oder gern auch mal einen roman!


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