Rezension zu "Das hündische Herz" von Michail Bulgakow
Was mich besonders an diesem Buch fasziniert, ist die Tatsache, dass Bulgakow überhaupt versucht hat, dieses Buch im Jahre 1925, also unter der neu errichteten Herrschaft der Bolschewiken (genauer Josef Stalin), zu veröffentlichen. Da verwandelt sich durch den Eingriff des Prof. Preobraschenski der Straßenhund Lumpi in den Genossen Lumpikow. Und siehe da, der neu geschaffene Genosse ist ein echtes Schwein, ein Widerling, kein Vergleich zum sympathischen Hund, der er vorher war. So dumm konnte die Zensur in Moskau 1925 gar nicht sein, um nicht zu begreifen, wie das vom Autor gemeint war. Rückblickend ist es erstaunlich, dass Bulgakow weder Lagerhaft noch Schlimmeres für diesen Text zugestoßen ist, außer natürlich, dass er damit leben musste, dass sein Werk nicht veröffentlicht werden durfte.