Alexander Pavlenko

 3,6 Sterne bei 21 Bewertungen
Autor*in von Verwandelt.

Lebenslauf

Alexander Pavlenko wurde 1963 in Russland geboren, wo er Geschichte, Kunst und Animation studierte. Seit 1992 lebt und arbeitet er in Deutschland. Stets seiner Leidenschaft für Geschichte, Literatur und Kunst folgend, illustrierte er die Werke von Alexander Puschkin, Georges Batailles, de Sade, Oscar Wilde, E.T.A. Hoffmann und viele mehr. Die von ihm gestaltete Graphic Novel "Herzl. Eine Europäische Geschichte" wurde international publiziert, unter anderem in Deutschland, Frankreich, Israel und der Tschechischen Republik.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Alexander Pavlenko

Cover des Buches Verwandelt (ISBN: 9783957288066)

Verwandelt

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Erschienen am 21.03.2024
Cover des Buches Herzl - Eine europäische Geschichte (ISBN: 9783633543014)

Herzl - Eine europäische Geschichte

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Erschienen am 17.08.2020

Neue Rezensionen zu Alexander Pavlenko

Cover des Buches Verwandelt (ISBN: 9783957288066)
Mira123s avatar

Rezension zu "Verwandelt" von Alexander Pavlenko

Verwandelt
Mira123vor 4 Monaten

Ich bin mir immer noch unsicher, wie ich das mit den Arbeits-Rezensionsexemplaren machen soll. Denn ja: Hier bin ich schwach geworden und hab mir ein Buch in der Arbeit eingepackt. Soll ich das hier in der Rezension besonders kennzeichnen? Normalerweise tue ich das ja bei Rezensionsexemplaren immer. Aber: Das hier ist kein Rezensionsexemplar, das ich explizit für meinen Blog bekommen habe. Zählt das dann immer noch dazu? Oder fällt das dann unter Kategorie "Ganz normales Buch". Kann ich darüber eine Kurzrezension schreiben? Ich habe ganz ehrlich nicht die geringste Ahnung. Falls ihr besondere Wünsche habt, dann schreibt mir das gerne in die Kommentare, bis ich für mich selbst eine Antwort gefunden habe, probiere ich einfach ein paar verschiedene Varianten aus. Und meine erste Variante ist die für mich angenehmste: die Kurzrezension. Denn niemand zwingt mich dazu, dieses Buch auf meinem Blog zu rezensieren, denn ich lese es für ein anderes Medium, das mit diesem Blog kein bisschen zusammenhängt.

Also, worum geht es hier genau? Es handelt sich bei diesem Buch um eine Kafka-Biographie. Die beiden Autoren beschränken sich hier aber nicht nur auf Worte, sondern arbeiten auch mit Illustrationen und machen aus Kafkas Leben einen richtig spannenden Graphic Novel. Zusätzlich findet ihr hier einige Textausschnitte - wodurch diese Texte jeweils auch in Kafkas Leben verortet werden. Und gleichzeitig (zumindest bei mir) die Lust geweckt wurde, mal wieder einen (oder gleich alle) Kafka-Texte zu lesen. Kafka ist sowieso einer der Autor:innen, die mich besonders faszinieren. So sehr, dass ich sogar überlegt habe, meine Masterarbeit über einen seiner Texte zu schreiben, zumindest bis ich bemerkt habe, wieviel Sekundärliteratur ich dann berücksichtigen müsste. Meine Faszination mit ihm entstand viel zu früh, nämlich mit 12 Jahren. Damals habe ich mit meiner Familie einen Ausflug nach Prag gemacht und ging dort gemeinsam mit meinem Vater ins Kafka-Museum. Und tada: So wurde eine lebenslange Obsession in mir geweckt, die ich so schnell wohl nicht mehr loswerde. Warum das entstanden ist, kann ich bis heute nicht erklären, aber naja: Here we are!

Dieses Buch beschäftigt sich mit extrem vielen Themen, die für Kafka-Leser:innen spannend sein könnten - und das ohne, dass Vorwissen vorausgesetzt wird. Wahrscheinlich könntest du keine Ahnung haben, wer denn Kafka eigentlich ist, und dieses Graphic Novel trotzdem interessant finden. Besprochen werden sowohl Kafkas Familie und Jugend als auch seine Krankheit, seine Liebschaften und sein unerfüllter Wunsch, sich ganz dem Schreiben widmen zu können. 

Mein Fazit? Eine gut abgerundete Biografie mit tollen Bildern und vielen gut gewählten Textausschnitten und Zitaten. Konnte mich als  Kafka-Nerd sehr begeistern, ist aber sich auch was für Neulinge!

Cover des Buches Verwandelt (ISBN: 9783957288066)
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Rezension zu "Verwandelt" von Alexander Pavlenko

Eindrücke vom anderen Ufer
Dr_Mvor 6 Monaten

Um Kafka wirklich verstehen zu können, muss man vermutlich so sein wie Kafka. Oder wenigstens so ähnlich. Deshalb gehen viele mit Einschätzungen über diesen außergewöhnlichen Menschen fehl. Sie können zwar konstatieren, wie er sich verhalten hat, aber sie können niemals das fühlen, was er fühlte.

Kafka hatte zwar Freunde, aber er war ein Außenseiter, der den ganzen Wahnsinn und die Absurdität menschlichen Verhaltens auf eine Weise erlebte und verarbeitete, wie das nur ganz bestimmte Menschen können, weil sie durch ihren Charakter und ihre zufällige Platzierung in einen familiären und gesellschaftlichen Kontext besonders vom Schicksal herausgefordert und gebeutelt wurden.

Als sehr feinsinniger Mensch wurde Franz Kafka in eine Familie hineingeboren, die sein grobschlächtiger Vater dominierte. Am wohlsten fühlte sich bereits der junge Franz, wenn er alleine mit sich war. Bereits darin unterscheidet sich Kafka von den meisten Menschen, denn die können es alleine mit sich nur schwer aushalten. Sein einziges Ventil, um mit den für ihn widrigen Verhältnissen einigermaßen klarzukommen, war das Schreiben. Erst Tagebuch, dann Erzählungen. Das tat er nachts, wenn es still war und ihn der menschliche Wahnsinn nicht mehr störte. Denn den musste er tagsüber ertragen: in der Familie und später während der langweiligen Arbeit in einer Versicherung. Für normale Menschen wäre das alles kein Problem gewesen. Nur Kafka war kein normaler Mensch. Er wusste, dass er anders war und irgendwie nicht dazugehörte. Ein solches Gefühl kennen normale Menschen nicht. Sie sind immer bestrebt, möglichst nicht aus dem Rahmen zu fallen.

Es wird und wurde viel über Kafkas sexuelle Ausrichtung diskutiert. Hier insbesondere zeigt sich das ganze Unverständnis der Normalen. Kafka war mehrmals verlobt, aber nicht bereit eine Ehe einzugehen. Dann nämlich wäre er noch mehr als sonst gezwungen gewesen, sich dem Normalen zu unterwerfen. Er hätte nicht mehr so schreiben können, wie er das gewohnt war. Die Verhältnisse hätten ihn noch mehr erdrückt als so schon.

Vor hundert Jahren starb Kafka an den Folgen einer Tuberkulose. Deswegen erscheint auch diese Graphic Novel. Sein Leben und seine Welt in dieser Kunstform darzustellen, erschien mir bis zu diesem Buch als eine eigentlich nicht lösbare Aufgabe. Aber dieses Buch zeigt, dass es dennoch geht. Und zwar sehr gut. Natürlich sind die Mittel dieser Kunstform für die Erklärung tiefer liegender Zusammenhänge zu dürftig. Aber Graphic Novels sprechen mit Bildern. Und die bleiben haften und erzeugen Filme im Kopf des Betrachters, wenn sie gut sind. Und hier ist genau das der Fall. Bei mir jedenfalls hat es gewirkt. Es war so etwas wie ein Anstoß, der mich dann wieder zu tiefergehenden Beschäftigungen mit Kafka getrieben hat.

Für die meisten Menschen wird Kafka immer ein seltsamer Mensch bleiben. Seine Erzählungen müssen für sie interpretiert werden. Kafka hingegen kamen die anderen Menschen eher seltsam vor. Anders zu sein macht das Leben nicht einfacher, vor allem wenn man genau weiß, dass man die andere Seite weder erreichen kann, noch wirklich will.

Ich finde diese Graphic Novel schon allein deshalb erstaunlich, weil sie mir dieses Gefühl tatsächlich vermitteln konnte. Allerdings muss das nicht jedem so gehen. In jedem Fall liefert das Buch aber einen unerwartet guten Überblick über Kafkas Leben und sein Werk.

Cover des Buches Meister Floh. Ein Märchen in sieben Abenteuern zweier Freunde (ISBN: 9783949774157)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Meister Floh. Ein Märchen in sieben Abenteuern zweier Freunde" von E. T. A. Hoffmann

Wortgewaltiges Kunstmärchen
aus-erlesenvor einem Jahr

Wenn einem heutzutage oft zu willkürlich eine geschliffene Sprache vorgeworfen wird – „weil man spricht heute anders als früher“ – so sollte man diesen Sprachverteuflern dieses Werk um die Ohren hauen. Ausufernde Wortketten, exakte Zeichensetzung und wohl überlegte Formulierungen, die sicherlich im heutigen Sprachgebrauch inhaltlich überarbeitet, dennoch derart betörend geschliffen ans Ohr dringen, sind eine Wohltat im Strudel des kurzen Informationsaustauschs. Da ist zum Beispiel der Eheherr, der seinem Knaben den wundervollen Namen Peregrinus verleiht. Und eben dieser Peregrinus Tyß ist ein gemachter Mann. Mit einer besonderen Gemütsart. Und einer Weiberscheu. Unwillkürlich übersetzt man diese Worte automatisch ins aktuell gültige Deutsch. Einmal tief Durchatmen. Und weiter geht’s.

Peregrinus Tyß ist wieder in Frankfurt. Nach jahrelanger Abwesenheit – Lehrjahre, die bekanntlich keine Herrenjahre sind – kehrt er als gemachter (Kauf-) Mann in sein Elternhaus zurück. Die Eltern sind nicht mehr. Doch ihm ist einsam. Eine Depression würde man heute sagen, hat ihn ergriffen. Er erinnert sich an seine Kindheit- verbringt Weihnachten wie einst. Kauft sogar die gleichen Spielsachen. Bis auf eine Schachtel, die ist verschwunden, ist alles so wie damals. Und dann auch wieder nicht. Die Befriedigung aus Kindertagen ist wie weggeblasen. Und so schenkt er die Spielsachen den Kindern von Buchbinder Lämmerhirt. Hier trifft er eine junge Frau, die seinem Kindermädchen verdammt ähnlich sieht. Und die hat auch noch die verschwundene Schachtel dabei. Ab jetzt entspinnt sich eine Phantasiereise, die man selbst lesen muss. Denn Realität und Vorstellung verschwimmen auf seltsame Weise…

Sieben Abenteuer schreibt E. T. A. Hoffmann seinem Peregrinus Tyß auf den Leib. Er wirbelt ihn durch die Luft wie ein Zirkusartist, lässt ihn fallen und hebt ihn behutsam wieder auf. Allein schon das erste Abenteuer lässt die Kraft der Gedanken mit jedem Satz spürbar werden. Eindrucksvoll in Szene gesetzt durch die Illustrationen von Alexander Pavlenko.

Die teils ausufernden Endlossätze, die gedrückte Stimmungslage des Protagonisten und die vernebelte Szenerie bilden die Dreifaltigkeit für die einzig gültigen gestalterischen Mittel, die dieses Buch zu einem Erlebnis für die Sinne machen. Das Buch wurde von Beginn an zensiert. Erst ein knappes Jahrhundert später war es in voller Pracht erhältlich. Und nun auch in der ihm gebührenden Form.

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