Darum geht es:
Mit einundzwanzig Jahren entdeckt Manuel Epstein in dem Tagebuch seiner verstorbenen Mutter einen Eintrag, der ihn zutiefst erschüttert. Anscheinend wurde er als kleines Kind adoptiert.
Plötzlich hat er albtraumhafte Visionen, die ihn immer wieder vor Gefahren warnen. Und dann sind auf einmal mysteriöse Männer hinter ihm her, die versuchen, ihn umzubringen. Doch warum? Gibt es ein dunkles Geheimnis in seiner Vergangenheit?
Meine Meinung:
Die Handlung startet sehr schnell durch. Wir erfahren, dass Manuel adoptiert wurde, sein Vater darüber aber wenig bis gar nicht sprechen möchte. Auch die Tatsache, dass das Kinderheim, welches seine Mutter in ihrem Tagebuch anspricht, scheinbar nie existiert hat, macht mich stutzig.
Wir müssen nicht lange warten, bis die Handlung Fahrt aufnimmt (und dann auch dauerhaft in diesem Tempo weiterläuft). Das Treffen mit Oriana ist eigenartig, da die Frau einiges über Manuel und seine Vergangenheit zu wissen scheint, aber nicht weiter darauf eingeht.
Manuel weiß zuerst nicht, was er von Orianas Warnung halten soll. Relativ schnell stellt er dann fest, dass er ihre Worte ernst nehmen sollte. Mir ist nicht klar, warum er nicht sofort nach dem Einbruch in seine Wohnung zur Polizei geht und ihr von den Männern erzählt. Dadurch hätte er sich einiges ersparen können.
Josch, dem Manuel von seiner Begegnung mit Oriana, den Visionen und den Männern berichtet, zweifelt recht kurz, glaubt seinem Freund dann aber. Er stärkt ihm den Rücken und hilft ihm, wo er nur kann.
Ab und zu war es mir dann doch zu viel des Guten. Die Verfolgung fand gefühlt keine Pause, Manuel und seine neuen und alten Freunde waren permanent on Tour, um das Rätsel zu lösen. Ein Ereignis jagte das nächste. Und irgendwie vertrauten Claire und Hugo Manuel viel zu schnell. Auch Viktor setzte sich für Manuel ein, obwohl er dies gar nicht musste. Das verstand ich bis zum Schluss nicht so ganz.
Gestört hat mich auch, dass Manuel nie das machen konnte, was man von ihm verlangt hat. Warum konnte er nicht einfach mal in seinem Versteck bleiben, statt den Verfolgern hinterherzuschleichen? Sobald jemand sagte, dass er dies oder das lieber nicht tun sollte, konnte man sich eigentlich sicher sein, dass Manuel diesen Rat nicht befolgte.
Das Ende ging dann doch sehr schnell. Besonders gespannt war ich, als es dann endlich zur Auflösung ging. Hier kam dann endlich die Wahrheit ans Licht und Manuel erfuhr dann endlich, was es mit seiner Adoption auf sich hatte.
Richtig cool fand ich die Situation im Tunnel, als sie dank eines aufgebrochenen Schlosses fliehen konnten und kurz vorher noch einen Schatten im Tunnel sahen. Ich verstehe zwar immer noch nicht ganz, wie Manuels neue Fähigkeiten funktionieren, aber das hat sich der Autor gut einfallen lassen.
Mein Fazit:
Eine flotte Geschichte, in welcher der Protagonist von einem Ereignis zum nächsten jagt, ähnlich wie in einem Actionfilm. Hin und wieder empfand ich es dann doch als etwas zu viel des Guten und der Protagonist ging mir mit seinem Sturkopf ein klein wenig auf die Nerven. Alles in allem war es aber ein gelungenes Buch, das mich auf jeden Fall unterhalten konnte. Auch am Ende kamen noch Dinge und Verbindungen ans Licht, mit denen ich während des Lesens nicht gerechnet habe. Wer gerne Geschichten liest, die ereignisreich sind und bei denen der Protagonist von einer Situation zur nächsten fliegt, ist mit diesem Buch auf der sicheren Seite.