Cover des Buches Gesa - Verrat im Kastell Bürgel (ISBN: 9783954002160)
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Rezension zu Gesa - Verrat im Kastell Bürgel von Alexander Raabe

Ein rundherum gelungener historischer Roman. Modern geschrieben, grandiose Recherche!

von Floh vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein historischer Roman um 351. Grandiose Recherche, viel Herzblut des Autors, starke Charaktere, tolle Schauplätze!

Rezension

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Flohvor 10 Jahren

Autor Alexander Raabe entführt uns mit seinem historischen Debütroman "Gesa - Verrat im Kastell Bürgel" in die Welt um 351 auf das noch heute existierende Kastell Bürgel. Ein glänzend recherchierter historischer Roman, bei dem man das Herzblut des Autors für sein Werk herauslesen kann.


zum Inhalt:
"Im Jahre 351 gerät die Grenze des römischen Reiches unter dem Ansturm von Franken und Alamannen ins Wanken. Selbst das mächtige Köln fällt kurzfristig den Barbaren in die Hände.
Mit knapper Not entkommt die junge Bäuerin Gesa einem Überfall marodierender Germanen. Nur das Kastell Bürgel verspricht ihr und den anderen Flüchtlingen Schutz. Doch Ulfert, der Drillmeister der verwahrlosten Garnison, nutzt ihre Notlage gnadenlos aus und zwingt sie zur Prostitution.
Unterdessen reift im Kastell der Plan für ein Komplott gegen den Neffen, Erben und Stellvertreter des Kaisers: Julian soll nach Bürgel gelockt und in die Hände seiner Feinde gespielt werden. Kann Gesa den Verrat rechtzeitig aufdecken? Und wer wird ihr glauben?
Alexander Raabe entfaltet seine mitreißende Geschichte auf der Grundlage sorgfältiger Recherchen zur spätrömischen Geschichte im Rheinland und vor Ort in Bürgel. Meisterhaft entführt er den Leser in eine Zeit dramatischer Umbrüche und großer Leidenschaften."


Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors ist stets modern und zeugt von großer Verbundenheit zum Buch. Er bringt Ereignisse auf den Punkt, begleitet den Leser und nimmt ihn auch mit in die Handlung. Er besticht durch eine galante Wortwahl und einzigartigen Zuschnitt auf die Charaktere. Das verleiht dem Roman Tiefe. Raabe verzichtet auf überschwängliche Nebensächlichkeiten und schmückt nur die relevanten Passagen etwas aus. Dadurch wirkt der Roman nicht überladen, aber auch nicht zu flach. Diese gekonnte Mischung ist ihm gut gelungen.

Zum Autor:
"Der Autor Alexander Raabe wurde 1967 geboren und interessierte sich bereits während seines Geschichtsstudiums für die spätrömische Geschichte im Rheinland und im Kastell Bürgel, in dessen Nähe er lebt."


Charaktere:
Alexander Raabe überrascht mit einer stimmigen Auslese von Charakteren. Die Darstellung der Protagonisten ist authentisch und personifiziert geschildert. So bekommt der Leser die Möglichkeit Handlungen zu verstehen und sich zu identifizieren. Auch hier verzichtet er auf eine zu intensive Ausschweifung auf viele Nebenrollen. Er bringt es auch hier auf den Punkt und widmet sich eher dem Kernstück der Hauptprotagonisten.
Speziell Gesa ist eine spezielle Hauptrolle gewidmet. Gesa ist eine sehr sympathische und starke Persönlichkeit. Man begleitet sie gern auf ihren Wegen und nimmt an ihren Schicksal teil.

Meinung:
Der Roman zieht von Beginn an den Leser in das Geschehen und man kann das Buch ungern aus der Hand legen. Faszination, Empörung, Leid und Krieg packen den Leser und fesseln ihn an die Ereignisse. Leider schwächelt das Buch am Ende, denn man wird mit einem offenen Ende überrascht. Und ob es einen weiteren Teil geben wird, das ist noch nicht gewiss. Daher hätte ich mich über ein abgeschlossenes Ende sehr gefreut. Auf fast 205 Seiten begegnet man einer historischen Epoche mit vielen Emotionen und Ereignissen. Ein Einblick in damalige Lebensumstände, Gesellschaften und Nöte. Der Autor besticht durch hervorragende Recherche, viel Herzblut und Verbundenheit zum Buch. Selbst die Namenswahl der Darsteller ist mit Bedacht erfolgt. Ein lohnenswertes Buch für Leser, die historische Romane lieben und für die eine Fortsetzung auch ungewiss sein darf!

Cover:
Sehr stimmig. Dieses Cover deckelt den Inhalt dieses Werkes sehr genau. Ich persönlich hätte dieses Buch jedoch nicht aus dem Regal gegriffen, da mir das Cover nicht so sehr zusagt. Kennt man den Inhalt des Buches, so gewinnt das Cover einen ganz anderen Glanz.

Fazit:
Eine kleine Schwäche in dem Buch ist für mich das offene Ende, bzw. die Frage einer Fortsetzung. Ansonsten ein sehr tolles historisches Werk, an dem ich keine weitere Kritik ausmachen kann. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und gebe dem Buch eine absolute Leseempfehlung!
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