Wichtige Thematik, aber zu viel Magie
von mabuerele
Kurzmeinung: Wichtige Themen, aber nicht in jedem Fall optimal umgesetzt.
Rezension
„...Der umherwehende Duft von Kräutern wie Rosmarin und Thymian, von frischem Gras und blühenden Blumen erquickte jede Seele, jeder Blick berührte jedes Herz, jeder Sinn des Lebens war hier Realität geworden...“
Im Tumbawunda-Tal sind seit den letzten Geschehnissen 3 Jahre vergangen. Romy ist es 7 Jahre, Oskar 10 Jahre alt. Das Leben im Tal scheint keinerlei Probleme mit sich zu bringen. Alles blüht und gedeiht. Dass das Tal aber auch Menschen anzieht, die es nicht gut mit ihrem Nächsten meinen, muss Oma Minchen feststellen. Glücklicherweise sind Helfer zur Stelle. Dann aber erscheint eine kleine Wolke am Himmel.
Der Autor hat eine phantasievolle Geschichte geschrieben. Er behandelt dabei zwei wichtige Themen: den Klimawandel und das Artensterben. Es ist richtig, dass beides in der Realität Hand in Hand geht. Das Buch aber wirkt dadurch etwas überladen.
Es war kein Regen gemeldet wurden, als erste Tropfen im Tal fallen. Es bleibt nicht dabei. Im Hause von Romy und Oskar erreicht das Wasser fast den Dachboden. Doch dann gelingt es durch Anrufen des Universums das Tal zu retten. Die Kinder werden zu Marshals berufen und in die verschiedenen Kontinente geschickt, um die Welt zu retten.
Mir gefällt, wie wissenschaftliche Fakten gekonnt in die Geschichte eingebunden werden.
„..Eine Grad Celsius wärmere Luft kann sieben Prozent mehr Wasserdampf aufnehmen. Davor warnen Wissenschaftler seit 40 Jahren...“
Die Kinder werden in die verschiedenen Kontinente geschickt. Dort werden sie mit den Folgen es Klimawandels, aber auch mit der Umweltverschmutzung konfrontiert. Ein besonders krassen Beispiel ist das Nigerdelta.
Ab und an erscheinen Tickermeldungen. Hier muss unterschieden werden zwischen den wissenschaftlich fundierten und denen, die aus der Katastrophe des Buches entstammen. Auch Diagramme und Fotos ergänzen die Handlung. Warum aber sind die in Englisch?
Im letzten Drittel hat mich das Buch leider verloren. Die Rettung der Welt mittels Magie mag zwar in der Phantasie so funktionieren, ist mir aber zu unrealistisch. Gut finde ich dagegen, dass Methoden aufgezeigt werden, die helfen können, allerdings nicht von Heute auf Morgen wie im Buch.
Ein paar Dinge aber sind sehr fern der Wirklichkeit. Ich möchte nur einen Punkt herausgreifen. Die Trägheit der Menschheit wurde unterschätzt. Sie spielt praktisch im Geschehen keine Rolle. Alle, die nicht aus Prinzip dagegen sind, springen sofort auf den neuen Zug der Zeit auf.
Trotz aller Kritik empfehle ich das Buch für Kinder. Die Themen sind wichtig. Gut wären begleitende Gespräche durch Erwachsene.