Märchen anderer Länder lese ich ab und zu ganz gerne, weil der Vergleich einfach Spaß macht. In meiner Ausgabe waren das "Schneewittchen" und "Vom Fischer und seiner Frau". Alles sehr ähnlich und doch ganz anders.
Ein besonderer Effekt entsteht aber, weil Puschkin diese Märchen als kleine Versepen abgefasst hat und die vielen Wiederholungen in gereimter Form führen dazu, dass man plötzlich laut mitliest, lachen muss und am Ende dreht sich alles - ich schwör's.
Alexander S. Puschkin
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Die Gedichte
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Jewgenij Onegin
Gesammelte Werke, 6 Bde.
MEISTERWERKE
Die Hauptmannstochter
Neue Rezensionen zu Alexander S. Puschkin
Obwohl es nur 68 Seiten lang ist, habe ich für dieses unvollendete Werk Alexander Puschkins recht lange gebraucht. Es liegt zum einen an der wirklich nicht guten Übersetzung, es sind sehr viele Fehler in dieser Ausgabe, die es dem Leser nicht einfach machen im Lesefluss zu bleiben, zum anderen ist es eine Art Rohfassung, da Puschkin diesen Prosatext nicht vollenden konnte. Somit kommt es zu einigen Lücken und Sprüngen, die den Leser langsam werden lassen, was gar nichts macht, denn so hat man länger was von dieser wirklich schönen Geschichte, um den Räuber Wladimir Dubrowskij und Marja Kirilowna.
Es ist kein Wunder, dass Alexander Puschkin als Begründer der modernen russischen Literatur gilt und als der russische Nationaldichter verehrt wird.
Wladimir Dubrowskij ist der Sohn eines Kleinadligen, dessen väterlicher Besitz durch seinen frühreren Freund und Nachbarn Kirila Petrowitsch Trojekurow durch Tücke in Beschlag genommen wird. Aus Rache beginnt Dubrowskij ein Dasein als Räuber, wobei er nur Reiche überfällt und die armen verschont. Jedoch verliebt er sich in Trojekurows Tochter, schleicht sich waghalsig in dessen Gut ein, und wird letzten Endes entdeckt.
Der Roman "Dubrowskij" wurde von Alexander Puschkin im Jahre 1833 geschrieben, doch erschienen ist dieser erst nach dem Tod des Autors. Der Roman blieb unausgereift. Doch trotz ihrer Unvollkommenheit war diese romantische Geschichte nicht beliebt, sie hat auch in den russischen Literaturkreisen für Aufregung gesorgt. . .
Alexander Sergejewitsch Puschkin, geb. 1799 in Moskau als Spross eines alten Adelsgeschlechts, wurde wegen seiner politischen Lyrik 1820 nach Südrussland strafversetzt und später auf das mütterliche Gut verbannt. Er starb 1837 an den Folgen eines Duells.
Auch, wenn diese Geschichte in russischen Literaturkreisen nicht beliebt war, ich mochte diese Geschichte sehr und gebe ihr deshalb 4 Sterne!!! :)
Der Ich-Erzähler Grinew, ein junger Mann von Stand, noch ziemlich naiv, soll seinen Dienst in einer Festung im Süden Russlands ableisten. Auf der Reise gereicht ihm sein Leichtsinn des Öfteren zum Nachteil, er verliert viel Geld beim Spiel, verirrt sich im Nebel, verschenkt seinen Pelz an einen Mann, halb Bettler, halb Räuber und kommt in der Festung an.
Der Hauptmann, der die Festung kommandiert, hat eine Tochter, in die Grinew sich sofort verliebt, und weil wir uns in der russischen romantischen Literatur befinden, gibt es auch ein Duell mit einem Rivalen und eine gefährliche Verletzung.
Doch dann beginnt der Pugatschow-Aufstand, die Festung wird erobert, der Kommandant und seine Frau brutal ermordet und die Tochter der Gewalt eines Überläufers übergeben. Grinew aber wird verschont, weil es Pugatschow selbst war, dem er damals den Pelz geschenkt hat und großzügig nimmt dieser ihm nicht einmal das Versprechen ab, künftig nicht gegen ihn zu kämpfen.
Pugatschow muss noch einmal eingreifen, bis das Liebespaar zusammenkommt. Und so verdankt Grinew dem Aufständischen sein Glück, auch wenn er ihn beständig als Verräter beschimpft. Dagegen ist die russische Justiz kleinlich und Grinew gerät in ihre Fänge, weil er ja mit dem Verräter befreundet war. Aber dann geht ja doch alles gut aus.
Der Leser fragt sich jedenfalls, ob Puschkin das mit Absicht gemacht hat, dass Pugatschow zwar brutal ist, aber treu zu seinen Freunden, während der russische Staat für geleistete Dienste nicht dankbar ist, sondern im Gegenteil voreilig bestraft. Es ist jedenfalls auffällig, wie sympathisch der Autor diesen brutalen Mörder schildert.
Die Geschichte zieht sich ein wenig. Auf der Reise passiert viel, was nicht wichtig scheint und die Menschen auf der Festung werden zwar satirisch aufgespießt, aber sind für heutige Leser nicht wirklich interessant. Aber wenn man sich gerade in dieser behäbigen Welt eingerichtet hat und sich mit einer eher gemütlichen Lektüre abgefunden hat, beginnt der Pugatschow-Aufstand und es stellen sich die erwähnten moralischen Probleme.
Kein Pageturner, aber der Horizont wird ein kleines bisschen weiter
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Zusätzliche Informationen
Alexander S. Puschkin wurde am 05. Juni 1799 in Russland geboren.
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