LIEBESKILLERZehn todsichere Wege zum nächsten Beziehungs-GAU

Wer kennt es nicht, dieses beklemmende Gefühl, in Liebesdingen mal wieder am Ende der Weisheit zu sein, hadernd mit sich und dem Schicksal? Was dann? Der Autor ist überzeugt und stolz darauf, den einfachsten und wirksamsten aller denkbaren Ratgeber geschrieben zu haben: Je weniger Sie befolgen, desto besser. Am Beispiel zweier frustrierter Paare wird diese simple Wahrheit deutlich. Um die heilsame Wirkung seiner Empfehlungen zu verstärken, greift der Autor zum Mittel der Symptomverschreibung, einem bewährten Verfahren der Verhaltenstherapie, das gegebene Ratschläge zwangsläufig ad absurdum führt und meist Gegenteiliges zur Folge hat. Mit reichlich paradoxen Aufforderungen ermuntert er Sie, unerwünschte Ärgernisse möglichst noch zu verstärken und so viel Unsinn wie nur möglich in Ihre Beziehungskiste zu packen. Doch sind die zehn Wege keine zynische Anleitung zur gegenseitigen Vernichtung. Im Gegenteil: Sie sollen Ihnen die Augen öffnen und Ansporn sein, Ihrer schwächelnden Beziehung wieder auf die Beine zu helfen. Smolas Ratgeber richtet sich in bester Absicht an all die Liebeskranken und Nahezu-Verzweifelten, die Schwierigkeiten haben, aus ihrem Beziehungselend wieder heraus zu finden, die den Eindruck erwecken, als richteten sich ihre angestrengten Bemühungen einzig und allein darauf, ihr Beziehungsleben von Stunde zu Stunde unerträglicher zu gestalten, statt es nach Kräften zu befördern. Aber so zielstrebig und streitbar das bei diesen Unglücklichen auch wirken mag: Trotz all dem Frust und Ungenügen hängen sie immer noch mit Haut und Haaren aneinander und wünschen sich nichts sehnlicher, als von ihrer besseren Hälfte wieder so geliebt zu werden, wie es vor der Vertreibung aus dem Paradies einmal gewesen ist. Sie wollen oder können nicht verstehen, warum alles so gekommen ist, und hoffen, mit ebenso albernen wie verletzenden Mätzchen, ihr Ein-und-Alles doch noch zu überzeugen oder in die Knie zu zwingen. Zum Schein übernimmt der Autor diese Haltung, um bei seinen Lesern am Ende doch noch einen augenzwinkernden Erkennungsreflex auszulösen und das Schlimmste zu verhindern. Sein Ratgeber verfolgt demnach durchaus löbliche Absichten. Wenn Sie zwischen den Zeilen lesen, werden Sie eine Menge Erfreuliches entdecken. So gut wie nichts ist frei erfunden. Der in jahrelanger psychotherapeutischer Tätigkeit erfahrene Unsinn ist lediglich unterhaltsam aufbereitet. In den zehn Wegen wird genüsslich beschrieben, mit welch fiesen Einfällen Sie Ihre Partnerschaft schnellstens zur Strecke bringen können, und Sie werden dazu aufgefordert, von diesen idiotischen Möglichkeiten ausgiebig Gebrauch zu machen. Ihr Geld ist bestens angelegt, denn wie gesagt: Je weniger Sie von diesem ganzen Blödsinn befolgen, desto besser kommen Sie voran. Und wenn Sie die Empfehlungen des Autors allesamt missachten, werden Sie sich unversehens der glücklichsten Stunden in trauter Zweisamkeit erfreuen. Learning by doing (fast) nothing. So einfach ist das mit der Liebe. Viel Spaß bei Ihren Unterlassungssünden!