In der Edition neje🔴tieden erscheint in diesen Tagen der Gedichtband "Die Gefährdung der Jugend" von Alexander Weinstock. Der Autor erzählt aus seiner Kindheit und Jugend und zeigt dabei ein feines Gespür für Sprache. Es geht um das Geräusch beim Betreten der Dielen, das Windspiel im Zimmer, das Platzen eines Schwimmflügelchens im Sommerurlaub, die Reise nach Val Venosta ... Erinnerungen an den Wellensittich tauchen auf und das Gefühl zwischen den Eltern auf der Coach ganz durchsichtig zu sein ...
Weinstock wirft einen Blick auf die Adoleszenz, erstes Verliebtsein, die jugendliche Coolness und die klassische pubertäre Unbekümmertheit und schreibt dabei so atmosphärisch und berührend, dass ich mich in die eigene Vergangenheit zurückversetzt fühlte - in eigene Träume ( #dreams siehe Foto 5&6) und Erwartungen ( #dieerwartung siehe Foto 7&8).
Weinstocks Gedichte sind in einer sehr poetischen Sprache verfasst, ich kann mich gar nicht recht entscheiden, welches ich am liebsten mag, ich glaube dieses:
Nahverkehr
für M.
Bevor wir im Funkeln auf anderen
Bildern zu finden waren, sah ich dich
barfuß von der Decke aus durchs Gras
und die Gedanken laufen. Alles leuchtete
auf, leichthin bereit, mit uns im Gegenlicht
zu verschwinden. Die Aufnahmen belegten:
Es stimmte, wir bewegten uns wie im Traum
durch die Städte - zwei, die im Nahverkehr
die Köpfe aneinander lehnten, pendelten wir,
unterlegt mit Musik, von Account zu Account
dachten an unsere nackten Sohlen und die
Ankunft in der ausgebreiteten Nacht.
Heftigste Leseempfehlung für Lyrik-Fans ❤️🥰