Wien im Jahre 1873. . .
Stell dir vor, mitten in deiner Welt existiert, genau um dich herum, eine Welt, die du nicht sehen kannst. Voller Magie und Magi – mächtigen Zauberern die die Fäden der Welt in der Hand halten. Autonom mit eigener Polizei, eigener Rechtsprechung und einem eigenen Glauben an eine „Alte Welt“. Nur wenige Menschen wissen davon – zumindest in Teilen. Und einer davon ist Anselm Dorn. seines Zeichens ein erstklassiger Taschendieb. So gut, dass es sich auch in der Welt der Magi herumgesprochen hat. Und so erhält Anselm eines Tages, von einem Adjutanten eines mächtigen Magus, einen heiklen Auftrag. Er soll aus dem Haus eines anderen Magus eine wertvolle Reliquie stehlen: die Hand des Patriarchen.
Parallel dazu ermitteltet die Kommissarin Teuffenbach – der Magie mächtig – in einem Fall von verschwundenen Kindern und aus dem scheinbar Nichts kommenden, menschenfressenden, schlangenähnlichen Kreaturen.
‚Nox Magica‘ ist wohl am besten zu umschreiben als ‚mystischer Kriminalroman‘.
Düster und interessant, mit spannenden Charakteren, schrecklichen Kreaturen und sprachlicher Perfektion, hat es mir überraschend gut gefallen, nachdem ich mir ursprünglich unter dem Titel so garnicht vorstellen konnte, was mich da erwarten wird.
Ein paar Schwachstellen hier und da, aber nicht sonderlich tragisch – so zum Beispiel verläuft der anfänglich begonnene Handlungsstrang mit den entführten Kindern irgendwie im Sand. Ich kann mir zwar vorstellen was deren Schicksal war. Aber so richtig ausgesprochen wurde es nicht. Jedenfalls ist es mir nicht im Gedächtnis geblieben, sollte es doch so sein.
Und die Masse an eigentlich unlösbaren Problemen, die Anselm gegen Ende des Buches in einer einzigen Nacht überwinden muss – unter Voraussetzung dessen, dass er es mit der Welt der Magie zu tun hat und er selbst nicht ansatzweise zaubern kann – ist schon „sportlich“. Aber vielleicht hat ja genau das dem Buch seinen Titel verliehen – die ‚magische Nacht‘.
Insgesamt aber eine sehr gut ausgeklügelte Fantasystory, die es derzeit leider nicht mehr bei Amazon zu kaufen gibt, genauso wie die zwei Folgebände. Da vermute ich mal, hat der Autor wohl erkannt, dass Amazon nicht unbedingt ein guter Entlohner von guter Arbeit ist. Schade. Aber wenn es so ist, ist es verständlich.
Auf jeden Fall erhält dieser erste Band von mir 4 von 5 Sternen.