Cover des Buches Hades (ISBN: 9783499216015)
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Rezension zu Hades von Alexandra Adornetto

Ich wäre im Hades geblieben, scheint netter da zu sein als im Himmel

von Keksisbaby vor 8 Jahren

Rezension

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Keksisbabyvor 8 Jahren
Unser Engel auf Erden meint, mit Jake Thorns Verschwinden, wäre das Böse gebannt und sie könne mit ihrem Xavier nun glücklich werden. Doch weit gefehlt. Bei einer Halloweenparty finden ihre Freundinnen Spaß daran, die Mächte der Dunkelheit anzurufen, dummerweise werden sie die Geister die sie riefen nun nicht wieder los. Bethany gerät in die Fänge Jakes, der sie in den Hades verschleppt. Dort will er sie davon überzeugen, dass er allein ihr Seelenverwandter ist und sie zu seiner Königin machen. Nur sind nicht alle Höllenbewohner so begeistert davon. Mit Hilfe von unverschuldet in die Hölle Geratenen, kann Bethany mit ihrer Familie in Kontakt bleiben und mehr als einen Fluchtversuch starten. Bis Luzifer das alles nimmer so lustig findet und versucht, den Störenfried zu verbrennen, leider ohne Erfolg.

Oh was hätte ich mir gewünscht Luzi hätte Erfolg gehabt, mit seinem Grillabend. War der erste Teil der Engelstrilogie nur lahm, war dieser hier regelrecht nervtötend. Bethany, die Unschuld vom Lande oder vielmehr Himmel, stolpert von einem Chaos ins andere, handelt unüberlegt und als sie dann die Konsequenzen tragen muss, sieht sie sich um und fragt: „War ich das etwa?“ und „Warum muss immer mir so etwas passieren“. Wüst kombiniert die Autorin was ihr zur Hölle so einfällt und da ist es gleichgültig ob man die christliche oder die griechische Mythologie bemüht. Der Einzige der etwas Pepp in die Sache bringt ist Jake. Der Leser ist so viel geneigter, den erklärten Bösewicht zu mögen, dass sich mir dafür nur zwei Erklärungen anbieten. Erstens die Hauptpersonen sind so ekelerregend naiv und unsympathisch, dass man nach der einzigen Figur sucht, die auch nur einen Funken Sympathie beim Lesen entfacht, oder zweitens ist es der Autorin nicht gelungen, all die Schändlichkeit und Niederträchtigkeit, die ein Enkel Luzifers in sich trägt so darzustellen, dass man als Leser vor der Bösartigkeit zurückschreckt. Ich denke hier ist es eine Mischung aus beidem. Das bisschen Beschreibung der Vorhölle, hätte nicht mal den gläubigsten Katholiken abgeschreckt, da stehen schaurigere Passagen in der Bibel und ein Leben voller Party und Exzesse mag erst recht keine Jugendlichen so erschrecken, dass sie ein gottgefälliges Leben nach diesem Buch führen.

Wenn ich ehrlich bin, sollte der Himmel so langweilig sein, wie unser erdgebundener Engel Bethany, bitte ich mir einen Platz an der Clubtheke im Hades frei zu halten.

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