Rezension zu "Die Lukasbrüder. Die Nazarener und die Kunst ihrer Freundschaft" von Alexandra Doerrier
· Gebundene Ausgabe: 220 Seiten
· Verlag: Acabus Verlag; Auflage: 1., Erstausgabe (15. März 2016)
· Sprache: Deutsch
· ISBN-10: 3862824020
· ISBN-13: 978-3862824021
· Größe und/oder Gewicht: 14,7 x 2,2 x 21,8 cm
PREIS: 21,90 Euro
Die Geschichte eines Kunstwerks ist Thema des Buches, welches ich vor einigen Wochen gelesen habe, heute möchte ich es auch vorstellen. Es ist inhaltlich die Suche nach dem Sinn des Lebens und der Freundschaft. Der Spagat zwischen diesen beiden Themen ist extrem gut geglückt.
Die Kunst des 19. Jahrhunderts - die Studenten Overbeck, Pforr, Vogel und Hottinger leben im Jahr 1810 und gründen die Lukasbruderschaft, um ihr Leben ganz der Malerei zu widmen. Raffae nachzueifern, ist ihr Anliegen - sie suchen die Schönheit der Renaissance und suchen diese in Rom. Die vier sind sehr unterschiedlich und wir erleben mit ihnen eine ganz besondere Zeit und können tief darin und in ihrer Kunst eintauchen.
Die Autorin hat Tagebücher und Briefe genutzt, um diesen lebendigen Roman zu einer wahren Geschichte niederzuschreiben. Geschichte so unterhaltsam vermittelt, das war einfach ein inhaltlich qualitativ hochwertiger literarischer Genuss.
Das Buch ist mit einem edlen Lesebändchen versehen.
Leseprobe:
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Das Wasser zog meinen Blick über den Horizont hinaus. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich am anderen Ende wieder von Menschen bewohntes Land befand.
Das Interessante an der Landschaftsmalerei und überhaupt an der Perspektive war für mich, dass alle Linien an einer Stelle endeten. Ich suchte mir für diesen einen Punkt ein weißes Segel aus - die Spitze eines Dreiecks - und begann das, was ich sah, auf mein Papier zu übertragen. ...
Stilistisch einwandfrei in einer Art des Schreibens, die zu diesem Buch und seinem Inhalt perfekt passt. Ich fühlte mich von Beginn bis Ende wohl in der Handlung und wurde neben dem sachlichen Inhalt bestens kurzweilig und spannend unterhalten.
Ein bewegend nachhaltiger Künstlerroman, den ich persönlich sehr empfehlen kann. Gibt absolut nichts zu bemängeln.