Rezension zu "Die Zukunft am Horizont: Südsee Familiensaga (Die von Bahlow-Saga 5)" von Alexandra Fischer
shiloMit diesem Band geht eine Geschichte zu Ende, die mich über Jahre begleitet hat. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, alte Freunde wiederzutreffen. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mitten im Geschehen, als wäre keine Zeit vergangen.
Rike ist neu, aber sie fügt sich so selbstverständlich in das Familiengefüge ein, dass man sie schnell ins Herz schließt. Sie hat Ecken und Kanten, wirkt unabhängig und stark, und doch spürt man, dass auch sie ihren Platz in der Familie erst finden muss. Besonders schön fand ich, dass Martha noch einmal eine große Rolle spielt. Ihre Art, das Leben zu nehmen, hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Sie bleibt eigenwillig und echt, und genau das macht sie so liebenswert.
Der Einstieg fiel mir leicht, auch wenn ich mir einen Stammbaum am Anfang gewünscht hätte. Die Geschichte greift viele Fäden aus den früheren Bänden wieder auf, verbindet sie miteinander und bringt manches zu Ende, was lange offen geblieben war. Alles wirkt natürlich und in sich stimmig erzählt.
Die wechselnden Perspektiven, unter anderem von Sefina, Paul, Martha und Rike, sorgen dafür, dass man ganz nah bei den Figuren bleibt. Ich konnte ihre Zweifel, Entscheidungen und Gefühle gut nachvollziehen. Besonders eine Wendung hat mich sehr bewegt, weil ich mir insgeheim ein anderes Ende für eine bestimmte Figur gewünscht hätte. Aber gerade das macht die Geschichte glaubwürdig.
Was mir erneut gefallen hat, ist die bildhafte Sprache und die ruhige Art, mit der Alexandra Fischer erzählt. Sie beschreibt Westsamoa so lebendig, dass ich die Farben und Geräusche fast spüren konnte. Es fühlt sich an, als würde man dorthin zurückkehren, wo alles begann.
Auch die historischen Hintergründe sind fein in die Handlung eingewoben. Sie wirken selbstverständlich, fast so, als gehörten sie einfach zum Alltag der Figuren. Und gerade dieses gibt der Geschichte Tiefe und macht sie besonders.
Am Ende schließt sich der Kreis, ruhig und stimmig, mit einem leisen Gefühl von Wehmut. Es war schön, die von Bahlows noch einmal zu begleiten, mit ihnen zu lachen, zu hoffen und zu bangen.
Mein Fazit:
Ein würdiger Abschluss einer außergewöhnlichen Saga. Die Autorin hat es geschafft, über fünf Bände hinweg die Geschichte einer Familie lebendig, glaubwürdig und gefühlvoll zu erzählen. Ich habe jede Seite voll genossen und das Buch am Ende einfach einen Moment lang gehalten. Für mich ist es ein schöner, versöhnlicher Abschluss, der sich genau richtig anfühlt.
5 Sterne und eine glasklare Leseempfehlung.
































