In diesem, als Abschlussarbeit entstandenen Buch geht es um die Folgen von Klimakriese und Umweltverschmutzung. Aber auch um Ideen für eine positive Zukunft - und darum, dass wir global zwar nicht alle im selben Boot, aber eben auf dem selben Planeten sitzen.
Alexandra Klobouk
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Alexandra Klobouk
Brot
Polymeer
Die portugiesische Küche
Istanbul, mit scharfe Soße?
Besser gehen. In Wien: 89 Spaziergänge ins Innere der schönsten Stadt der Welt
Lissabon - im Land am Rand
Neue Rezensionen zu Alexandra Klobouk
Ich glaube nicht, das jemals so umfangreich, informativ und wissenswert über Brot geschrieben wurde. Walter Mayer gelang ein wunderbares Werk über ein wichtiges Lebensmittel nach über zwei Jahren intensiver Recherche in mehreren Ländern.
Dabei kommt auch Bäckerlatein nicht zu kurz. Ich hatte den Eindruck, dass er nichts vergessen hat, zu erwähnen, wenn es auch nur im Entferntesten etwas mit dem Brot zu tun hatte. Er berichtet von unbekannten und sehr bekannten Personen. So kommen z. B. Sarah Wiener, Roswitha Huber im Raurisertal, Lutz Geißler aus dem Erzgebirge, Heiner Kamps, der Milliardenbäcker zu Wort. Man erfährt, wo sich die älteste Bäckerei Deutschlands befindet und wo das „Museum für Brotkultur“, nämlich in Ulm. Der Exkurs in die Geschichte des Brotes ist hochinteressant. Mit Brot wurde Politik gemacht und wurden Kriege vorbereitet.
Dieses Buch über „Brot – Auf der Suche nach dem Duft des Lebens“ möchte ich sehr empfehlen! Ein schönes Werk mit umfangreichen geschichtlichen Exkursen und auch mit Rezepturen!
Klappentext:
„Brot riecht nach Heimkommen, Erwartetwerden. Brot riecht nach Liebe und Familie.“
Was findet man, wenn man dem Duft des Brotes folgt? Was erzählt Brot über die Menschen, die es essen, und über die Verhältnisse, in denen es gebacken wird?
Das verrät uns der Journalist Walter Mayer in dieser fein abgewogenen Mischung aus Reportage, Kulturgeschichte und Familienmemoir, die reich ist an erlesenen Fakten, Lieblingsrezepten, außergewöhnlichen Interviews und vorzüglichen Illustrationen von Alexandra Klobouk.
Inhalt und Fazit:
Brot gehört bis zum heutigen Tag zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln, doch Brot ist so viel mehr als nur ein Lebensmittel. Genau das macht der Autor Walter Mayer in seinem Buch mehr als deutlich. Brot hat eine lange Geschichte, die weit zurückreicht. Es duftet nach Geborgenheit und Wärme, weckt Heimatgefühle und Kindheitserinnerungen. Wer von uns hat nicht als Kind heimlich von der frischen und knusprigen Kruste genascht? Brot steht aber auch für Brauchtum und Tradition. Beispielsweise schenkt man neuen Nachbarn gerne Brot und Salz. Das symbolische Geschenk soll im neuen Heim vor Schaden bewahren und für Wohlstand und Wohlergehen sorgen.
Auch in der Religion kommt dem Brot immer wieder eine wichtige Bedeutung zu. Brot war in früheren Zeiten ein Symbol der Götter. So huldigten die Griechen Demeter, der Göttin für die Fruchtbarkeit der Erde und des Getreides. Wie in den meisten Ackerbaukulturen bildete das Brot auch in biblischen Zeiten das wichtigste Nahrungsmittel. Eine gute Getreideernte sicherte bei Sumerern, Ägyptern, Israeliten, Persern, Griechen und Römern das Überleben. Eine schlechte Ernte führte zu Hungersnot und Tod. In der Bibel wird Brot zudem als symbolische Nahrung verstanden, die nicht nur den Leib, sondern auch die Seele nährt und stärkt.
Heutzutage ist das industriell hergestellte Brot zu einer preiswerten und jederzeit verfügbaren Massenware geworden. Doch die Faszination des Brotbackens, sowie die Qualität und der Duft eines frisch gebackenen Brotes sind damit nicht zu ersetzen. Von den ganzen Zusatzstoffen, die bei industriell hergestellter Backware eingesetzt wird, ganz zu schweigen. Nichts ist so natürlich und gesund wie ein selbstgebackenes Brot, welches im Grunde mit ganz wenigen Zutaten auskommen kann. Doch trotz einfacher Rezeptur ist das Brotbacken eine hohe Kunst, die erst mal erlernt sein will. Und vor allem braucht man Geduld und Zeit, wie Sarah Wiener dem Autor erklärt. Die bekannte Fernsehköchin ist eine leidenschaftliche Verfechterin für eine gesunde Lebensweise. Mit ihr führte der Autor sein erstes Interview für dieses Buch und wurde prompt für eine Nachtschicht in der eigenen Bäckerei eingeladen.
Für die Suche nach dem Duft des Brotes begibt sich der Autor auf eine lange und lehrreiche Reise. Er interviewte Bäcker aus Österreich, Albanien, Marokko und Schottland. Aber er sprach auch mit dem Inhaber der umsatzstärksten Bäckereikette Deutschlands und sogar mit einem Ernährungsminister. Wie es überhaupt zu diesem Buch kam und wo ihn seine Suche nach dem Duft des Lebens letztendlich hinführte, all das und so viel mehr erfährt man in diesem wunderbaren Buch auf äußerst abwechslungsreiche Art und Weise. Der sehr lebendige Schreibstil sorgt dabei für viel Lesefreude und Kurzweil. Die Begeisterung des Autors spiegelt sich in seinen Texten komplett wider und das macht dieses Buch zu einem leidenschaftlichen Plädoyer, ja fast zu einer Liebeserklärung für ein Lebensmittel, dem gar nicht genug Wertschätzung entgegengebracht werden kann. Die äußerst gelungenen Illustrationen von Alexandra Klobouk machen ebenfalls Spaß und runden das Gesamtbild sehr schön ab. Und der hochwertige Leineneinband ist beinahe so, als wolle man dem wichtigen Inhalt des Buches und dem Brot ansich Respekt zollen.
„Brot“ ist ein hervorragend recherchiertes Sachbuch und unterhaltsamer Erfahrungsbericht zugleich. So macht die Erwerbung von neuem Wissen große Freude und prägt sich vielleicht sogar besser ein. Ich denke, ich kann versprechen: Selbst wer noch nie ein Brot gebacken hat, bekommt spätestens am Ende des Buches große Lust dazu. Sehr gerne empfehle ich diese Lektüre weiter und vergebe bei so vielen Vorzügen die wohlverdienten fünf Sterne.
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