Rezension zu "Die Farben des Verzeihens" von Alexandra Mazar
Dieses Buch erschien 2021 und beinhaltet 312 Seiten.
„Farben bestimmen ihr Leben, düstere Farben.“
Eliza hat einen Bruder, der psychisch labil ist. Er ist ein genialer Maler mit einer Gabe. Diese treibt ihn in den Selbstmord. Durch Schuldgefühle, quälende Erinnerungen und die Einsamkeit gedrängt, nimmt sie ein Jobangebot in Spanien an. Dort soll sie den Roman des in Granada lebenden russischen Schriftstellers Sergei Tartakovsky übersetzen. Eliza und Sergei kommen sich näher und spüren eine tiefe Verbundenheit. Doch dann gibt es einen erneuten Schicksalsschlag, der Eliza nach Deutschland zurückruft. Sie muss sich dort ihrer verhassten Großmutter und der Vergangenheit stellen. Sie findet alte Fotos, die offenbaren, was lange im Verborgenen blieb. Eliza versteht nun endlich die Farben ihres Bruders, die Farben des Verzeihens. Dies ist ein Roman über Schmerz, Vergessen und Liebe - über die Kraft des Verzeihens und die Magie Granadas.
Bei diesem Buch hat mich das Cover und der Titel magisch angezogen. Und ich konnte mir nicht - obwohl ich den Klappentext kurz überflogen habe - wirklich vorstellen, wie mich diese Geschichte in ihren Bann ziehen wird. Soeben habe ich das Buch beendet und ich spüre noch voll die Gänsehaut auf meinem Körper. Diese Geschichte hat mich total berührt und zu einem Tränenmeer geführt. Einfach mächtig gewaltig! Ich bin verstört, sprach - und fassungslos und auch echt glücklich, da mich das Ende dann irgendwie versöhnlich zurückließ. Als Eliza vom Tod ihres Bruders erfährt, ist sie ziemlich durcheinander. Als ihr dann ein Jobangebot in Granada angeboten wird, will sie einfach nur weg, weg von allem, was sie an ihre Vergangenheit erinnert. Doch wie heißt es so schön: Wenn man Probleme hat, kann man zwar weit wegziehen, aber die Probleme werden einen überallhin verfolgen. In Granada lernt sie Sergei kennen und sie ziehen sich an wie zwei Magnete. Eliza wird jedoch schon sehr bald wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt, denn sie muss zurück nach Deutschland. Wird sie es schaffen, sich mit den Dämonen ihrer Kindheit und Jugend zu versöhnen? Ich werde es nicht verraten. Mich hat die Geschichte an meine Grenzen gebracht und mich echt geschafft. Für mich zieht sich eine düstere Atmosphäre durchs Buch und ich musste immer weiterlesen, da ich unbedingt erfahren wollte, wie sie ausgeht und mir Elizas Leben sehr zu Herzen ging. Und immer wieder geht es um Farben… Das Cover passt so gut zum Inhalt! Hier handelt es sich um ein absolutes Lesehighlight des Jahres 2023 für mich. Dieses Buch empfehle ich unbedingt weiter. Dies ist mein erstes Buch der Autorin Alexandra Mazar und ich bin mir sicher, dass es definitiv nicht mein letztes von ihr sein wird. Ich bin durcheinander, zerrissen, leide mit Eliza komplett mit und habe für sie so gehofft… Ein tolles Buch, das mich fasziniert und begeistert und mich voll zum Nachdenken gebracht hat, denn hier wurden Probleme beim Schopfe gefasst, die man so nicht wirklich erwartet hätte. Die Autorin hat sich hier mit tiefsinnigen Themen befasst, die viele Menschen betreffen. So eine Auseinandersetzung ist bestimmt nicht einfach. Ich bewundere sie dafür. Ich habe lange nicht so einen tollen Roman gelesen. Na, neugierig geworden? Dann lest selbst! Und vielleicht gibt es ja Menschen, denen ihr danach auch verzeihen könnt. Meine Oma sagte immer: Man kann nichts vergessen, aber man sollte verzeihen. Genau daran dachte ich nach dem Lesen dieses Buches. Und wenn einem eine Geschichte so sehr an die Nieren geht, kann sie nur gut sein. Mich hat die Autorin Alexandra Mazar begeistert, fasziniert und komplett überzeugt.