Cover des Buches Charleston (ISBN: 9783453052680)
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Rezension zu Charleston von Alexandra Ripley

Ein Südstaaten-Epos

von Evangeline2233 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine schöne Familiensaga über das Leben in South Carolina.

Rezension

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Evangeline2233vor 8 Jahren
Nachdem ich diesen Monat bereits "Gute Geister" von Kathryn Stockett gelesen habe, hatte ich Lust auf einen weiteren Südstaaten-Roman. Deshalb bin ich durch eine Booktube-Empfehlungen von "Juliet" auf "Charleston" von Alexandra Ripley gestoßen, das 100 Jahre vorher spielt. Das Buch ist neu leider nicht mehr zu kaufen, aber ich habe es in sehr guter Qualität gebraucht über "rebuy" bekommen.

Im Buch geht es hauptsächlich um das Leben von Pinckney und seiner Schwester Lizzie Tradd zwischen 1863 und ca. 1900. Sie sind die Kinder einer sehr angesehenen und reichen Familie in Charleston. Wir begleiten besonders Lizzie von den Anfängen ihrer Kindheit bis zu ihrem 40. Geburtstag mit eigenen Enkeln und durchleiden mit ihr die überschwenglichen Eindrücke ihrer Kindheit und Jugend und werden mit ihr erwachsen, wobei aber besonders in den ersten Jahren Pinckney im Mittelpunkt der Handlung steht, da er das neue Familienoberhaupt ist, nachdem der Vater nicht aus dem Krieg zurückkehrte.

Dieses Buch lebt besonders von seinen Charakteren, die sehr liebevoll und glaubhaft beschrieben wurden. Tante Julia war besonders beeindruckend und ließ mich häufiger schmunzeln, weil man sich die Person so gut vorstellen konnte, wenn alle vor ihr zitterten.

Über die fast 700 Seiten gab es nur selten Längen und viele Ereignisse waren absolut unvorhersehbar und hielten damit die Spannung aufrecht. Es gab Szenen, in denen man mitlitt und Szenen, in denen man sich für die Protagonisten freute. An einer Stelle hatte ich sogar etwas feuchte Augen. Außerdem wurde immer wieder auf echte geschichtliche Ereignisse zu der Zeit verwiesen, was die Geschichte noch aufwertete.

Auf den letzten 200 Seiten traten einige sehr extreme Ereignisse schnell hintereinander ein, aber die Konsequenzen wurden, für meinen Geschmack, etwas zu schnell abgehandelt und alle gingen wieder zum Alltag über. Dadurch verlor die Geschichte ein wenig an Tiefe. Einen weiteren Minuspunkt bekommt die Geschichte, weil ich mir etwas mehr Information über das Leben auf den Plantagen gewünscht hätte. Das wurde immer nur nebenbei erzählt und selten vertieft, was ich schade fand.

Das offene Ende war besonders ärgerlich, weil ich mir doch einen bestimmten Ausgang gewünscht habe, aber leider im Dunkeln gelassen wurde, wie es nun ausgegangen ist. Aber da es ja einen zweiten Teil dieser Geschichte gibt "Auf Wiedersehen, Charleston" kann ich diesem Geheimnis ja noch auf die Spur kommen.

Fazit: Ein solides 4-Sterne-Buch, welches ein umfassendes Bild der Stadt Charleston und den in ihr lebenden Menschen aufzeigt. Wer sich für das Thema interessiert, ist mit diesem Buch gut beraten.
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