„Der Seehecht und die Kaffeebrille“, schon der Titel von Michael Wiegands bei ALEX ANDRA“ erschienenem Buch, deutet an, dass die Gedankengegenstände und Themenbereiche dieses Autors keine Grenzen besitzen. So nennt er seine in fünf Teile gegliederte Sammlung der unterschiedlichsten Kurz- und Kürzestgeschichten „Ein kurioses Tagebuch“. Und Geschichten sind sie auch, diese neunzig Einträge, die vom Fleck an der Decke, über Bemerkungen bezüglich Socken oder Unterhosen, bis zum Rollrasenmäher und Frischkäse reichen. - Socken werden in diesem Buch ein besonders beliebtes Objekt seiner Anmerkungen.
So oft sind uns seine Gedanken und Beobachtungen vertraut, nur vielleicht noch nicht bewusst geworden, und dieses Aussprechen von scheinbar belanglosen, hier immer freundlich daherkommenden Dingen des Lebens, hebt sie auf eine höhere Bedeutungsebene. Diese unauffälligen Bestandteile unserer Welt, diese alltäglichen Ereignisse sind es schließlich, die unser Leben bestimmen.
Besonders sympathisch darunter finde ich die ebenfalls hier notierte Leidenschaft des Autors bei Spekulatiuspackungen, immer nur die Windmühlen heraus zu essen.
Kurzum, wer sich anregen lassen will, sich selbst und seine eigene „ganz gewöhnliche“ Welt einmal mit anderen Augen zu sehen oder einfach nur auf Gedankenreisen in die uns so vertrauten alltäglichen Ländereien gehen will, findet hier sein weites Feld. - Ganz klare Leseempfehlung!