Cover des Buches Sturmgeflüster, tödliche Spurensuche im Land der Sioux (ISBN: 9783941485273)
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Rezension zu Sturmgeflüster, tödliche Spurensuche im Land der Sioux von Alexandra Walczyk

Sturmgeflüster

von KleinerVampir vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Erstklassiger Thriller ganz nach meinem Geschmack - abseits vom Mainstream. Vorbehaltslose Leseempfehlung!

Rezension

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KleinerVampirvor 10 Jahren
Buchinhalt:

Nach dem Unfalltod seiner Mutter macht sich der junge Sioux Lewis Left Hand, der in New York aufwuchs, in South Dakota auf die Suche nach seinen Wurzeln. Doch sein Name stößt auf breite Ablehnung, selbst bei seinem eigenen Volk, das ihm mehr oder minder fremd ist: seine Mutter hatte den leiblichen Vater und das Rosebud Reservat einst verlassen, der wahre Grund bleibt Lewis zunächst verborgen.

Nach und nach kommt der junge Mann dahinter, dass sein Vater nicht bei einem ominösen Autounfall ums Leben gekommen sein kann – viel mehr steckt sein Engagement als Menschenrechtsaktivist für die Rechte seines indianischen Volkes hinter seinem Tod. Auf Lewis‘ Spurensuche deckt dieser Stück für Stück erschreckende Tatsachen auf und gerät in den Fokus des FBI und eines skrupellosen Senators, der vor nichts zurückschreckt - auch nicht davor, Lewis Left Hand mit allen Mitteln mundtot zu machen….

Persönlicher Eindruck:

„Sturmgeflüster“ ist bereits mein zweiter Roman aus der Feder dieser Autorin und auch diesmal fesselte mich die Art, wie sie ihre Geschichten auf den Weg schickt. Eine angenehme, vielschichtige Sprache und die eingestreuten Rückblenden / Szenenwechsel macht diesen Thriller zu eine absoluten Lesevergnügen. Man taucht unmittelbar in das Geschehen ein und findet sich sogleich in einer bildgewaltigen und authentischen Umgebung wieder, die das Leben der Native Americans der heutigen Zeit plastisch verdeutlicht. Während Armut und Perspektivlosigkeit das Bild bestimmen, fehlt es nie an den kleinen Hoffnungsschimmern und der Zufriedenheit auch im Kleinen, die für mich beim Lesen dieses Genres immer anheimelnd sind und einen ganz eigenen Charakter haben.

Die Figuren, allen voran Protagonist Lewis Left Hand, sind nachvollziehbar und sympathisch, die Bösewichte nicht minder plastisch und ausgefeilt. Stück für Stück kann man beim Lesen Lewis über die Schulter schauen und so offenbart sich das Ausmaß der Dramatik in wohlportionierten Dosen, ohne, dass zu irgend einem Zeitpunkt der Pfiff verloren geht. Der Spannungsbogen lässt bis zum Schluß nie nach und so sind es in vorliegendem Buch eher die leisen Töne, die das Große Ganze ausmachen – der Thriller kommt nahezu völlig unblutig daher und braucht das auch gar nicht: das Schicksal von Lewis im Einzelnen und die Auswirkungen auf sein Volk als Ganzes lassen einem an vielen Stellen das Blut in den Adern gefrieren.

Die Gliederung des Buches ist gekonnt und inhaltlich perfekt abgestimmt, die einzelnen Personen, die als Nebenfiguren die Handlung ergänzen, sind optimal in das Romangeschehen eingebunden.

Alles in allem ein erstklassiger Thriller ganz nach meinem Geschmack, der sich spannungstechnisch immer weiter steigert, eine politische Botschaft zum Nachdenken mit packender Handlung und ein wenig Indian Spirit gekonnt miteinander vereint.

Eine vorbehaltslose Leseempfehlung für alle, die einen Thriller mit Tiefgang abseits vom Mainstream suchen – einfach klasse!

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