Alexandra von Poschinger

 4,3 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Wilder Wald und Zusammen wachsen.

Lebenslauf

Alexandra von Poschinger lebt im Bayerischen Wald und in München. Nach ihrem Studium der Germanistik und Geographie arbeitete sie zehn Jahre lang für die Passauer Neue Presse und den Bayerischen Rundfunk sowie im Anschluss als PR-Redakteurin und Projektmanagerin in einer Agentur für Kommunikation und Design. 2012 machte sich die Journalistin, Buchautorin und Kulturmanagerin selbstständig. Alexandra von Poschinger schreibt für Tageszeitungen und Magazine im deutschsprachigen Raum sowie als Buchautorin für renommierte Verlage, darunter den Berliner DISTANZ Verlag und DIE ZEIT Verlagsgruppe. Sie konzipiert Print- und Audiotexte für Museen und Ausstellungen und verantwortet Magazine im Corporate Publishing. Neben ihrer Leidenschaft für die Natur engagiert sich Alexandra von Poschinger aktiv in der Kultur, organisiert Bühnenprogramme und Ausstellungen, moderiert Literaturveranstaltungen und spielt Cello in diversen Ensembles. Bei Knesebeck erschien zuletzt ihr Buch Wilder Wald. Europas Pionier für die Wälder der Zukunft über den Nationalpark Bayerischer Wald.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Alexandra von Poschinger

Cover des Buches Wilder Wald (ISBN: 9783957284099)

Wilder Wald

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Erschienen am 24.09.2020
Cover des Buches Zusammen wachsen (ISBN: 9783957286093)

Zusammen wachsen

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Erschienen am 21.09.2023

Neue Rezensionen zu Alexandra von Poschinger

Cover des Buches Wilder Wald (ISBN: 9783957284099)
Dr_Ms avatar

Rezension zu "Wilder Wald" von Alexandra von Poschinger

Der Wald der Zukunft?
Dr_Mvor 2 Jahren

Einen Wald sich selbst zu überlassen, bringt wieder die viel beschworene Vielfalt zurück, die es einst in ihm gab. Aber ob das ein Modell für die Zukunft sein kann, ist eher zweifelhaft. Denn erstens kann es der Mensch nicht ausstehen, wenn er seine Finger von irgendetwas lassen soll, weil er sich schließlich für den Vertreter Gottes auf Erden hält, und zweitens wurde der Wald schon seit langer Zeit wirtschaftlich genutzt. Holz ist nun einmal ein wertvoller Rohstoff. Und da es nun plötzlich wieder Mode geworden zu sein scheint, "natürliche" Rohstoffe zu verwenden, und dem Geist der Nachhaltigkeit zu huldigen, merken viele Zeitgenossen in ihrer Naivität nicht, in welches Dilemma sie sich hineinmanövrieren. Nachhaltigkeit scheint besonders beim Denken sehr schwierig zu sein.

Der Nationalpark Bayerischer Wald, der dem Leser und Betrachter in diesem sehr schönen Band als Pionier für die Zukunft vorgestellt wird, war der erste seiner Art in Deutschland. Pionier war dieser Nationalpark aber mehr für seine ihm folgenden Artgenossen in Deutschland, von denen es inzwischen glücklicherweise viele gibt. Ihn jedoch als zukunftsweisend darzustellen, ist eine Phantasterei, die deutscher nicht sein kann. Der Wald ist ein Wirtschaftsobjekt und wird es auch bleiben. Nationalparks sind und werden die Ausnahme davon darstellen.

Der deutsche Wald ist in der Tat nicht gesund, und auch die Wälder in den Nationalparks sind es nicht. Sie leiden vor allem an der in Jahrhunderten aufgebauten Monokultur von Nadelbäumen, dem hohen Wildbestand, den Wetterextremen der letzten Jahre und vielem mehr. Der sogenannte "Waldumbau" kann nur in Jahrzehnten vollzogen werden. Vielleicht gelangt man mit ihm wieder zurück in den Zustand vor der Nadelbaumschwemme. In der Folge werden allerdings die Holzpreise massiv steigen, denn eine Bewirtschaftung eines Waldes aus langsam wachsenden ausladenden Laubbäumen kann weder zeitlich noch in der Masse die heutigen Erträge sichern. Aber das liegt vermutlich weit hinter dem Horizont linear denkender Zeitgenossen, die selten nur die Komplexität eines Systems begreifen.

Darauf geht auch dieses Buch nicht ein, denn es feiert den Nationalpark Bayerischer Wald. Und das sicher zu Recht. Dabei werden die verschiedenen Aspekte dieses Nationalparks beschrieben und diskutiert. Allerdings geschieht dies meistens unter Prämissen, die nicht mehr diskutiert werden, sondern als Axiome gelten. Dass diese Axiome in starkem Widerspruch zur Realität stehen, also zum Beispiel davon ausgehen, dass der Nationalpark das Grundmodell für die Zukunft sein muss, macht dabei nichts. Man bastelt sich gerne eine Utopie zurecht, bei der man sich gut fühlen kann.

Dazu passen dann auch die verschiedenen Interviews mit Leuten, die meistens vom Wald wenig Ahnung und Verständnis haben, aber prominent genug sind, um als vermeintliche Experten zu gelten. Etwa der Ex-Siemens-Boss, oder ein Kirchenvorstand, eine Star-Köchin oder ein Astronaut. Sie alle sollten sich einmal mit dem Buch "Die Logik des Misslingens" befassen, um vielleicht zu etwas mehr Demut zu kommen. In diesem Buch gibt es ein Experiment, bei dem fast alle Teilnehmer scheiterten, weil sie von Prämissen ausgingen, die zwar realitätsfern waren, dafür aber moralisch einwandfrei. Es sollte am Computer die Verbesserung der Lebensqualität in einem afrikanischen Dorf simuliert werden. Alle Versuche führten erst zu einer Verbesserung der Lage und danach zum raschen Untergang. Was auf den ersten Blick eine große Tat zu sein schien, erwies sich mittelfristig als katastrophaler Eingriff.

Wie auch immer: Als Schilderung des Lebens in einem Nationalpark ist dieses Buch großartig. Alles andere beweist nur, dass Menschen die Demut abhandengekommen ist. Sie glauben, sie hätten alles im Griff und wüssten ganz genau, was zu tun wäre. Dabei fehlen ihnen schon elementare Kenntnisse eines komplexen Ökosystems unter dem Aspekt einer menschlichen Nutzung.

In meiner Wohnumgebung gibt es auch einen Nationalpark. Ihn wirklich zu befrieden, also für Besucher weitgehend zu schließen, würde einen Volksaufstand herbeiführen, denn er ist ein Besuchermagnet. Allein schon daran sieht man, wie illusionär es ist, Wälder menschenbefreit in ihren vermeintlichen Urzustand zurückzuführen. Dazu ist Deutschland einfach zu dicht besiedelt. Und der Bayerische Wald ist in diesem Zusammenhang sicher eine Ausnahme, die seiner Lage im geteilten Deutschland geschuldet war.

Für mich war dieses Buch durchaus lehrreich, jedenfalls was den Nationalpark Bayerischer Wald anbelangt. Allerdings hätte ihm mehr fundierter Realismus gut getan.

Cover des Buches Wilder Wald (ISBN: 9783957284099)
sommerleses avatar

Rezension zu "Wilder Wald" von Alexandra von Poschinger

So schön ist naturbelassener Wald
sommerlesevor 4 Jahren

Alexandra von Poschingers Buch "Wilder Wald" erscheint zum 50-jährigen Bestehen des Nationalparks Bayerischer Wald im Knesebeck Verlag. Rainer Simonis hat die Fotografien beigesteuert. 

Ungezähmte Wälder sind nicht nur traumhaft schön, sondern auch ökologisch wertvoll. Der Nationalpark Bayerischer Wald steht weltweit wegweisend für einen gelungenen Naturschutz und als Modell für die Erneuerung von Ökosystemen. Hier wurde bewusst auf menschliche Einflüsse verzichtet und so konnte sich die Natur frei entwickeln. Der Wald bietet vielen, vom Aussterben bedrohten Tieren und Pflanzen eine Möglichkeit der Existenz. Das jahrzehntelange Wissen aus Forschungen über den Umgang mit dem Borkenkäfer, die Totholzforschung oder das Besuchermanagement wurden hier erfolgreich angewandt.

Dieser wunderbare Bildband zeigt wie gelungener Umweltschutz am Beispiel des Bayerischen Waldes funtionieren kann. Mit vielen aussagekräftigen Bildern und interessanten Texten macht dieses Buch deutlich, wie wichtig ein  naturbelassener Wald für unsere Umwelt ist. 

Es ist ein großformatiger Bildband, der sehr ästhetisch und hochwertig gestaltet ist und mit seinen faszinierenden Fotos beeindruckt. Einige Berichte geben Aufschluß über Wissen aus Umweltschutz, und Klimaforschung. Solche Großschutzgebiete sind wichtig für den Erhalt der Natur und die Artenvielfalt. Zusätzlich erfährt man in einigen Interviews mit Prominenten (Franz Leibl, der Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald, Dirk Steffens, Tony Cragg, Heinrich Bedford-Strohm u. a.) deren Sichtweise, die deutlich macht, dass die Bewahrung unseres Planeten die aktuell größte Aufgabe der Menschheit ist.  

Am Nationalpark Bayerischer Wald zeigt sich, wie man den Naturschutz verbessern kann. Wer sich für Wälder interessiert, wird hier viele interessante Aspekte erklärt finden, die sich rund um den Wald, die Besucherzahlen und die Artenerhaltung drehen. Man bekommt viele Informationen, die in ihrer Gesamtheit einen gesunden Wald bedingen. Sogar die Borkenkäfer haben eine Existenzberechtigung im Wald, denn sie gehören zum ökologischen Gefüge dazu. Ein gesunder Wald ist eine grüne Lunge, er gibt einer Vielzahl von Insekten, Vögeln, Säugetieren und Fischen ein Zuhause. Und er ist auch für die Menschen ein Entspannungsort in der Natur.  

Viele unterschiedliche Themen werden mit gut verständlichen Texten erklärt, ergänzend dazu gibt es sehr aussagekräftige Bilder. An manchen wunderbaren Naturaufnahmen kann man sich kaum satt sehen. 

Dieses Buch ist durch seine gelungene Dokumentation des Themas Wald ein herrliches Geschenk für Liebhaber des Bayerischen Waldes oder allgemein von Wäldern. Worauf es bei einem gesunden Ökosytem ankommt, wird hier umfassend beschrieben und mit Bildern belegt und dieses Wissen hilft, es bei den Menschen im Bewusstsein zu verankern.  

Ein echtes Juwel zum Informieren und Entdecken für alle Naturliebhaber. Ein Buch, dass den naturbelassenen Wald feiert, denn Nachhaltigkeit ist für unser aller Zukunft wichtig.

 

Cover des Buches Wilder Wald (ISBN: 9783957284099)
katikatharinenhofs avatar

Rezension zu "Wilder Wald" von Alexandra von Poschinger

Der Nationalpark Bayerischer Wald wird 50
katikatharinenhofvor 4 Jahren

Was schenkt man einem Nationalpark zum Geburtstag ?

Die Antwort kann nur lauten - Aufmerksamkeit, Umweltbewusstsein, aktives Umdenken und die dauerhafte Erhaltung der Natur mit all ihrer Artenvielfalt.

Und genau das ist die eindrucksvolle Botschaft, die Alexandra von Poschinger in ihrem Buch "Wilder Wald" vermittelt. Denn der Wald dient nicht nur als Sehnsuchtsort für stressgeplagte Städter, er ist auch Heim für eine unzählige Art von kleinen und größeren Lebewesen, bietet Bäumen, Moosen und Pilzen ein Zuhause ist die grüne Lunge, die uns saubere Luft bietet. Man muss die Natur nur Natur sein lassen, um in den Genuss von wild gurgelnden Bächen, dichten Laubdächern oder einzigartigen Moorlandschaften zu kommen.

Damit das so bleibt, wird im Nationalpark Forschung betrieben - vom Umgang mit dem so unbeliebten Borkenkäfer, der eigentlich für eine Ansiedlung von kleinen Lebewesen zuständig ist, über Totholzforschung und Artenschutz - nur wer den Wald kennt und versteht, weiß auch seine Bedürfnisse zu erkennen und in Zeiten des Klimawandels auf seine geänderten Ansprüche einzugehen.

Gegliedert in die Bereiche :Die Geburt einer Wildnis, Naturschutz als Nährboden für Diversität, Wildnis im Klimawandel, Weltweite Zusammenarbeit, Pioniere der Forschung, Wissen und Wellness und Expedition in die Zukunft erhält man einen detaillierten und sachlich fundierten Einblick in den Lebensraum Wald, den es zu schützen und zu erhalten gilt. Manche Abhandlungen sind mir zu theoretisch und wissenschaftlich, aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung.

Interviews mit 20 berühmten Persönlichkeiten (u.a. Dirk Steffens, Sarah Wiener, Gloria von Thurn und Taxis, Heinrich Bedford-Strohm) lassen , teilweise sehr intime, Einblicke in ihr jeweiliges Bestreben, den Lebensraum Wald zu erhalten, zu . Besonders gut gefallen hat mir das Interview mit dem deutschen Astronauten Gerhard Thiele, der seine Eindrücke aus dem All und seine persönliche  Einstellung sehr eindrucksvoll wiedergibt.

Exzellente und außergewöhnliche Fotos von Flora und Fauna vervollständigen das opulente Werk, das mit einer unglaubliche Strahlkraft den Leser in den Bann zieht. Hier hat der Fotograf Rainer Simonis wirklich den Blick für die Vergänglichkeit des Augenblicks und hält diese Momente für die Ewigkeit fest.

Zusätzliches Plus: das Buch ist klimapositiv nach dem Cradle-to-cradle-Prinzip produziert , d.h. es wurden keine schädlichen Inhaltsstoffe zugesetzt  und nur Substanzen verwendet, die wieder in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können.




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