Rezension zu Cagliostro. Tl.2 von Alexandre Dumas
Rezension zu "Cagliostro. Tl.2" von Alexandre Dumas
von Ferrante
Rezension
Ferrantevor 14 Jahren
Im zweiten Band von Cagliostro kann einem schon langsam die Geduld ausgehen, da sich der Plot, wenn das weitschweifige Buch überhaupt jemals einen hatte, immer mehr verdünnisiert. Im Gegensatz zu anderen Wälzern wie Der Graf von Monte Christo hat Cagliostro nämlich keinen übergeordneten Plot außer den Machenschaften Joseph Balsamos, der allerdings auch im zweiten Band immer mehr verdrängt wird zugunsten dem Schicksal des Jungen Gilbert und der adeligen Andrée. Was eigentlich aus Balsamo wird - er erleidet gegen Ende des Romans einen herben Verlust - erfährt man nicht, da die letzten Kapitel mit der Geburt von Andrées und Gilberts Sohn und Gilberts Machenschaften und Tod in die Länge gezogen werden, um im Epilog vom Tode Ludwigs XV zu berichten, der geschickterweise von Rousseau und Marat kommentiert wird. Zu was aber nun die ganzen Maschenschaften und Intrigen am Hof dargestellt wurden, bleibt allerdings unklar, wenn man davon absieht, dass die verrottete Monarchie dargestellt werden soll. Insgesamt war dieses Werk zwar wieder geschickt konstruiert und eindrucksvoll in seinen Bildern, man fragt sich aber irgendwann, was der Sinn des ganzen sein soll, da der Plot sich schön langsam fortschleicht.