Rezension zu "Shattered" von Amy M. Soul
"Shattered Mauern der Angst" von dem Autorinnen-Duo Alexis Snow und Amy M. Soul (Silberkrone-Verlag) erzählt die Geschichte des Partylöwen Caleb Marshall, der nach einem Autounfall im Rollstuhl landet und "des Mauerblümchens" Zoey, die sich wegen ihrer Ängste und ihrer Vergangenheit in der Wohnung einer Freundin versteckt.
Es kommt, wie es kommen muss, die beiden begegnen sich und es funkt. Nur damit aus der Beziehung etwas werden kann, müssen beide an sich arbeiten und ihre Vergangenheit überwinden und sich ihren Ängsten stellen.
Inhaltlich bietet die Geschichte wenig Überraschung und Spannung, auch wenn es einen größeren Konflikt gibt. Die Spannungskurve verläuft eher flach und auch der Showdown am Ende enttäuscht. So richtige Gefühle und Leidenschaft kommen nicht auf.
Die Erzählperspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel - mal berichtet der männliche Hauptprotagonist aus der Ich-Form, mal die weibliche Hauptprotagonistin aus ihrer Sicht. Der Wechsel erfolgt zu häufig, um sich in die jeweilige Person und Situation und ihre Gefühle einzufinden. Außerdem nimmt es viel Spannung raus, da man offene Konflikte sofort aus der Sicht des Gegenparts präsentiert bekommt.
Zudem drehen sich die Gedanken und Dialoge der beiden immer wieder um die gleichen Dinge und man bekommt die selben Inhalte wieder und wieder vorgekaut, im besten "Tell"-Stil, damit der Leser auch auf jeden Fall mitkommt.
Das Buch ist ideal für jeden, der eine flache, klischeehafte Geschichte lesen möchte.
Wer inhaltliche Tiefe und eine gut ausgearbeitete Geschichte erwartet, wird hier enttäuscht. Schon zu Beginn konnten mich die medizinischen Hintergründe der Geschichte nicht überzeugen: Jemand landet nach einem Autounfall im Krankenhaus, ist bewusstlos und kann seine Beine nicht spüren. Bestimmt wird dieser Patient schon am nächsten Tag, wenige Stunden nach dem Auchwachen mit dem Rollstuhl zur Toilette gefahren. Nein, ich glaube eher nicht. Blasen-Katheder und Intensivstation wären der Situation angemessener gewesen.
Schade. Trotz einiger Schwächen vergebe ich 2 Punkte.