Alfred B. Gottwaldt

 3,8 Sterne bei 5 Bewertungen
Autor*in von Kulturgeschichte der Deutschen Reichsbahn, Stromlinie und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Alfred Gottwaldt war im Museum für Verkehr und Technik Leiter der Abteilung Schienenverkehr. Er war einer der besten Kenner der Eisenbahngeschichte und veröffentlichte zahlreiche Bücher zum Thema. Im Sommer 2015 ist der langjährige Autor des Verlags transpress verstorben.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Alfred B. Gottwaldt

Cover des Buches Deutsche Kriegslokomotiven (ISBN: 9783613715332)

Deutsche Kriegslokomotiven

 (1)
Erschienen am 27.10.2016
Cover des Buches Stromlinie (ISBN: 9783613715998)

Stromlinie

 (1)
Erschienen am 22.08.2019
Cover des Buches Heeresfeldbahnen im Zweiten Weltkrieg (ISBN: 9783613715653)

Heeresfeldbahnen im Zweiten Weltkrieg

 (1)
Erschienen am 22.02.2018
Cover des Buches Kulturgeschichte der Deutschen Reichsbahn (ISBN: 9783613714434)

Kulturgeschichte der Deutschen Reichsbahn

 (1)
Erschienen am 29.08.2020
Cover des Buches Das Berliner U- und S-Bahnnetz (ISBN: 9783613714496)

Das Berliner U- und S-Bahnnetz

 (1)
Erschienen am 14.08.2013
Cover des Buches Das Hamburger U- und S-Bahnnetz (ISBN: 9783613714090)

Das Hamburger U- und S-Bahnnetz

 (0)
Erschienen am 01.03.2011
Cover des Buches Deutsche Kriegslokomotiven (ISBN: 9783613716803)

Deutsche Kriegslokomotiven

 (0)
Erschienen am 14.12.2022

Neue Rezensionen zu Alfred B. Gottwaldt

Cover des Buches Kulturgeschichte der Deutschen Reichsbahn (ISBN: 9783613714434)
derMichis avatar

Rezension zu "Kulturgeschichte der Deutschen Reichsbahn" von Alfred B. Gottwaldt

guter Inhalt, schlechtes Format
derMichivor einem Jahr

Epochenprägend, so könnte man die Deutsche Reichsbahn wohl am ehesten beschreiben. Ihre fast 75jährige Geschichte einmal zusammengefasst - das ist grundsätzlich guter Stoff für ein spannendes Sachbuch. Fast acht Jahrzehnte und drei politische Systeme hat sie er- und teils auch überlebt, für viele ist sie das Synonym für die Dampflokzeit und nostalgische Erinnerungen.

Bei der Nostalgie belässt es der Autor allerdings nicht und das ist auch gut so. Dennoch wird im Vorwort sowohl die Erinnerung an die "alte Zeit" erwähnt und mithilfe der Covergestaltung durchaus suggeriert, dass damals eben alles schicker, eleganter, ernstzunehmender und vielleicht doch auch ein bisschen besser war. Nun gut, diese Meinung darf man haben, nach Lektüre des Bandes dürfte man ohnehin einen realistischen Eindruck von DRG und DR bekommen. Vom reichseigenen Unternehmen bis hin zum sozialistischen Vorzeigebetrieb ist viel geschehen.

Mancher mag bemängeln, dass der Autor die Kapitel Krieg und Judenvernichtung nicht ausführlicher darstellt, doch hier wurde nicht etwa nachlässig gearbeitet oder irgendetwas bewusst unterschlagen. Es sei daran erinnert, dass Gottwaldt über diese Themen sogar eigene Bücher geschrieben hat, etwa "Die Reichsbahn und die Juden" oder den eingangs erwähnten Band über Kriegslokomotiven. Die unrühmlichen Kapitel werden also nicht ausgespart sondern als Teil der Geschichte der Reichsbahn im gegebenen Rahmen miterzählt.

Kritisieren muss man allerdings die Wahl des neuen Buchformats, das auf den ersten Blick auf einen großformatigen Bildband hoffen lässt. Tatsächlich enthielten schon frühere Auflagen zahlreiche farbige und schwarzweiße Bilder, doch sie wurden hier nur selten sinnvoll in den neuen Satzspiegel eingepflegt. Manchmal gelingt es, etwa mit der beeindruckenden Großaufnahme der Boxpok-Räder der BR 01.5 auf S. 157, doch viel zu oft findet sich auf einer Seite nur ein kleines verlorenes Motiv umgeben von riesigem Weißraum oder gar Bilder, die unmotiviert in den Beschnitt gerückt wurden, ohne Gefühl für den Aufbau der Seite.

Cover des Buches Stromlinie (ISBN: 9783613715998)
derMichis avatar

Rezension zu "Stromlinie" von Alfred B. Gottwaldt

Prunk und Propaganda
derMichivor 3 Jahren

Wer Gottwaldts Bücher kennt weiß um die wissenschaftliche Akkuratesse, die der Autor an den Tag legt. Diesem Prinzip folgt auch sein großes Werk zur Stromlinie, das er bei den ersten windschnittigen Eisenbahnfahrzeugen beginnen lässt, die schon zu Länderbahnzeiten vereinzelt auf deutschen Gleisen anzutreffen waren. Den Prolog zu den Stromlinien-Highlights der 1930er bilden also Maschinen wie die badische II C, die sächsische XII H oder der preußische "Möbelwagen" der Altona-Reihe.


Die Quellensammlung ist vielfältig: Von Originaltexten aus der Entstehungszeit der Maschinen über seltene Konstruktionszeichnungen und Werksfotos bis hin zu Bildern früher Modelle und Prototypen sowie Werbeanzeigen der Hersteller reichen die Zeitzeugnisse, die die Geschichte dieses Kapitels der Eisenbahnhistorie illustrieren. Apropos: die historisch-politische Einordnung in die Propaganda des Dritten Reichs wird ebenso wenig vergessen wie der Einfluss des Zweiten Weltkriegs auf das Schicksal der Maschinen.


Der Krieg bildet nicht etwa das Ende des Buches. In schonungsloser Offenheit zeigen dokumentarische Aufnahmen, wie der ehemalige Stolz der Reichsbahn ausgebombt oder (z. T. nur teilweise) von seiner Verkleidung befreit und in den harten Nachkriegsplandienst gesteckt wurde. Gerade die Superlativ-Baureihen 05 und 06 nahmen so ein eher unrühmliches Ende, während manche teilverkleidete 03 und 01 noch eine ganze Weile bei DR, DB und in Polen eingesetzt wurde.


Sonderlinge wie die die Baureihe 61 samt Henschel-Wegmann-Zug, die Tenderloks der Lübeck-Büchener Eisenbahn und die Dampfmotorlok 19 1001 werden ebenso vorgestellt wie die kurzlebige Stromlinienphase nach dem Zweiten Weltkrieg, die bekanntlich die Baureihe 10 und die noch immer schnellste betriebsfähige Dampflok der Welt, 18 201, hervorbrachte. Den Abschluss bildet der unverzichtbare Blick in die Gegenwart, denn ohne ihre Vorgänger aller Traktionsarten wären ICE, BR 103 und Co. wie bereits angedeutet kaum denkbar gewesen.


Das üppige Bildbandformat erweist sich hier als Glückfall, denn, obwohl als textlastiges Sachbuch angelegt, kommen vor allem die großformatigen historischen Fotos und Plakate gut zur Geltung und es ist möglich mehrere Bilder zum Vergleich nebeneinander anzuordnen, ohne dass Details verlorengehen. Ähnlich wie Gottwaldts Standardwerk über die deutschen Kriegslokomotiven bietet dieser Band mehr als die üblichen Fan-Infos zu den beliebtesten Baureihen sondern überzeugt in der Tiefe ebenso wie durch die Ästhetik.

Cover des Buches Heeresfeldbahnen im Zweiten Weltkrieg (ISBN: 9783613715653)
derMichis avatar

Rezension zu "Heeresfeldbahnen im Zweiten Weltkrieg" von Alfred B. Gottwaldt

hochwertige Neuausgabe
derMichivor 6 Jahren

Alfred B. Gottwaldt, Autor des Lokomotivbuch-Klassikers "Deutsche Kriegslokomotiven", trägt hier eine Vielzahl von Quellen zusammen und lässt ein rundes Bild der Feldbahneinsätze an allen relevanten Fronten entstehen. Theoretisch ist es nur ein Teil einer umfangreicheren Abhandlung, aber der erste Band über den Ersten Weltkrieg und die Gesamtausgabe beider Werke sind seit Jahrzehnten vergriffen und werden leider nicht mehr nachgedruckt.

Nichtsdestotrotz hat es der Transpress-Reprint dieses Titels auf einen beachtlichen Umfang gebracht und zwar nicht nur wegen der vielen großformatigen Bilder aus dem Betriebsalltag sowie zahlreicher Skizzen und Werksfotos. Auch der für den Stand der Zeit außerordentlich intensiv recherchierte Textteil wartet mit detaillierten Einsatzabellen, technischen Daten, Original-Auszügen aus Wehrmachtsdokumenten und Zeitzeugenberichten auf. Da inzwischen in manchen Bereichen neue Erkenntnisse vorliegen, sind Sätze wie "bis zum heutigen Tag" aber mit Vorsicht zu genießen.

Kriegsverklärung findet dagegen nicht statt. Im Gegenteil, schon die einführenden Kapitel verdeutlichen mit der gebotenen Trockenheit, dass Geschwindigkeit und Ambitionen des geplanten Invasionskriegs Abteilungen wie die Feldeisenbahner und andere Bereiche der Armee dermaßen überforderten, dass nicht einmal ansatzweise an die Erfüllung aller geplanten Ziele zu denken war. Auch den Einsatz von Zwangsarbeitern und schätzungsweise nicht immer ganz freiwillig engagierten "einheimischen Hilfsarbeitern" der eroberten Gebiete verheimlicht das Buch nicht.

Neben Abhandlungen über Streckenbau und Konzeption der Feldbahnen sind vor allem die Kapitel über die eingesetzten Fahrzeuge sehr gelungen. Da finden sich bestens bekannte Lokomotivmodelle wie die Diesellok HF130C und die leichten B-Kuppler (Dampf) von Henschel. Darüber hinaus beeindrucken diverse Prototypen und vor allem die für Feldbahnverhältnisse gewaltigen Fünfkuppler der Hersteller Jung, Henschel und Krauss-Maffei.

Dem Wildwuchs beim Wagenbau ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Die bildliche Darstellung beschränkt sich allerdings auf Risszeichnungen der wenigen genormten Wagentypen, Fotografien fehlen völlig. Insbesondere für die größeren Personenwagentypen dürfte entsprechendes Material zu finden sein.

Die Qualität der übrigen Abbildungen ist unterschiedlich. Mehrere auf Bildbandgröße aufgezogene Schwarzweißbilder sind genau richtig, während andere, vor allem im Fronteinsatz unter schwierigen Bedingungen entstandene Fotos mit ihrer Grobkörnigkeit im kleinen Format besser aufgehoben sind. Letztendlich profitieren vor allem die detaillierteren technischen Zeichnung und diverse Streckenkarten von der Größe des Bandes.

Das Layout ist größtenteils gelungen, wenn auch in Sachen Schriftart recht pragmatisch. Alle paar Seiten gibt es kleinere detailtypografische Fehler, die den Gesamteindruck nur unmerklich trüben, doch das doppelt eingefügte Bild auf Seite 181 hätte nicht sein müssen. Im Großen und Ganzen darf sich der Band aber als hochwertiges Eisenbahnbuch bezeichnen, das historisch interessierten Feldbahnfreunden viele wertvolle Einblicke liefert.

Seitenzahl: 256
Format: 24 x 27 cm
Verlag: Transpress

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