Rezension zu "Der Tote mit dem Goldschatz. Ostfrieslandkrimi" von Alfred Bekker
Immo Pankok, ein Ausflugsschiffer aus Loppersum, der mit seinem Schiff Bernhardine Urlauber durch die Kanäle und Tiefs in Ostfriesland schipperte, war ein unauffälliger und angenehmer Zeitgenosse. Er kam mit allen gut aus und lag mit Niemandem im Streit. Nach dem Tod seiner Ehefrau war das Schiff zu seinem Lebensinhalt geworden.
Als er erschlagen aufgefunden wird, steht Kommissar Steen vor einem Rätsel, was das Motiv des Täters betrifft. Der nunmehr 18. Fall führt bald in die Vergangenheit Ostfrieslands, denn im Haus des Toten findet Steen einen Umschlag mit Kopien alter Zeitungsauschnitte zu einem Goldraub in der Kreditkontor Bank Emden von 1931.
Erzählt wird eine komplexe und phantasievolle Geschichte mit Liebe zum Detail. Überraschungen unterschiedlicher Art und unerwartete Wendungen bringen Spannung. Aufgelockert wird der Fall durch die Kollegen des Kommissars. Die im Nebenerwerb als Landwirtin tätige Altje, die immer wieder mit Problemen des Hofs ihrer Eltern belastet ist, entdeckt am Computer des Toten, dass er mit dem Ausflugsschiff kein Geld verdient hat. Ein- und Ausgaben halten sich die Waage. Dafür hat Altje einen Blick.
Wie hat er eigentlich sein Schiff finanziert? Geldeingänge aus Online-Pokerspielen fallen den Ermittlern auf. Doch Immo Pankok konnte gar nicht Poker spielen.
Während Kommissar Steen und seine Kollegen noch Antworten suchen, wird ein weiterer Toter gefunden. Es ist die ostfriesische Fussballlegende Gretus Eimers. In den Häusern der beiden Toten werden auch unregistrierte Goldbarren gefunden. Das Mordmotiv muss in der Vergangenheit liegen. Dabei erweist sich die Bekanntschaft mit dem rasenden Reporter Tammo Tjaden vom Neuen Ostfriesenblatt für Steen in diesem Fall so nützlich, dass er ihm sogar freiwillig Informationen zu den Ermittlungen gibt. Da ist sogar Tammo Tjaden sprachlos.
Bis zum Finale steigt die Spannung permanent und das Tempo der Ermittlungen nimmt weiter Fahrt auf. Die Lösung ist in sich absolut stimmig und schlüssig. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar. Der flotte Schreibstil von Alfred Bekker liest sich ausgezeichnet.
Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Humor und Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Der Tote mit dem Goldschatz“ ist absolut gelungen und Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.
Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.