Rezension zu "Hastings Zwei (5176 786)" von Alfred Coppel
Hastings Zwei ist ein solider Politthriller, wenn er auch (nach meinem Empfinden) nicht das Niveau von Der Drache aus dem Jahr 1977 erreicht. Die Schilderung der politischen Nervenzentralen in Washington und Moskau ist hier weniger komplex, die handelnden Personen wirken etwas schematischer. Fast erscheint die oberflächliche Abhandlung in diesem 3 Jahre später erschienenen Buch als leichte Ermüdungserscheinung, denn viele Gesichtspunkte des Buches scheinen durchaus ausbaubar, etwa der Bergarbeiterstreik der NUM gegen die Thatcher-Regierung als Quasi-Vorlauf, der NATO-Doppelbeschluß oder die britische Wehrunwilligkeit der 1980er. Die Figur des US-Oberst Brede bleibt leider etwas blässlich, ebenso seine Liaison mit der Russin Larissa. Auch Hobbs und der Premierminister gerieten etwas schablonenhaft. Leider wartet man auf Plot-Twists vergebens, so dass man das Buch am Ende wenig überrascht aus der Hand legt. Sicher nicht Coppels bestes Werk, aber für einen regnerischen Nachmittag reichen die 272 Seiten allemal.