Alfred Kerr

 4,1 Sterne bei 18 Bewertungen

Lebenslauf

Alfred Kerr (1867-1948) war einer der einflussreichsten Kritiker Berlins in der Zeit vom Naturalismus bis 1933, als er nach London ins Exil ging.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Alfred Kerr

Cover des Buches Yankee Land (ISBN: 9783351037192)

Yankee Land

(4)
Erschienen am 13.09.2019
Cover des Buches Wo liegt Berlin? (ISBN: 9783442755578)

Wo liegt Berlin?

(3)
Erschienen am 01.09.1999
Cover des Buches Der Taucher und das Weh der See (ISBN: 9783596150434)

Der Taucher und das Weh der See

(1)
Erschienen am 01.05.2001
Cover des Buches Menschen in Berlin (ISBN: 9783814803098)

Menschen in Berlin

(1)
Erschienen am 01.10.2024
Cover des Buches Theaterkritiken (ISBN: 9783150079621)

Theaterkritiken

(1)
Erschienen am 01.03.1992

Neue Rezensionen zu Alfred Kerr

Cover des Buches Ja, es ist ein Zauberort: Italienische Reisen (ISBN: B0CNPXNNPB)
xxholidayxxs avatar

Rezension zu "Ja, es ist ein Zauberort: Italienische Reisen" von Alfred Kerr

xxholidayxx
Italienische Magie in fragmentarischen Momenten

Alfred Kerrs "Ja, es ist ein Zauberort" bietet einen Einblick in die Italien-Reisen des berühmten Kritikers und Essayisten. In diesem Buch sind Kerrs Beobachtungen und Eindrücke von seinen Aufenthalten in Italien versammelt. Er schildert seine Reisen mit poetischen Notizen und tiefen Eindrücken, die das Leben und die Kultur Italiens zu Beginn des 20. Jahrhunderts widerspiegeln. Kerr, einer der einflussreichsten deutschen Kritiker seiner Zeit, war bekannt für seine sprachgewandten Theaterkritiken und seine exakte Beobachtungsgabe. Die in der Reihe „Übermorgen“ erschienene Sammlung zeigt, wie stark Italien ihn inspiriert hat.

 Worum geht's? 

In "Ja, es ist ein Zauberort" beschreibt Kerr seine Reisen durch italienische Städte wie Venedig, Rom und Padua. Die Notizen sind weniger ein zusammenhängender Reisebericht, sondern eher lose Gedankensplitter, die er während seiner Aufenthalte festgehalten hat. Kerr schildert die italienische Landschaft, die Architektur und die Menschen mit einer besonderen Faszination. Der Leser begleitet ihn in zauberhafte Lagunenstädte, durch verwinkelte Gassen und in prachtvolle Kirchen. Diese Eindrücke reichen von malerischen Beschreibungen bis hin zu tiefgründigen Reflexionen über das Leben, die Schönheit der Natur und die italienische Kultur.

Meine Meinung

Das Buch hat definitiv seinen Charme, angefangen bei dem wunderschönen Cover, das direkt Italien-Urlaubsgefühle aufkommen lässt. Die Liebe Kerrs zu Italien ist in jedem seiner Notizen spürbar, und die poetische Sprache transportiert auf jeden Fall die Atmosphäre der italienischen Städte. Besonders gelungen fand ich seine Beschreibungen von Orten wie Venedig oder Rom. Kerr vermischt die Magie der Städte mit einer gewissen Melancholie, was den Texten Tiefe verleiht.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mir den Inhalt des Buches etwas anders vorgestellt habe. Die Notizen sind sehr fragmentarisch, was das Lesen erschwert. Statt eines durchgehenden Textes handelt es sich um kurze Tagebuchaufzeichnungen, die oft nur Momentaufnahmen verschiedener Reisen widerspiegeln. Dadurch entsteht ein gewisser Bruch in der Erzählung, und der Lesefluss wird gestört. Für Leser:innen, die einen zusammenhängenden Reisebericht erwarten, kann das enttäuschend sein.

Ein weiterer Aspekt, der mich persönlich nicht überzeugt hat, ist die Tatsache, dass die einzelnen Notizen oft ohne klaren Zusammenhang aufeinander folgen. Manchmal fühlte es sich an, als ob ich mitten in Kerrs Gedanken eintauche, ohne einen roten Faden zu erkennen. Das kann zwar durchaus als literarischer Stil verstanden werden, war für mich jedoch nicht ansprechend.

Fazit

Ja, es ist ein Zauberort bietet wunderschöne, stimmungsvolle Eindrücke von Italien, allerdings in einer sehr fragmentarischen Form. Wer kurze, poetische Texte mag, wird sich an Kerrs Italien-Erfahrungen erfreuen, wer jedoch einen zusammenhängenden Reisebericht erwartet, könnte enttäuscht sein. Ich vergebe dem Buch 2 von 5 Sternen, da es zwar atmosphärisch und sprachlich ansprechend ist, aber auf mich insgesamt zu bruchstückhaft und sprunghaft wirkt.

<Italienisches Inselhopping

Klappentext:

Mit Alfred Kerr durch Italien

Der einflussreiche Kritiker und Feuilletonist des 19. Jahrhunderts war ein lei­den­schaft­licher Rei­sen­der. Be­son­ders an­ge­tan hatte es ihm Ita­lien, und er er­kun­dete die Städte – Vene­dig (»Wun­der­stadt«), Rom (»Zau­ber­ort«), Nea­pel (»Graus des Sü­dens«) – ge­nau­so wie die klei­nen und gro­ßen Inseln der Re­gion. Die Men­schen, »glut­voll und fein; zart und lus­tig; könig­lich und sanft«, machen es für ihn zu einem ma­gi­schen Ort, wo die Lagune perl­mut­tern glit­zert und in den Lüf­ten das Wun­der webt. Und wo er, »des Vor­rat wegen«, den herr­lich süßen, zer­rin­nen­den Teig des Po­me­ran­zen­ku­chens lie­ber gleich in rauen Mengen isst. Mehr als ein­mal fragt er sich da: Ist dies eigent­lich ein Nach­ge­schmack des Para­die­ses – oder ein Vor­ge­schmack?


Rezension:

In Zeiten, zu denen sich nur wenige Auslandsreisen leisten konnten, was Ita­lien der In­be­griff des Sü­dens. In man­cher Hin­sicht hat sich daran auch heute nicht viel ge­än­dert, nur dass sich mitt­ler­weile fast jeder eine Ita­lien­reise leis­ten kann. Dafür er­scheint Ita­lien heute auch wei­taus weni­ger uto­pisch.

Die Zeit, in der Alfred Kerr seine Italienreisen durchführte, das Ende des 19. und das frühe 20. Jahr­hun­dert, dürfte in dieser Hin­sicht eine Über­gangs­peri­ode dar­stel­len. Mo­derne Ver­kehrs­mit­tel hat­ten das Rei­sen schon deut­lich er­leich­tert, für die breite Masse war Ita­lien aber noch kein Thema. Aus die­ser Zeit stam­men die No­ti­zen, die in die­sem Büch­lein zu­sam­men­ge­fasst und neu ver­öf­fent­licht wur­den. In­halt­lich kann der Leser durch­aus ge­teil­ter Mei­nung sein. Einer­seits ver­mit­teln Kerrs Auf­zeich­nungen viel Zeit- und Lokal­kolo­rit, spie­geln das ita­lieni­sche Leben vor rund 100 Jah­ren und mehr wider. Anderer­seits han­delt es sich um kei­nen durch­gängi­gen Text. Was hier wie­der­ge­ge­ben wird, sind eher kurze Tage­buch­no­ti­zen, die von ver­schie­de­nen Rei­sen zu ver­schie­de­nen Zei­ten stam­men. Selbst die No­ti­zen an­schei­nend auf­ein­ander­fol­gen­der Tage schlie­ßen nur sel­ten in­halt­lich an­ein­ander an. Ob einem das ge­fällt, ist durch­aus Ge­schmacks­sache. Für mich per­sön­lich über­wiegt dabei das ge­lungen ein­ge­fangene Zeit­kolo­rit.

Wie im Nachwort ausdrücklich angemerkt wird, wurde die Recht­schrei­bung für die Neu­ver­öffentl­ichung den mo­der­nen Re­geln an­ge­passt. Ich fände es in der­arti­gen Fäl­len pas­sen­der, auch hier das Ori­gi­nal bei­zu­be­hal­ten.


Fazit:

Diese Erinnerungen an das Italien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts wecken Reise­lust, kön­nen aber auch etwas ver­stö­ren.


Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

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Cover des Buches Yankee Land (ISBN: 9783351037192)
HEIDIZs avatar

Rezension zu "Yankee Land" von Alfred Kerr

HEIDIZ
Tagebucheintragungen des Alfred Kerr

Judith Kerr, die im Mai vergangnen Jahres verstarb, war eine britische Schriftstellerin, von deren Vater Alfred Kerr ich neulich "Yankeeland" las, ein Buch über seine Reise durch Amerika 1924 - ein Klassiker kann man sagen, extrem gut geschrieben - muss man gelesen habe behaupt ich jetzt mal ...


Das Buch gab es schon vor mehr als 90 Jahren, nun wurde es wieder entdeckt und begeisterte mich sehr. In einer tollen und hochwertigen Auflage im Leinenkleid kommt es sehr hochwertig daher. Es erzählt davon, dass Alfred Kerr im Frühjahr 1924 von New York nach Los Angeles reise und diesen Text verfasste. "Literarisch brillant" wird er benannt, und zurecht, er ist einfach unvergleichlich, bildhaft lebendig darstellend und fesselnd flüssig zu lesen. Diese Reise wird beschrieben, aber mehr noch, es wird auch kritisiert aus seiner Sicht und es macht nachdenklich, ein wirklich vielseitiges kurzweiliges und lesenswertes Buch. Naturschauspiele werden lebendig beschrieben, Land und Leute und bürokratische Hürden, das Leben halt ... offen und pragmatisch ...


Mehr kann ich nicht sagen, als dass ich begeistert bin.


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Zusätzliche Informationen

Alfred Kerr wurde am 24. Dezember 1867 in Breslau (Deutschland) geboren.

Community-Statistik

in 25 Bibliotheken

von 4 Leser*innen aktuell gelesen

von 1 Leser*innen gefolgt

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