Alfred Weidinger

 5 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Alfred Weidinger, geboren 1955 Ausbildung zum Metall-Modellbauer Ingenieurstudium für Maschinenbau 33 Jahre Ingenieur in einem Großbetrieb Seit 2015 im Ruhestand Nun auf der Suche nach Antworten

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Alfred Weidinger

Cover des Buches Gustav Klimt & Emilie Flöge - (ISBN: 9783791352541)

Gustav Klimt & Emilie Flöge -

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Erschienen am 09.07.2012
Cover des Buches Gustav Klimt (ISBN: 9783791345000)

Gustav Klimt

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Erschienen am 01.05.2012
Cover des Buches Connect Leipzig (ISBN: 9783860600467)

Connect Leipzig

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Erschienen am 01.04.2020
Cover des Buches Gustav Klimt und die Kunstschau 1908 (ISBN: 9783791342252)

Gustav Klimt und die Kunstschau 1908

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Erschienen am 27.10.2008
Cover des Buches Impressionismus in Leipzig 1900–1914 (ISBN: 9783865024251)

Impressionismus in Leipzig 1900–1914

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Erschienen am 11.11.2019
Cover des Buches Oskar Kokoschka (ISBN: 9783775739443)

Oskar Kokoschka

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Erschienen am 31.12.2020
Cover des Buches Acid Rain (ISBN: 9783868592917)

Acid Rain

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Erschienen am 12.11.2013

Neue Rezensionen zu Alfred Weidinger

Cover des Buches Gustav Klimt - Die Biografie (ISBN: 9783710601927)
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Rezension zu "Gustav Klimt - Die Biografie" von Mona Horncastle

Gelungene Biografie
seschatvor 5 Jahren

Gustav Klimt (1862-1918) war das enfant terrible der österreichischen Kunstszene zu Beginn des 20. Jh.s. Seine aufwändigen, farbigen Gemälde sind bis heute in aller Munde. Doch welche Person steckte hinter dem Künstler? Die ausgewiesenen Klimtkenner Mona Horncastle und Alfred Weidinger haben mit ihrer Biografie versucht, Klimt fernab der vorherrschenden Mainstreamklischees abzubilden - und das ist ihnen auch vortrefflich gelungen. Das 320-seitige Werk gibt nicht nur spannende Einblicke in Klimts Kindheit und spätere Künstlerkarriere, sondern auch in seine Denkmodelle und Prägungen sowie in sein vielschichtiges Œuvre. Neben dem allgemeinverständlichen Sprachstil besticht die vorliegende Biografie ebenso durch ihr edles Design; reiche Bebilderung inklusive. Originalquellen, d. h. vor allem Fotos von Klimt und dessen Malereien, wurden an passender Stelle mit eingebunden. Mir hat es besonders gefallen, dass Gustav Klimts eigenwilliger wie freiheitlicher Lebenswandel respektvoll betrachtet wurde. Er lebte für die Kunst um der Ästhetik willen, liebte und schätzte das Weibliche und setzte sich in patriarchalischer Zeit für Emanzipation ein. Mit seiner Unangepasstheit und seinem liberalen Denken war er seiner Zeit eindeutig voraus. 


FAZIT
Eine spannend zu lesende Biografie, die sowohl dem Privatmenschen als auch dem Künstler gerecht wird.

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Cover des Buches Gustav Klimt - Die Biografie (ISBN: 9783710601927)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Gustav Klimt - Die Biografie" von Mona Horncastle

Gustav Klimt und die Wiener Kunstszene um 1900
Bellis-Perennisvor 6 Jahren


 

Am 06. Februar 2018 jährt sich der Todestag von Gustav Klimt zum 100. Mal. Ein Anlass, wieder einmal eine Biografie über diesen Maler zu lesen, der zu Lebzeiten polarisiert hat, dann lange in Vergessenheit geraten ist und erst ab 1985 wieder in das Rampenlicht der Öffentlichkeit geraten ist. Die unrühmliche Geschichte (und die Rolle Österreichs darin) um die Restitution einiger seiner Bilder an die Nachfahren seiner damaligen jüdischen Auftraggeber hat ein weltweites Interesse an Gustav Klimt und seinen Bildern hervorgerufen.

 

Wer war er nun? Das „Enfant Terrible“ der Wiener Kunstszene? Der Mann, der jene goldenen Bilder malte, die heute nahezu auf jedem Wien-Kalender zu sehen sind?

 

In zwanzig Kapiteln bringt uns das Autorenduo Leben und Werk des Künstlers näher.

 

Gustav wird am 14. Juli 1862 als ältester Sohn des aus Böhmen zugewanderten Goldgraveur Ernst Klimt und seiner Frau Ann Rosalia geboren. Die Familie lebt mit den Kindern, Gustav, Ernst jr., Georg und den Schwestern in eher ärmlichen Verhältnissen. Geld ist knapp und Geld wird im Leben Gustavs immer eine Rolle spielen: Es ist für ihn zum Ausgeben da. Später wird er große Summen verdienen und doch wird bei seinem Tod kaum Geld vorhanden sein.  Er unterstützt beinahe jeden, der ihn um Geld bittet und wird entsprechend auch ausgenützt. Dennoch sieht er darüber hinweg und meint: „… Und lieber geb ich einmal einem Lumpen etwas, als dass ich am End einem wirklich Armen nix geben tät.“ (S.75)

 

Gustav Klimt wird in diesem Buch nicht über seiner Rolle als „Womanizer“ definiert wie in anderen Biografien, obwohl er eine charismatische Ausstrahlung auf Frauen hat. Ja, er hat Verhältnisse mit einigen seiner Modelle. Doch vieles davon ist ungesichert, manches erfunden.

 

Klimts Leben und Werk ist untrennbar mit dem jüdischen Großbürgertum in Wien des Fin de Siècle verbunden. Das spiegelt sich darin, dass er kaum Aufträge anderer Kunden erhält. Der Skandal der Bilder für die Medizinische Fakultät, zeigt einen sturen, geradlinigen Menschen. Klimt gibt Auftrag und Honorar an die Auftraggeber zurück, gleichwohl er sich damit verschuldet. Klimt nimmt danach keinen öffentlichen Auftrag mehr an – mit allen Konsequenzen.

 

Dieser geradlinigen Persönlichkeitsstruktur gehen die beiden Autoren nach und fördern bislang unbeachtetes Archivmaterial, Tagebücher und Zeitzeugenberichte zutage.

 

Klimt beschäftigt sich nicht nur mit den Frauenporträts seiner finanzkräftigen Auftraggeber, sondern studiert die japanische Kunst, die ihn nachhaltig beeinflusst.

 

Großer Raum wird auch dem Raub der Kunstwerke durch die Nazis eingeräumt (siehe Kapitel XX „Zur Rezeptionsgeschichte“). Interessant, dass Klimts Bilder als „geringwertig“, gerade nicht entartet, eingeschätzt werden. Angesetzte Preise von wenigen hundert Reichsmark lassen viele Bilder in der Versenkung verschwinden. Ein Monet wird z.B. auf 10.000 Reichsmark (=54.000,00 Euro) geschätzt, Klimts Bild „Mäda Primavesi“ auf 110/150 RM (= 600/800 Euro).

 

Tragisch, dass ein Großteil des Werkes von Gustav Klimt in den letzten Kriegstagen im Schloss Immendorf durch den Brand für immer verlorengehen.

Nicht ausgespart wird die unrühmliche Rolle der Republik Österreich bei der Restitution von Klimts Bildern an die Nachfahren der von den Nazis enteigneten jüdischen Familien.

 

Es mag wie ein Treppenwitz der Geschichte anmuten, dass die von den Nazis geringgeschätzten Werke Gustav Klimts heute bei Auktionen Höchstpreise erzielen.

 

Meine Meinung:

 

Mona Horncastle ist eine sehr ausführliche und anschauliche Biografie Gustav Klimts gelungen. Co-Autor Alfred Weidinger ist einer der besten Klimt-Kenner der Welt. Sie beleuchten die unbekannten Seiten Klimts und lassen uns in den Zeitgeist der Wiener Gesellschaft um 1900 eintauchen.

Sie begegnen Gustav Klimt auf Augenhöhe, abseits der vielen Klischees und Legenden, die sich um das Leben des großen Künstlers ranken.

 

Bemerkens- und erwähnenswert ist auch die großartige Aufmachung des Buches: Gebunden mit Lesebändchen und einem färbigen Blattschnitt – in Anlehnung an Klimts verschwenderische Verwendung von Blattgold in einem goldähnlichen Gelb gehalten. Auch der Schutzumschlag ist ein Eyecatcher, der in gelb und weiß, die für Klimt so typischen geometrischen Muster wiedergeben. Hohe Papierqualität, Lack- und Prägedruck ergänzen das auffallende Cover, das in seiner Haptik einen Genuss verspricht.

 

Fazit:

 

Eine wunderbare Biografie, die mit den diversen Legenden rund um den Künstler und Menschen Gustav Klimt aufräumt. Dieses Buch zählt für mich zu den Highlights der Biografien und eignet sich hervorragend als Geschenk. Ich gebe 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

 

 

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Cover des Buches Gustav Klimt & Emilie Flöge - (ISBN: 9783791352541)
HeikeGs avatar

Rezension zu "Gustav Klimt & Emilie Flöge -" von Agnes Husslein-Arco

Rezension zu "Gustav Klimt & Emilie Flöge -: Fotografien"
HeikeGvor 11 Jahren

"Heute wirst Du verschachert, respektive einkassiert!" (Gustav Klimt 1908 an Emilie Flöge)
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Zwischen 1902 und 1904 malte Gustav Klimt eines seiner berühmtesten Bilder: das erste Damenporträt, in dem das Ornament im Vordergrund steht. Es wurde 1908 auf der Kunstschau neben sieben anderen Gemälden (u. a. "Der Kuss") gezeigt. Obwohl das "Porträt Emilie Flöge" den Beginn jener Schaffensperiode des wohl bekanntesten Vertreters der Wiener Sezession markiert, deren Kunstwerke in den vergangenen Jahren auf internationalen Auktionen Rekordpreise erzielten, fand es zur damaligen Zeit keinen Anklang. Es wurde noch im selben Jahr veräußert und ließ ihn in diesem Zusammenhang zu der titelgebenden Nachricht an die porträtierte Emilie Flöge hinreißen. Am 8. Juli 1908 machte der österreichische Fotograf Moriz Nähr ein letztes Foto des auf einem Tisch liegenden 80 x 178 cm großen Originals, das heute im Wien Museum hängt und zu einem der bedeutendsten Exponate dieses Hauses zählt.
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Eben diese Aufnahme ist eine von vielen weiteren, die in diesem schwergewichtigen Prachtband versammelt sind. Das Werk stellt damit einen ersten Schritt zur Aufarbeitung der lange Jahre vernachlässigten fotografischen Bestände der Wiener Museen dar. Weitere sollen folgen. So wird zum Beispiel im Wiener Belvedere eine Ausstellung mit dem Titel 'Bildrauschen' vorbereitet, die das wechselseitige und spannungsvolle Verhältnis zwischen dem Medium der Fotografie und der bildenden Kunst nachzeichnet. Im Vordergrund des Buches stehen jedoch nicht unbedingt die großartigen Kunstwerke Gustav Klimts, sondern der Künstler und seine Muse in ihrem Umfeld.
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Unverheiratet, aber mit zahlreichen Liebschaften und mehreren unehelichen Kindern, zählte neben seinem engsten Familienkreis vor allem Emilie Flöge zu den wichtigsten Konstanten in seinem Leben. Chronologisch aufgebaut, veranschaulichen die Studiofotografien und Schnappschüsse ein biografisches Panoptikum dieser beiden, die Kunstwelt der Jahrhundertwende so prägenden Persönlichkeiten. Bekannte oder weniger bekannte Fotografen der damaligen Zeit, der Meister höchstpersönlich sowie einzelne von Moriz Nähr aufgenommene Reproduktionen von Gemälden des "Mannes im blauen Malerkittel" vervollständigen den fotografischen Kosmos, der Klimt damals unmittelbar umgab. Ganz privat kann man den Maler sehen, unter Freunden im Garten, bei einer Bootstour mit der Familie Flöge oder anderen Ausflügen. "Er überraschte ab den 1870er-Jahren immer wieder mit seinen charakteristischen fotografischen Selbstinszenierungen und nutzte das Medium ungeniert als Hilfsmittel genauso wie als Vorlage für die zu malenden Bilder.", erläutert Alfred Weidinger, der Herausgeber dieses großartigen Buches. Einen großen Anteil nehmen allerdings auch Aufnahmen von Emilie Flöge in Kreationen aus ihrem Wiener Haute-Couture-Salon ein, deren erfolgreiche, kluge Geschäftsfrau sie war. Selbstbewusst posiert sie darauf in verschiedenen korsettlosen "Reformkleidern".
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Ganz besonders beeindrucken die ausdrucksstarken Porträtfotografien, die Moriz Nähr von Gustav Klimt machte. "Obwohl der Künstler einen ironischen Kommentar zu einem nicht existierenden Selbstporträt verfasste ("... Ich interessiere mich nicht für die eigene Person als Gegenstand eines Bildes...") und überraschenderweise auch keinem seiner Kollegen je erlaubte, ein Bildnis von ihm zu malen, zeigen (...) [sie] einen vor der Kamera selbstbewusst posierenden und in gewisser Hinsicht durchaus auch als eitel zu charakterisierenden Künstler.", stellt die österreichische Kunsthistorikerin Agnes Husslein-Arco treffend fest. Letztendlich sind es jedoch vor allem die zahlreiche Aufnahmen aus der Attersee-Zeit, die den Künstler gemeinsam mit Emilie Flöge zeigen, die eine besondere Wirkung auf den Betrachter ausüben. Denn gerade jene offenbaren die starke Bindung, die die beiden gehabt haben müssen. "Man muss darin eine Freundschaft sehen, deren Ziele und Inhalte ästhetischer Form und Selbstverwirklichung waren.", vermuten die Autoren.
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Fazit: Gustav Klimt ließ zu Lebzeiten nicht einmal seine engsten Freunde hinter jene Mauer sehen, die er um sich errichtet hatte. Er war ungesellig und einsiedlerisch bis zur Menschenscheu. Sein Atelier galt ihm als wichtiges Rückzugsgebiet. Die umfassende Kenntnis seiner Werke und Schriften ermöglicht heute ein differenzierteres Bild des Menschen Gustav Klimt, als es seine Zeitgenossen hatten. Dieses eindrucksvolle Buch leistet gleichfalls einen Beitrag dazu.

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