Wer kennt es nicht? Das dreckige Geschirr in der Spüle, die schmutzige Wäsche, das Auto, das gewaschen werden muss... unliebsame Aufgaben, die man gerne auch mal auf den nächsten Tag verschiebt. Oder den übernächsten.
Diese 'Aufschieberitis' wird im Fachjargon auch als 'Prokrastination' bezeichnet. In diesem Buch beschäftigt sich Dr. Alfred Wiater nicht nur mit Gründen und Lösungen für dieses Verhalten, er erörtert das Prokrastinieren auch in einem geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext.
Aufgaben aufzuschieben ist in unserem Alltag deutlich weiter verbreitet, als ich zunächst angenommen habe. Vor allem diese vielen Beispiele für Prokrastination im normalen Leben, privat, beruflich und gesellschaftlich haben mir sehr gut gefallen. Um ein Problem lösen zu können, muss man erst einmal wissen, wie es entsteht. Dies wird sehr anschaulich und auch mit einer guten Prise Humor rübergebracht. Viele Zitate regen zum Nachdenken an und am Ende eines jeden Kapitels werden die wichtigsten Informationen stichpunktartig zusammengefasst. Ich bin froh, dass Prokrastinieren sich auch positiv auswirken kann und nicht ausschließlich negativ bewertet werden sollte. Denn auch ich schiebe regelmäßig Aufgaben vor mir her, allerdings alles in einem angemessenen Rahmen.
Auch, wenn ich nicht von 'Aufschieberitis' geheilt werden muss, hatte dieses unterhaltsame Buch den ein oder anderen guten Tipp für mich parat.