Erzählt wird die Geschichte von einem personalen Erzähler und verfolgt die Protagonistin Sia, die nach einem Diebstahl in Gefahr gerät.
Die Handlung beginnt kurz nach dem Diebstahl, als Sia erkennt, dass dieser Auftrag anders ist als andere.
Was besonders auffallend war, ist die Tatsache, dass die Protagonistin ständig von einer Person zur nächsten geschickt wird und von einem Ort zum nächsten, ohne jedoch auf den Etappen viele Informationen zu erhalten. Das passt zwar gut zu ihrem Charakter, da sie sich selbst nur als Kurier sieht, führt aber leider auch dazu, dass die Handlung etwas gehetzt wirkt. Auf ihrem Abenteuer sucht Sia viele Zwischenstationen auf und erlebt gefährliche, aber auch emotionale Momente, die sich meiner Meinung nach aufgrund der Kürze kaum richtig entfalten, sodass es mir schwer fiel, echt mitzufiebern. Typisch für Sia ist auch irgendwo einzuschlafen und an einem anderen Ort wieder aufzuwachen, womöglich um Warte- und Wegzeiten in der Erzählung zu kürzen.
Insbesondere das letzte Drittel des Buches, als Sia endlich mehr über die Macht des rätselhaften USB-Sticks erfährt, hat mir gut gefallen. Hier wird der Konflikt zwischen Technik beziehungsweise Fortschritt und dem Leben im Einklang mit der Natur thematisiert. Auch die Schwierigkeit, sich für den richtigen Weg zu entscheiden um diesen Konflikt zu lösen, sowie die Verantwortung derer, die die Macht dazu haben und die Konsequenzen der getroffenen Entscheidung werden thematisiert.
Ganz knapp vor dem Ende kommt noch ein neuer Aspekt zur Geschichte hinzu (Lovestory), was ich nicht ganz nachvollziehen konnte, mich aber aufgrund des sehr geringen Anteils zur Handlung auch nicht gestört hat.
Insgesamt auf jeden Fall ein spannendes Sci-Fi Abenteuer, von dem ich denke, dass es sich aufgrund der kurzen Abschnitte und des schnörkellosen Erzählstils auch sehr gut als Jugendbuch eignet.
Alice Delwin
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Alice Delwin
Eden.exe
Eden.exe: Neustart für die Welt
Neue Rezensionen zu Alice Delwin
Klappentext:
Besitzt ein einziger Mensch das Recht, über das Schicksal aller zu entscheiden?
Im Stadtstaat Neo-Orbis hat sich der Großteil der Bevölkerung längst mit einer uneingeschränkten Überwachung durch die Regierung abgefunden. Es fehlt nur noch wenig zu einem totalitären System.
Als die Auftragsdiebin Sia nach einem Einbruch im Besitz eines unscheinbaren USB-Sticks ist, erkennt sie noch nicht die Bedeutung der darauf gespeicherten Datei Eden.exe. Doch die Staatsgewalt versucht mit allen Mitteln, das Programm an sich zu reißen. Für Sia beginnt eine wilde Flucht quer durch die Mega-City. Dabei erfährt sie Stück für Stück mehr über die mysteriöse Datei: Sie besitzt die Macht, die skrupellose Präsidentin und ihre rücksichtslosen Machenschaften aufzuhalten. Aber der Preis dafür ist hoch – vielleicht sogar zu hoch.
Meine Meinung:
Die Grundidee von "Eden.exe" von Alice Delwin klingt vielversprechend und der Klappentext weckt die Neugierde auf eine dystopische Welt mit einer bedrohlichen Regierung und einer geheimnisvollen Datei. Leider konnte die Geschichte meine Erwartungen nicht erfüllen. Die Handlung fühlt sich gehetzt und unausgearbeitet an, und es fehlt an Tiefe und Details, die dem Leser ein besseres Verständnis der Welt und der Charaktere ermöglichen würden.
Besonders enttäuschend war die Protagonistin Sia, die trotz ihrer Tätigkeit als Auftragsdiebin kaum Charakterzüge aufweist und auch nicht genügend Raum für eine Entwicklung ihrer Figur in der Geschichte geboten bekommt. Der Rest der Charaktere ist ebenfalls flach und wenig einprägsam. Es ist daher schwer, eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Ich hätte gerne mehr über die Hakerin Ruby erfahren, die als einzige wirklich in meinem Gedächnis geblieben ist.
Obwohl die Idee hinter der Geschichte faszinierend ist und das Thema der Überwachung durch eine totalitäre Regierung aktuell und relevant bleibt, fehlt der Erzählung die Ausarbeitung und Detailgenauigkeit, um diese Ideen vollständig auszuschöpfen.
Fazit:
Insgesamt ist "Eden.exe" von Alice Delwin eine vielversprechende Idee, die leider durch eine mangelnde Ausarbeitung und flache Charaktere nicht vollständig umgesetzt wird. Diejenigen, die auf der Suche nach einer detaillierten und tiefgründigen dystopischen Geschichte sind, werden wahrscheinlich enttäuscht sein.
Die Grundidee und der Klappentext haben mir wirklich sehr zugesagt, leider war die Geschichte dann jedoch so gar nicht wie meine Erwartung. Als Leser fühlt man sich ein wenig gehetzt, was ja auch so sein soll, aber ALLES fühlt sich gehetzt, ein wenig unausgearbeitet und flach an. Hier hätten mir viel mehr Details und einfach eine gewisse Tiefe gefallen. Einfach mehr Seiten oder mehrere Bände. Den die Grundstory hat super Potenzial..
Auch konnte ich keinerlei Bindung zu den Charaktere herstellen. Alles war wie schon erwähnt zu schnell, zu kurz.
Manche mögen das ja vielleicht, mein Fall war es aber leider einfach nicht. Schade!
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