Die deutsche Frauenrechtlerin, Autorin, Verlegerin, Chefredakteurin und Journalistin Alice Schwarzer, geboren am 3.12.42 in Wuppertal-Elberfeld, zählt zu den bekanntesten Mitgliedern der deutschen Frauenbewegung.
Nach einer kaufmännischen Ausbildung absolviert Alice Schwarzer ab 1964 ein Sprachstudium in Paris, ehe sie von 1966 bis 1968 als Volontärin und Redakteurin bei den Düsseldorfer Nachrichten wirkt. Im Anschluss nimmt sie zunächst eine Anstellung als Reporterin bei der Zeitschrift "Pardon" an und geht schließlich 1970 für vier Jahre als freie politische Korrespondentin für Funk, Fernsehen und Printmedien nach Paris.
Von 1970 bis 1974 studiert Schwarzer Soziologie und Psychologie an der Fakultät Vincennes, Paris. Parallel zu ihrem Studium beginnt ihr Engagement in der Frauenbewegung, zunächst in Frankreich, später auch in der Bundesrepublik Deutschland. Erstmals öffentlichkeitspolarisierend tritt sie 1971 als Initiatorin der Aktion "Ich habe abgetrieben" (veröffentlicht am 6.06.71 im "stern") in Erscheinung, die zu einer breiten Kampagne gegen den § 218 und zum Auslöser der Neuen Frauenbewegung in der Bundesrepublik führt.
Seit 1971 erschienen darüber hinaus zahlreiche Buchpublikationen als Autorin und Herausgeberin. 1975 veröffentlicht sie mit "Der kleine Unterschied und seine großen Folgen" den ersten feministischen Bestseller in Deutschland, der in elf Sprachen übersetzt wird.
1974/75 hat Schwarzer einen Lehrauftrag an der Universität Münster im Fachbereich Soziologie inne, ehe sie ihre Arbeit im Fernsehen verstärkt, und vor allem durch Streitgespräche u.A. 1975 mit Esther Vilar und 1984 mit Rudolf Augstein, beide WDR, zu Berühmtheit gelangt.
Von 1989 bis 1996 nimmt Schwarzer teil an der Ratesendung "Ja oder Nein? in der ARD und von 1992 bis 1993 tritt sie als Moderatorin der Talkshow "Zeil um Zehn" im HR in Erscheinung.
1977 erfolgt die Gründung der Zeitschrift "EMMA", von der sie seither Verlegerin und Chefredakteurin ist. "EMMA" ist mit rund 100.000 Druckauflage weltweit die einzige unabhängige feministische Publikumszeitschrift und Alice Schwarzer gelang es mit "EMMA", die Printmedienlandschaft nachhaltig zu prägen.
2011 erfolgt mit der Veröffentlichung von "Lebenslauf" ihre erste richtige Autobiografie.