Als Alina Bach Jannik Küster trifft, beginnt eine Liebe voller Lebensfreude, Empathie und Respekt. Dann aber gibt es ein böses Erwachen: Mehr und mehr ist Jannik in sich gekehrt, unendlich müde, unfähig, am Leben teilzunehmen, und bald scheint er ganz desinteressiert an Zweisamkeit. Etwas Zerstörerisches hat ihn fest im Griff. Bis das Paar begreift, dass eine Depression in der Beziehung das Ruder übernommen hat, vergeht schmerzhaft viel Zeit.
Neun Jahre lang begleitet Bach ihren Partner durch Erschöpfung und Verzweiflung und nennt es 'unsere Reise durch Janniks schwerste Zeit'. Kenntnisreich, aufrichtig, überaus persönlich und unsentimental erzählt sie ihre Geschichte und möchte damit vor allem Angehörigen von Depressionserkrankten zur Seite stehen. Auf der Basis ihrer eigenen Erfahrung stellt sie deren Situation in den Mittelpunkt ihres Berichts. Bach erzählt von Sorgen, Ängsten und der Last des Alltags, aber auch davon, wie viel Hoffnung es gibt und wie die Zeit der Depression eine aushaltbare, ja sogar bereichernde Erfahrung werden kann – ganz besonders in Sachen Liebe.

Die Liebe in dunklen Zeiten
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Ein beeindruckendes und bewegendes Buch und persönliches Zeugnis
WinfriedStanzick
15. November 2017 um 13:36Unter dem Pseudonym Alina Bach hat eine deutsche Kinderbuchautorin und Journalistin hier ein beeindruckendes und bewegendes Buch und persönliches Zeugnis vorgelegt, das anders als die vielen aktuellen Bücher über Depression und ihre Behandlung den Fokus ganz auf die Situation der Angehörigen von an Depression erkrankten Menschen legt.Alina Bach Jannis Küster trifft, fühlt sie sich vom Leben beschenkt. Es beginnt eine Liebe voller Lebensfreude und Lust, Empathie und Respekt. Doch schon bald bemerkt sie gravierenden Veränderungen im Verhalten des Menschen den sie liebt, wie nie einen anderen zuvor. Jannis kehrt sich mehr und mehr in sich hinein, ist unendlich müde, zeigt sich unfähig am normalen gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und hat schon bald kein Interesse mehr an Sex und Nähe mit seiner Partnerin.Es dauert sehr lange, bis beide begreifen, dass sie es mit einer ausgewachsenen Depression zu tun haben. Das Buch erzählt von „unserer Reise durch Jannis` dunkle Zeit“ ein Weg, der sich über insgesamt neun(!) Jahre erstreckt.Immer ihre eigene Situation kenntnisreich reflektierend erzählt sie sehr persönlich aber völlig unsentimental von dieser Reise durch die Dunkelheit und hat dabei als Leser immer die Angehörigen von anderen Depressionskranken im Blick, die sie anspricht und durch ihre eigene schwere Geschichte ermutigen will, sich durch die Krankheit nicht zerstören zu lassen.Ein hilfreiches Glossar erklärt wichtige Begriffe, die verwendet werden und ein Kapitel „Literaturen“ macht nachvollziehbar, mit welchen literarischen und wissenschaftlichen Texten sich die Autorin über diese ganze Zeit beschäftigt und auseinandergesetzt hat.