Rezension zu "Die schlechteste Mama der Welt" von Alina Rheindorf
„Liebe Evolution: Warum bekommen wir keinen Schlaf, wenn wir ihn gerade am dringendsten brauchen? Damit wir uns ausgeruht, liebevoll und fürsorglich um unseren Nachwuchs kümmern können?“ (Alina Rheindorf)
Wenn das Baby endlich da ist, haben Eltern nicht nur damit zu tun, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen. Den Bedürfnissen des Nachwuchses gerecht zu werden und dabei auch noch ein paar Minütchen Entspannung für sich selbst zu finden.
Es wäre so viel einfacher wenn man sich auf seinen Instinkt oder qualifizierte Fachkräfte wie Hebammen oder Ärzte verlassen könnte. Aber nein. Seit das Baby da ist, scheint jeder, dem man begegnet plötzlich Experte für dein Kind zu sein. Wollen Fremde dir erzählen, was du bei deinem Kind falsch machst. Und dann diese Vergleiche und Prahlereien anderer Mütter.
Warum urteilen Mütter immer wieder übereinander Warum schlafen die Babys anderer Mütter nach nur wenigen Wochen die Nächte durch? Wie schaffen es manche Mütter, dass sie und ihre Kinder sauber rund wie aus dem Ei gepellt aussehen? Auch nach Spielplatz und Eisdielenbesuch? Und warum konnte die Evolution nicht zumindest das Trinken ohne Spucken in die menschlichen Gene einprogrammieren?
Rezension
Diesen und anderen Fragen geht die Österreicherin Alina Rheindorf in ihrem Buch „Die schlechteste Mutter der Welt und ihre unbeantworteten Fragen an die Evolution“ nach. Die zweifache Mutter berichtet von den Erfahrungen als Mutter, Beobachtungen unter Müttern und Vätern und von den Veränderungen, die das Elterndasein mit sich bringt – privat und beruflich.
Alina Rheindorf erhebt in ihrem Buch keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit. Darum geht es nicht und soll es auch gar nicht gehen. Sie fragt sich vielmehr – am Ende jeden Kapitels –, ob die Evolution nicht hier und da ein Detail vergessen hat. Mal berechtigt, mal scherzhaft und mit einem Augenzwinkern.
Fazit
Ich persönlich habe das Buch mit viel Nicken und Schmunzeln gelesen, denn als zweifach Mama kann ich Alinas Erfahrungen durchaus nachempfinden. Abgeholt oder neues eröffnet hat mir das Buch leider nicht, aber vielleicht bin ich dafür auch einfach schon zulange Mama zweier Kinder und sehr viel entspannter als früher.
Für (werdende) Eltern oder beginnende Zweifacheltern bietet „Die schlechteste Mama der Welt“ definitiv mehr als einen reinen Unterhaltungswert. Wer hier gut aufpasst, wird sich – wenn das Baby da ist – hoffentlich den Rat zu Herzen nehmen, der sich durch das gesamte Buch zieht: Liebe Mamas, habt mehr Mut zur Gelassenheit und stellt keine übertrieben hohen Erwartungen an Euch selbst.
Ihr müsst nicht für alle Welt perfekt sein. Nicht einmal für Euer Kind. Ihr gebt Euer Bestes, liebt Euren Nachwuchs und wollt nur das Beste für Euer Baby – mehr ist in der Regel gar nicht nötig.