Nach einem Burnout in ihrem Job als Sozialarbeiterin ist Anna nur mühsam wieder auf die Beine gekommen. Ruhe findet sie beim Paddeln. Froh ist sie, dass ihr Sohn die Drogensucht überwunden zu haben scheint. So langsam beginnt sie auch wieder zu arbeiten und zwar für ein Anwaltsbüro, für das sie Vorarbeiten in den Fällen leistet. Das Büro hat die Verteidigung von Kamal übernommen, der seinen früheren besten Freund erschossen haben soll und sich schuldig bekannt hat. Anna kennt Kamal von früher und als sie dessen Mutter aufsucht ist sie immer mehr überzeugt, dass Kamal nicht der Mörder sein kann. Nach und nach deckt sie Ungereimtheiten auf, die eigentlich keiner wissen will und bringt sich damit in große Gefahr.
Natürlich ist auch dies der Start einer Reihe, das gleich vorneweg.
An die Art wie das Buch geschrieben ist, muss man sich zu beginn etwas gewöhnen. Da sind viele Innensichten Annas, die bei kleinsten Anlässen beginnt über ihre Vergangenheit nachzudenken. Natürlich lernt man sie so besser kennen, aber mitunter nimmt es dem Roman doch eine ganze Menge an Tempo. Dies ändert sich jedoch, je näher Anna der Lösung kommt. Dann geht es plötzlich Schlag auf Schlag, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Man taucht ein in Banden- und Drogenkriminalität und wird fast gezwungen, sich von dem Gedanken an die Urlaubsidylle Neu Seeland zu verabschieden. Sie haben dort auch üble Probleme und Gegenden, in die man lieber keinen Fuß setzen sollte. So wirkt der Roman etwas düster und desillusionierend, aber dennoch atemberaubend. Und schließlich birgt Annas Vergangenheit noch ein paar Geheimnisse und ihre Zukunft einige Versprechen, so dass man durchaus geneigt sein könnte, ihren Werdegang weiterzuverfolgen.
Auckland Bande