Cover des Buches Elissa (ISBN: B00L0J3OYE)
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Rezension zu Elissa von Alix Renard

wenn die Vergangenheit nicht losläßt und das neue Leben zu bedrohen scheint...

von Kendra vor 10 Jahren

Rezension

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Kendravor 10 Jahren
„Elissa“ von Alix Renard das mit seinem schlichten weißen Cover eher unscheinbar, fast gesichtslos wirkt, überzeugte mich in vollster Linie mit dessen starken und berührenden Familiengeschichte, die zwischen Leid und Hoffnung schwankt und stets den Leser daran erinnert, wie zerbrechlich das Glück sein kann, das man errungen hat.

Die Geschichte ist in 2 große Kapitel unterteilt, die mit den Namen der beiden Töchter von Rudolph Castell betitelt wurden; Elissa und Ana.

Die Autorin Alix Renard schreibt über den leidenschaftlichen Schriftsteller Rudolph Castell, der mit seinem letzten Buch namens: Elissa nicht nur seine Lebensgeschichte wiedergibt, sondern damit auch endlich wieder einen lang erhofften Bestseller landet. Doch auch dieses Glück kann ihn und vor allem seine Familie nicht davor beschützen , weiter mit den Erinnerungen seiner Vergangenheit konfrontiert zu werden, die insbesondere seine Frau Josephine und die beiden gemeinsamen Kindern: Anouk und Vincent sehr belastet.

Denn Rudolph hatte bereits vor ihnen eine Familie, zu der auch sein erstes Kind Elissa gehört.

Nachdem er jedoch in der damaligen DDR mit einer Staats auflehnenden Aktion im Gefängnis landete , verlor er nach seiner Entlassung nicht nur seine Frau, die sich bereits von ihm scheiden ließ um einen russischen General zu heiraten, sondern auch seine Tochter, die sie mit sich nahm. Da sie ihre Namen änderten, konnte er sie nicht auffinden und sucht auch noch jetzt , nach lang vergangener Zeit immer noch nach seiner so geliebten Erstgeborenen.

Für seine Kinder; Anouk und Vincent ist dies sehr belastend, da sie sich immer mit dem Schatten einer unbekannten , geliebten Person vergleichen lassen müssen und sich daher immer benachteiligt fühlen. Auch seine Frau fühlt sich von ihm nicht beachtet und betrügt ihn sogar.

Während ihre Tochter sie dazu drängt sich scheiden zu lassen, versucht Josephine immer noch an ihrer einstigen Liebe zu ihm festzuhalten und nicht den Mut zu verlieren.

Nachdem ihr Mann einen neuen Hinweis aufgrund der Veröffentlichung seines Buches von einem einstigen Hausmädchen seiner Ex Frau erhält, fängt die erneute Suche an , doch ist sie diesmal mit mehr Glück gesegnet wie all die Jahre zuvor? Und wird sich die zerrüttete Familie wieder zusammenraufen? Oder sind die Risse zu groß die bereits entstanden sind, die mit der nicht losgelassenen Erinnerung an eine vergangenen geliebten Person zurückzuführen ist?

Mehr möchte ich hier nicht verraten , denn wie es ausgeht und was noch geschehen wird, solltet ihr dann mal lieber selber herausfinden....es sei nur gesagt: Es lohnt sich!!


Ein Buch dass mit leisen, aber eindringlichen Worten eine Familie aufzeigt, die sich aufgrund einem immer im Mittelpunkt zu stehenden „Geistes“ selbst als „Fremde“ fühlen und sich aufgrund dessen immer mehr voneinander entfernen. Doch auch Hoffnung wird hier aufgezeigt und man erkennt, dass es nie zu spät ist loszulassen und sein Leben zu ändern und nach vorne zu blicken: denn letztendlich gibt es doch eine wirklich teilweise traurige aber auch wahre Erkenntnis, dass man verlorene Zeit nicht nachholen kann.

Ebenso gut gefällt mir diese Aussage: Zitat Seite 125:

„Jemand hatte mal zu ihm gesagt, man sei zu alt für Puzzle, wenn man wegen verlorener Stücke weinte.“

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