Cover des Buches Das Leben, das wir begraben (ISBN: 9783865526410)
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Rezension zu Das Leben, das wir begraben von Allen Eskens

Hüte dich vor Auszeichnungen...

von PeWa vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Hüte dich vor Auszeichnungen...

Rezension

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PeWavor 6 Jahren
Hüte dich vor Filmen, die viele Preise gewonnen haben, lautet meine Maxime. Die werde ich wohl auch auf Romane ausdehnen müssen. Neun Krimipreise hat dieser Roman gewonnen, und dass Festa ihn für seine Must-Read-Reihe ausgesucht hat, war für mich wie der zehnte Preis. (Wobei, wenn ich mir die Must-Reads so anschaue: in meinen Augen musst du die nicht gelesen haben.)

Auf alle Fälle ließen mich die vielen Preise und der enthusiastische Klappentext eine Sensation erwarten, eine Art Über-Thriller, und vor diesem Hintergrund war ich am Ende enttäuscht. "Das Leben, das wir begraben" ist ein solider Krimi. Ein guter Krimi. Aber nicht mehr.

Das beginnt damit, dass der Roman mehr als 100 Seiten braucht, um in die Gänge zu kommen. Das Gespräch, das die Story in Gang setzt, findet erst nach ungefähr 100 Seiten statt. Davor lernen wir die alkoholkaputte Mutter des Helden, seinen autistischen Bruder und seine Probleme mit beiden kennen. Das entbehrt nicht einer gewissen Dramatik, ist für die Krimihandlung aber kaum von Belang.

Als dann das chiffrierte Tagebuch ins Spiel kommt, dachte ich: Okay, der autistische Bruder wird den Code knacken. Da hätte er eine Funktion gehabt. Aber den Code knackt dann ein anderer, der Bruder sagt nur zufällig einen Satz, der die andere Person auf die richtige Idee bringt. Keine große Leistung für eine Figur, die auf vielen Seiten ausgewalzt wird.

Auch der Täter, verdeckt durch einen halbgaren Twist, ist nicht die große Überraschung. Im Großen und Ganzen verläuft die Handlung so, wie man das erwartet. Sieht man von den Längen ab, die wir dem Familiengeseiere verdanken, ist die Story trotzdem recht spannend. Aber preisverdächtig? Keine Ahnung, was da die Jurys geritten hat.
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