Ich weiß nicht viel über die wahre Geschichte der Donner-Gruppe, daher werde ich nicht auf historische Fakten in diesem Buch eingehen.
Alma Katsu lässt das tragische Schicksal der Donner-Gruppe neu aufleben. Sie stellt eine Reihe realer Personen, aber auch fiktive Charaktere vor. Zu Beginn des Buches ist die Gruppe bereits seit Monaten unterwegs. Doch Katsu streut bereits Hinweise, dass die Gruppe längst von tragischen Schicksalschlägen verfolgt wird. Es gibt zwielichtige Gestalten, Familienfehden, und ein Misstrauen, das immer stärker wird.
Katsu beschränkt sich oft auf die wichtigsten Punkte, wodurch es leicht ist die Spannung zu halten. Es gibt keine lückenfüllenden Gespräche oder Ablenkungen. Alles bringt die Handlung voran.
Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel mehrerer Charaktere erzählt und springt zwischen der Gegenwart und länger zurückliegenden Geschehnissen hin und her.
Generell gefiel mir Katsu's Erzählweise. Zum Ende hin kam es mir aber doch ein wenig Lückenhaft vor, da plötzlich nicht auf Dinge eingegangen wurde, die ich erwartet hatte zu erfahren.
(Wo ist das Pferd hin verschwunden? Lebt dieser Charakter überhaupt noch? Er wurde lange Zeit nicht erwähnt. Hat die Gruppe jetzt eigentlich mal <DAS> angesprochen?? usw.)
Möglicherweise ist hier etwas in der Übersetzung verloren gegangen. Schwer zu sagen.
Katsu spricht ungeschönt die Misshandlung und Vertreibung der indigenen Bevölkerung an, was ich positiv bewerte, auch wenn das (leider realistische) Verhalten der Gruppe mich sehr wütend gemacht hat.
Das Mysterium um die lauernde Gefahr hat letztendlich einen völlig anderen Ursprung, als ich es erwartet hatte. Aber rückblickend ist es eine sehr klare Metapher für das Grauen und Leid, das der Kolonialismus über diesen Kontinent gebracht hat.
Trigger-Warnung:
Es werden Kindesmisshandlung und versuchte Vergewaltigung behandelt.











