Rezension zu "Adile mischt sich ein" von Almut Anders
Almut Anders, „Adile mischt sich ein“, ISBN 978-3-946185-03-1
Adile und ihr Bruder Samir sind Bürgerkriegsflüchtlinge. Sie warten in einem Flüchtlingsheim in Berlin auf ihre Aufenthaltsgenehmigung. Adile sieht die Situation nicht nur negativ, denn sie hat in Deutschland bessere Bildungschancen als zuhause. Ihr Bruder aber hat großes Heimweh und möchte gern zurück in seine Heimat. Als Samir mit dem Handy eines anderen Asylbewerbers erwischt wird, droht ihm eine Anzeige wegen Diebstahls. In dieser prekären Situation vertraut sich Adile ihrer Deutschlehrerin an. Christa gelingt es, Klarheit in die Situation zu bringen (Samir wollte das Handy nicht stehlen, sondern nur nach Hause telefonieren). Es gelingt ihr auch, die Anzeige abzuwenden und Adile einen kleinen Job zu verschaffen, damit sie und ihr sich selbst ein Handy anschaffen können.
Die Geschichte beschreibt eindrücklich und sehr gut nachvollziehbar die Probleme und Zwangssituationen der jungen Flüchtlinge mit der deutschen Bürokratie.
Eine gute Lektüre zum Beispiel für Menschen, die mit Migrant*innen und Geflüchteten arbeiten. Zum Beispiel um im Deutschunterricht über Urteile und Vorurteile ins Gespräch zu kommen. Über kulturelle Unterschiede und über Fremd Sein.