dieses Buch verdient einen Sternenregen
Es gibt Bücher, da weiß man schon nach den ersten Seiten, dass sie einen nicht wieder loslassen werden. Genauso ist es mir mit dem Buch von Almuth Link gegangen. Eine außergewöhnliche Geschichte mit einem außergewöhnlichen Lebensweg, einer wunderbaren Sprache, die einem über die Traurigkeit, die einen an manchen Stellen überfiel, ein wenig hinweghelfen konnte. Ein Buch, das nicht nur über die unergründlichen Wege eines Lebens berichtet ,die einen manchmal stolpern oder auch schnaufen lassen, weil der Weg so anstrengend ist, sondern auch ein Buch, das an vielen Stellen vor Lebenslust und Musik nur so strotzt und Mut macht, nicht immer den geraden Weg zu gehen.
Ohne zu wissen, dass es sich bei der Schriftstellerin um die Mutter von Charlotte Link handelt, habe ich mich auf dieses Buch eingelassen und es keine Minute bereut,im Gegenteil, dieses Buch wird mir durch seine Außergewöhnlichkeit lange im Gedächtnis bleiben. Aber nun zur Geschichte.
Luzia, die Hauptfigur dieses Romanes verliert früh ihre Eltern und tritt, nicht aus Lebensfrust, sondern "weil sie einfach sehr fromm ist " wie sie selbst sagt,früh in ein Benediktinerkloster ein.Schon immer hatte Musik für sie eine große Bedeutung und als ihre Mitschwester aus Krankheitsgründen das Orgelspiel einstellt, wird Luzia beauftragt für eine Nachfolgerin zu sorgen.Ausgerechnet die lebenslustige und unkonventionelle Kirchenmusikerin Sophia, zudem protestantisch und mit unehelichem Kind, wird auf ausdrücklichen Wunsch von Luzia angestellt. Sophia gewinnt nicht nur schnell viele Herzen innerhalb des Klosters, sondern krempelt auch das musikalische Klosterleben von Grund auf um.Auch auf Luzia, die ihr zur guten Freundin wird,hat Sophies überschäumende Lebenslust einen zukunftsweisenden Einfluss und lässt sie mit ihrem Klosterleben hadern.
Wer jetzt meint,och, ein Kirchenroman oder Glaubensroman, wie langweilig, dem kann ich nur sagen , so ein abwechslungsreiches Buch, das mich zum Lachen und Weinen gebracht hat, habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Außerdem stoßen durch Luzia und Sophia zwei sehr konträre Personen aufeinander, die nicht nur in Glaubensfragen oft unterschiedlicher Meinung sind. Umso spannender fand ich es auch, dieser außergewöhnliche Freundschaft zu folgen.
Erzählt wird die Geschichte von Luzia in Rückblicken, die die krebskranke Luzia selbst, als eine Art Tagebuch führt, um dieses nach ihrem Tod, Sophia's Tochter Nicola zu übergeben.
Meine Begeisterung für dieses Buch wird sicher jedem Leser meiner Rezension aufgefallen sein, deshalb brauche ich es hier nicht noch einmal betonen.Wer sich aber auf diesen Roman einlässt, wird sicherlich belohnt.