Nicht alle, aber viele Geschichten aus dieser Sammlung von Anekdoten und Schrullen aus der französischen Provinz sind äußerst amusant. Leider in Deutschland zu wenig bekannt.
Alphonse Daudet
Lebenslauf von Alphonse Daudet
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Alphonse Daudet
Briefe aus meiner Mühle
Meistererzählungen
Im Land der Schmerzen
Jack
Port Tarascon
Seine Exzellenz der Herr Minister
Neue Rezensionen zu Alphonse Daudet
Rezension zu "Meistererzählungen" von Alphonse Daudet
Alphonse Daudet (1840-1894) zählt zu den bekanntesten Schriftstellern Frankreichs des 19. Jahrhunderts. Der aus der Provence stammende Daudet hat seine alte Heimat vielfältig in seinen Werken verewigt; ganz besonders gelang ihm dies in ‚Tartarin von Tardascon‘, einem Schelmenroman, der an ‚Don Quixote‘ erinnert und von der gleichen aussichtslosen Tragik in einem Menschenleben handelt.
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In den ‚Meistererzählungen‘ sind kürzere und längere Erzählungen gesammelt. So geht es bspw. um ‚Seguins Ziege‘, oder um ‚Das Maultier des Papstes‘, um ‚Die Feige und der Faulpelz‘ oder um ‚Meister Cornilles Geheimnis‘. Die Erzählungen sind allesamt sehr naturalistisch, sehr impressionistisch. Das provenzalische Landleben wird in allen Facetten beschrieben, sodass man den Lavendel förmlich riechen kann. Die Protagonisten sind meist drollige Einzelgänger, charakterliche Besonderheiten, Originalitäten. Daudet schafft es mit seiner Wortwahl, die Charakterzüge in treffender und humorvoller Art und Weise darzustellen, teilweise mit karikativen Zügen.
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Wer Spannendes lesen möchte, ist hier allerdings an der falschen Adresse: Daudet ist gemütlich unterhaltsam, romantisch, ohne jede Dramatik. Vielmehr Sitten- und Landschaftsgemälde, das allein durch seine ‚Gewöhnlichkeit des Alltäglichen‘ hervorsticht und so einmal mehr demonstriert, dass – egal wo oder wann – die Menschen doch alle weitgehend die gleichen Probleme haben, das Schicksal des Einzelnen ähnlich drollige Wendungen nehmen kann, wie das eigene Leben, und dass der Mensch – soweit er nicht Krieg führt – doch ein recht sympathischer Geselle ist.
Rezension zu "Tartarin von Tarascon" von Alphonse Daudet
Ein klein wenig an Don Quichotte erinnernd, erzählt Alphonse Daudet in diesem französischen Klassiker die Geschichte des Tartarin von Tarascon. Aus einem südfranzösischen Nest kommend, meint er eines Tages, nach Ruhm streben zu wollen und beginnt - gleichsam wie sein spanischer Freund - in die Welt zu ziehen. Allerdings sind seine Mittel begrenzt. So verwundert es auch nicht, wenn Daudet in sehr ironisch-humorvoller Art und Weise seine Protagonisten regelmäßig scheitern lässt: an sich selbst und den Umständen. Denn die Wirklichkeit entpuppt sich als wesentlich anders, als wie er es dachte: so ist statt der Abenteuervollen Sahara mit viele Ungeheuern diese lediglich bevölkert mit zahmen Eseln und blinden Bettellöwen. Die mystisch-bedrohlichen Alpen, die Tartarin danach zu erklimmen sucht, sind stattdessen eine von einer Reisegruppe gepachtete Kulisse; erhabene Stimmung kann also ob solch vieler Menschen und aufgrund einer so profanen Nutzung nicht aufkommen. Und so zieht sich die Mühsamkeit und Zwecklosigkeit durch das Buch wie ein roter Faden: Tartarin kommt immer zu spät, hat überzogene Vorstellungen, die Wirklichkeit erweist sich am Ende als absolut ernüchternd und farbenlos. - Fast wie im echten Leben!
Alphonse Daudet hat mit Tartarin eine ebenso an der Wirklichkeit verzweifelnde Person geschaffen wie sein spanischer Kollege Miguel de Cervantes. Das Buch liest sich sehr gut, wenn auch hin und wieder antiquierte Sprache zum Einsatz kommt, die in der mir vorliegenden Ausgabe nicht 'modernisiert' wurde. Dem Leseerlebnis tut dies keinen Abbruch. Allerdings sollte man sich für Tartarin Zeit und Muße mitbringen, ansonsten - so mein Eindruck - kann man sich recht schwer auf seine Abenteuer einlassen. Trotz heiterem Thema ist das Buch dennoch keines von denen, die man mal so 'herunterliest'.
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Zusätzliche Informationen
Alphonse Daudet wurde am 12. Mai 1840 in Nimes (Frankreich) geboren.
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