Alvydas Šlepikas

 4,7 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Alvydas Šlepikas, geb. 1966, studierte am Staatlichen Konservatorium (heute Musik-Akademie) Schauspiel (bis 1992) und Regie (bis 1994). Regisseur, Drehbuchautor für Kino- und Fernsehfilme sowie TV-Serien. Gedichtbände 'Taika tavo kraujui' (Friede deinem Blut, 1997), 'Tylos arte· jantis' (2004), Prosaband 'Lietaus dievas' (Der Regengott, 2005). Der Roman 'Mein Name ist Maryteÿ ' (2012) wurde mehrfach ausgezeichnet. Der Autor lebt in Vilnius.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Mein Name ist Marytė (ISBN: 9783963111235)

Mein Name ist Marytė

 (1)
Neu erschienen am 21.02.2024 als Taschenbuch bei Mitteldeutscher Verlag.

Alle Bücher von Alvydas Šlepikas

Cover des Buches Der Regengott und andere Erzählungen (ISBN: 9783954628131)

Der Regengott und andere Erzählungen

 (2)
Erschienen am 01.03.2017
Cover des Buches Mein Name ist Marytė (ISBN: 9783963111235)

Mein Name ist Marytė

 (1)
Erschienen am 21.02.2024

Neue Rezensionen zu Alvydas Šlepikas

Cover des Buches Der Regengott und andere Erzählungen (ISBN: 9783954628131)
pardens avatar

Rezension zu "Der Regengott und andere Erzählungen" von Alvydas Šlepikas

Vom Dorfleben in Litauen...
pardenvor 6 Jahren

VOM DORFLEBEN IN LITAUEN...

Die fünfzehn Erzählungen des litauischen Meistererzählers Alvydas Šlepikas entführen in ein Dorf irgendwo in der litauischen »Provinz«. Mit viel Einfühlungsvermögen und Liebe zum Detail erzählt der Autor aus den verschiedenen Perspektiven seiner Helden in authentischer Weise leicht surrealistisch wirkende Geschichten, die zu fesseln vermögen. Unversehens wird der Leser von dieser nicht ganz alltäglichen Alltagswelt »eingesogen«, der er nur schwerlich wieder entrinnen kann.

Unversehens fühlt man sich in ein anderes Jahrhundert katapultiert, wenn man in die Geschichten dieses Erzählbandes eintaucht. Abgelegen und ruhig, stellt das Dorf eine nahezu abgeschnittene Welt für sich dar, umgeben von Wiesen, Feldern und Wäldern. Hier ticken die Uhren langsamer, wundert es nicht, wenn der Stom ausfällt oder der Schnee das Dorf komplett einschließt.

Unter der nahezu idyllischen Oberfläche der Dorfgemeinschaft lauern Abgründe, die Alvydas Šlepikas sichtbar macht. Trunksucht und Gewalt, Neid und Missgunst, Armut und Gier, Sex und niederträchiges Gerede - der Autor lässt den Leser tief hinter die Fassaden blicken, schafft es aber gleichzeitig, bei allem Pragmatismus, der sich hier durch die Zeilen schlängelt, auch das Anrührende einzelner Schicksale hervorzuheben.

Die Geschichten lassen sich Zeit und vermitteln viel Liebe zum Detail. Die Schilderungen sind präzise und einfühlsam, durchaus auch brutal, bei der Darstellung der Natur jedoch ungemein bildhaft und oftmals poetisch:


"Im Westen rötete sich der HImmel von der untergehenden Sonne, deren Strahlen lange Baumschatten in den bläulichen Schnee ritzten, während zwei silberne Flugzeuge lautlos in die flammende Himmelswunde trieben und weiße Rauchschleifen hinter sich ließen."


Für mich eine wirklich schöne und beeindruckende Entdeckung!


© Parden

Cover des Buches Der Regengott und andere Erzählungen (ISBN: 9783954628131)
S

Rezension zu "Der Regengott und andere Erzählungen" von Alvydas Šlepikas

Toller Einblick in die litauische Literatur!
storiesonpapervor 7 Jahren

„Der Regengott und andere Erzählungen“ von Alvydas Šlepikas (mitteldeutscher verlag) beinhaltet verschiedene Kurzgeschichten, die sich mit dem Leben der Bewohner eines litauischen Dorfes befassen. Pünktlich zum Gastlandstatus Litauens auf der Leipziger Buchmesse ist diese Sammlung damit ein idealer Einstieg in die litauische Literatur.

„Der Regengott und andere Erzählungen“ fängt scheinbar harmlos an. Das Dorf ist umgeben von der Natur und das Leben hier geprägt von den verschiedensten Einwohnern. Die ersten Kurzgeschichten vermitteln so den Eindruck einer funktionierenden Gesellschaft, in der es zwar hier und da Ausbrüche gibt, die aber dennoch fast schon Bullerbü-artig erscheint. Man feiert Feste, trifft sich zu Traktorrennen und lässt die Kinder frei herumstromern. Zur Mitte des Buches zeigen sich dann die gängigen Motive: Neid, Missgunst, Eifersucht und Streit sowohl unter Familien als auch unter Nachbarn. Wie auch in anderen Dörfern trügt die Idylle. Alkoholismus, Diebstahl und Schlägereien finden auch hier ein Zuhause und die Geschichten werden düsterer. Zum Ende hin rutscht der Autor dann in eine surreale Ebene, wenn beispielsweise eine einnehmende Mutter auf dem Weg nach Hause von einem Monster verschlungen wird oder ein Feuerfuchs ein Kind zum verstorbenem Vater führt.

Eindrucksvoll gelingt es Šlepikas, das Dorfleben zu porträtieren, sodass das litauische Leben auf dem Land gar nicht mehr so fremdartig und weit erscheint. Die Kurzgeschichten des Autors machen definitiv Lust auf mehr und seinen Roman „Mein Name ist Maryte“, der im September ebenfalls im mitteldeutschen verlag erschien, habe ich gleich auf meine Wunschliste gepackt. Šlepikas´ Geschichten laden ein, ein Stück litauische Gesellschaft mitzuerleben und sich von den Figuren anstecken zu lassen. Sie alle haben ihre Wünsche und Träume und obwohl die Hauptstadt Vilnius nicht weit ist und mit dem modernen Großstadtleben lockt, scheint im Dorf die Zeit stehengeblieben zu sein. Mir haben die Kurzgeschichten insgesamt sehr gut gefallen und ich empfehle sie gerne weiter.

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 4 Bibliotheken

Worüber schreibt Alvydas Šlepikas?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks